Varta bestätigt Pläne zum Bau von Lithium-Ionen-Zellen für E-Autos

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Varta

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Das deutsche Technologieunternehmen Varta hat große Lithium-Ionen-Rundzellen für batterieelektrische Fahrzeuge angekündigt. Die neuen Zellen machten vor allem für die nächste Generation von Performance-Fahrzeugen und für andere Non-Automotive-Anwendungen einen Unterschied, sagte Varta-CEO Herbert Schein beim ersten Capital Markets Day des Unternehmens. „Wir glauben, dass unsere Rundzellenformate aufgrund ihrer einzigartigen Eigenschaften hervorragende Alternativen für den Bau von batterieelektrischen Fahrzeugen im Performance-Bereich darstellen“, sagte Schein.

Varta hatte Anfang dieses Jahres seine hochleistungsfähige Lithium-Ionen-Rundzelle V4Drive im Format 21700 (2,1 cm Durchmesser, 7 cm Höhe) angekündigt. Hersteller wie etwa Tesla setzen Batteriezellen diesen Formats schon länger erfolgreich in ihren Elektroautos ein. Varta überträgt nun seine V4Drive-Technologie auf noch größere Zellformate mit dem Ziel, Elektroautos anzutreiben, und dabei hohe Reichweiten und zusätzliche Leistung für dynamisches Fahren zu bieten.

Die heutigen Batterien bieten Automobilingenieuren die Möglichkeit, Autos mit großer Reichweite zu bauen. V4Drive wird darüber hinaus zusätzliche Performance-Qualitäten bieten“, sagt Varta-CEO Schein. Damit seien sie „ideal für den Performance-Bereich der Automobilindustrie“. Ein mit V4Drive-Zellen betriebenes Elektroauto soll demnach in der Lage sein, große Distanzen zurückzulegen und gleichzeitig dynamischeres Fahren bieten. Außerdem sollen die neuen Batterien „viel schneller geladen werden, als es heute möglich ist.“ In welchem ​​Umfang das Unternehmen bis Ende dieses Jahres in die Produktion von V4Drive einsteigt, will Varta laut Schein je nach Kundennachfrage entscheiden.

Armin Hessenberger, CFO der Varta AG, sagte während der Veranstaltung, dass das Unternehmen über die Finanzkraft verfüge, um die nächste Wachstumsära einzuleiten. „Varta hat bislang fast eine halbe Milliarde CoinPower-Zellen produziert“ und somit Erfahrung in der Produktion kleiner Lithium-Ionen-Zellen gesammelt. Dieses Know-How werde nun auf die Produktion größerer, wiederaufladbarer Lithium-Ionen-Zellen übertragen. Der Ansatz sei, „dem Markt Zellen mit besseren, mit anderen Eigenschaften zu bieten im Vergleich zu dem, was heute erhältlich ist“, kündigt Hessenberger an.

Die Pilotproduktion der V4Drive-Zellen im 21700-Format soll Ende des Jahres, die Massenproduktion zwei Jahre später starten. Die Produktionskapazität soll mindestens 2 GWh betragen. Rainer Hald, CTO der Varta AG, erklärt, dass die Produktion größerer Lithium-Ionen-Rundzellen von Synergien mit der Produktion der kleineren Lithium-Ionen-Rundzellen namens CoinPower profitieren könne. „Unsere Technologien bauen aufeinander auf: Wir haben das innovative Foliensiegel-Design der Hörgerätebatterien – wo wir Marktführer geworden sind – auf CoinPower übertragen und mit weiteren Innovationen kombiniert. Dasselbe machen wir jetzt mit V4Drive: Wir übertragen das Know-how von CoinPower auf V4Drive und fügen weitere Innovationen hinzu.“

Quelle: Varta – Pressemitteilung vom 06.10.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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neumes:

Varta hatte Anfang dieses Jahres seine hochleistungsfähige Lithium-Ionen-Rundzelle V4Drive im Format 21700 (2,1 cm Durchmesser, 7 cm Höhe) angekündigt. Hersteller wie etwa Tesla setzen Batteriezellen diesen Formats schon länger erfolgreich in ihren Elektroautos ein.

was haben die die letzten Jahre gemacht? Geschlafen?

Die Pilotproduktion der V4Drive-Zellen im 21700-Format soll Ende des Jahres, die Massenproduktion zwei Jahre später starten. Die Produktionskapazität soll mindestens 2 GWh betragen.

wenn das in 2 Jahren nicht zu spät ist…

es bleibt spannend

Martin:

Das wird eine enge Kiste, Varta. Klar, die angegebenen 6 Minuten Ladezeit sind schon eine Ansage. Aber…limitierend wird in Zukunft eher die Ladestation und nicht die Batterie sein. Bei 300 kW Ladeleistung (und diese Dinger stellen eher nicht den Standard dar) sind in 6 Minuten eben nur 30 kWh Ladeenergie „tankbar“. Bleibt also der primäre Einsatz einer kleineren Zusatzbatterie für Rekuperation und Power-Boost-Funktion um die große Batterie zu schonen und entlasten.

Insbesondere die kommenden Feststoffakkus, die ja sehr problematisch in Bezug auf die Lade-/Entladegeschwindigkeit sind, dürften davon sehr stark profitieren. Aber jede weitere technolgische Verbesserung gefährdet den Bestand dieser Nische, zumal Varta wohl im Hochpreissegment antreten will.

Trotzdem wünsche ich Varta alles Gute, jedes europäische Gegengewicht zur asiatischen Dominanz des Batteriemarktes kann sich nur positiv auswirken.

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