VW will derzeit wohl gar nicht mehr E-Autos verkaufen

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Dass einige europäische und vor allem auch deutsche Hersteller aktuell gar nicht allzu viele Elektroautos verkaufen, ist einem Bericht der Wirtschaftswoche zufolge mitunter hausgemacht. Weil beispielsweise Volkswagen seine CO2-Flottenwerte mit den bislang angebotenen Elektroautos erreicht, mit Verbrennern aber mehr Marge erzielt, würden derzeit bevorzugt Verbrenner an den Kunden gebracht. „Die Flaute ist nicht nur Schicksal, sie folgt auch einem Drehbuch – das Hersteller geschrieben haben“; heißt es im Artikel.

In den kommenden Jahren wird dieser CO2-Wert für die Flotte jedoch immer strenger, sodass die Hersteller zunehmend gezwungen sein dürften, Elektroautos zu verkaufen. Solange sich mit Verbrennern aber mehr Geld erwirtschaften lässt, ist es rein wirtschaftlich nachvollziehbar, dass die Hersteller diese Möglichkeit auch nutzen wollen, die Verbrenner-Kuh zu melken, solange der Euter noch etwas hergibt. „Und der Klimaschutz? Kommt später. Erst wenn die CO2-Zielwerte der EU in den kommenden Jahren weiter absinken, sind die Hersteller tatsächlich dazu gezwungen, deutlich mehr E-Autos abzusetzen“, schreibt die Wirtschaftswoche.

Dem Bericht zufolge tut Volkswagen sich aktuell schwer, die eigenen Renditeziele zu erreichen. Da ist es natürlich verlockend, die Zahlen mit dem einfachen, wenn auch rückwärtsgewandten Geschäft aufzubessern. „Der Spielraum der Autohersteller hat sich dadurch ergeben, dass sie in den vergangenen Jahren mehr rein elektrische Autos absetzen konnten, als von Brüssel ursprünglich angenommen wurde“, erläutert die Wirtschaftswoche das Phänomen. Elektroautos können mit einem Null-CO2-Ausstoß verrechnet werden und senken daher den durchschnittlichen Klimagasausstoß eines Herstellers stark. In diesem Jahr reicht das bei den meisten Herstellern locker aus, um die EU-Vorgaben einzuhalten. Spannender wird es dann ab 2025.

Eine Taktik, die sich später rächt?

Doch auch das heißt nicht zwangsläufig, dass die Hersteller im kommenden Jahr stärker auf Elektromobilität setzen. Denn es gibt die Möglichkeit, in einem Pooling-Verfahren die CO2-Bilanzen mit anderen Herstellern zu verrechnen. Reine Elektroauto-Hersteller sind hierfür besonders beliebte Partner. Zuletzt hatten nur noch wenige Hersteller diese Möglichkeit genutzt, doch es jönnten natürlich auch wieder mehr werden. Solange es sich finanziell lohnt, könnte dies also weiterhin begünstigen, dass Hersteller erst einmal weiter auf ihre Verbrennerflotte setzen – schließlich wird genau das ja aktuell auch von mehreren politischen Parteien offensiv gefordert. „Hier fällt auf: Je weiter die Hersteller von ihren Renditezielen entfernt sind, umso mehr fördern sie den Absatz von Verbrennern“, stellt die Wirtschaftswoche zudem fest.

Positiv sei dabei, dass der Absatz von Elektroautos in Deutschland wohl durchaus wieder deutlich steigen könnte, wenn die Hersteller dies denn forcieren würden. Allerdings benennt der Artikel auch Risiken: „Die Taktik der Autobauer ist nicht ungefährlich. Gut möglich, dass sie sich rückblickend ärgern, weil andere den Markt unter sich aufgeteilt haben“, heißt es in der Wirtschaftswoche.

Quelle: Wirtschaftswoche – „Warum VW seine E-Auto-Verkäufe selbst ausbremst“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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M3:

Sie werden Weltmarktführer im Verbrenner-Motorenbau nur ohne Markt. Das schrieb eine Ösi-Zeitung

Josef Schlüter:

Der größte Hinderungsgrund für Innovationen ist Erfolg! Und die deutschen Autobauer waren die Erfolgreichsten beim Verbrenner. Und jetzt?

M3:

zu
„VW finanziert seine Verkäufe selbst und da es für die Refinanzierung Super-Konditionen am Anleihmarkt bekommt, kann man gut von der Marge leben.“
Wie ich oben schon sagte: Schönreden geht immer…
Die Frage ist doch: Wie lange bekommt VW noch „Super-Konditionen“?
Schlagzeilen im letzten Newsletter waren:
1. So stark muss der E-Auto-Anteil bei den Herstellern 2025 wachsen
2. unser Artikel: VW will derzeit wohl gar nicht mehr E-Autos verkaufen
3. VW vor drastischen Einschnitten: Tausende Stellen bedroht
4. VW-Mitarbeiter besuchen derzeit in großer Zahl Partner Xpeng
5. Audi-Werk Brüssel: Keine Rettung durch den VW-Konzern

Läubli:

Mögen muss man ihn nicht, ja… aber des „Spasses“ halber ist es lustig, mit ihm zu diskutieren, da er sich sehr oft selber blamiert. Das Beste dabei ist, dass er es selber nicht mal merkt. :)

egon_meier:

„Das ist doch billige Polemik. Wir alle wissen, das Tesla wenig Autos in Deutschland verkauft, im Verhältnis zu anderen modernen Staaten“
und warum verkauft Tesla hier nix mehr? das war mal ganz anders.. ganz anders ..

Dumme Ausreden gibt es immer .. (die warten auf …. )

Und die FSD-Lügen interessieren nicht weil auf dem deutschen Makt kaum jemand autonom fahren möchte? Wer in den USA lügt und dem Rest der Welt lügt ist egal?
Sie machen sie völlig lächerlich.

egon_meier:

Wenn einem nix mehr einfällt kann man immer noch persönlich werden.
Ihre – und ähnliche Ausfälligkeiten – bestätigen mich immer wieder in der Einschätzung des Marktes.

DoDo:

Was für ein grandioser Schwachfug, sorry! Erst wird über lange Ladezeiten gejammert, dann ist 800 V plötzlich schlecht. Einfach mal fahren mit sowas und dann sehen wir weiter. Ich hab damit zumindest Erfahrung.

DoDo:

Nun, wenn man den Artikel liest, bekommt man den Eindruck dass jemand gar nicht verkaufen will, zumindest nicht E-Autos. Und den Rest, also die Toten Pferde laufen nun mal auch nicht so. Das hat aber nichts mit der gesamten Autoindustrie zu tun, BMW zumindest bekommt das besser hin. Ich persönlich mochte die Marke VW immer schon, mein erster Auto war ein Golf 1. Allerdings schafften es die Wolfsburger mich auf Distanz zu halten. Arroganz beim versuchten Kauf des iD3, die leider immer noch miserable Software (außer 4.0) ebenso.

Good old fellow:

Dieser Artikel und auch die daraus folgende Diskussion zeigt einmal mehr, dass man es zuhauf mit E-Auto-Indeologen zu tun hat. Schinder in den letzten Tagen erschienen Artikel, der in der Überschrift auf die grandiosen E-Auto-Zuwächse hinweist, hat sich als Strohfeuer entpuppt. Dieses Werkzeug der prozentualen Steigerung wird immer wieder gerne verwendet, wenn man mit realen Zahlen. Ich besonders punkten kann. Das ist auch beliebt bei Business-Plänen und Ergebnisberichten. Da prahlt schon mal „Einer“ mit 100% Steigerung, wenn er von 10 auf 20 steigert und der „Andere“ nur 50% steigert (allerdings auf hohem Niveau von 1000 auf 1500). Auch dieser Artikel hier stellt doch nur. Mutmaßungen her, nach dem Motto E-Auto über alles. Ich fahre auch E-Auto und kenne die Vorteile, aber auch die großen Nachteile. Ich reihe mich aber nicht in die EßAuto-Enthusiasten ein, die alles auf Teufel komm raus schönreden wollen und bei Widerspruch offensichtlich gleich persönlich beleidigt sind. Ich hoffte hier auf gute ausgewogene Berichterstattung zum Thema E-Auto. Das kann ich so nicht erkennen und werde auch den Newsletter nun abbestellen. Sie, liebe Kommentatoren können mir nun antworten oder auch nicht. Ich werde es nicht mehr lesen und wünsche Ihnen eine fröhliche gleichgesinnte Diskussion.

Hiker:

Also echt, Egon ist ein Tesla Hasser erster Güte. Nichts von dem was der schreibt macht einen Sinn. Kritik an seinem Gefasel beantwortet er postwendend mit persönlichen Beleidigungen. Ein unmöglicher Mensch. Mögen muss man diesen Vogel nicht wirklich.

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