Varta stellt 21700-Zelle mit 6 Minuten-Schnellladefähigkeit vor

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VARTA

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Künftig wolle der schwäbische Batteriehersteller Varta auch Batteriezellen für Elektroautos fertigen. Hierbei soll insbesondere deren neue großformatige Batteriezelle 21700 (7 cm hoch, 2,1 cm Durchmesser) eine entscheidende Rolle spielen. So deren Ankündigung Anfang März. Die neue „große“ Batteriezelle mit dem Namen „V4Drive“ kommt in der Tat als 21700-Rundzelle daher, welche noch 2021 auf einer Pilotlinie gefertigt werden soll.

Die 21700-Batteriezelle soll zunächst vor allem in leistungsstarken Elektroautos zum Einsatz kommen. Dabei sei allerdings der entscheidende Unterschied, zu anderen Batteriezellen am Markt, dass die Batteriezelle im Format 21700 (2,1 cm Durchmesser, 7 cm lang) nicht als alleinige Traktionsbatterie zum Einsatz kommt. Vielmehr strebe Varta an diese als Booster in Premium- und Sportfahrzeugen oder als Speicher für die Rekuperationenergie in Hybridfahrzeugen einzusetzen. Des Weiteren sehe man die Möglichkeit mit der V4Drive-Zelle bei E-LKW (Batterie- oder Wasserstoffbetrieben) die Reichweite zu verlängern.

Im Rahmen der Vorstellung gab Varta bekannt, dass es sich bei der V4Drive-Zelle um die „Power-Version“ handelt. Diese soll auf die Ladedauer von nur sechs Minuten kommen. Dies lässt vermuten, dass es auch eine günstigere Standard-Version geben wird – Daten hierzu wurden bisweilen nicht genannt. Zur Power-Version hat sich Varta jedoch mit Bedacht geäußert. Die Zelle selbst sei durch die gewählten Materialien und die Wicklungen in der Rundzelle für einen besonders niedrigen Innenwiderstand optimiert. Dies führt dazu, dass sich die Zelle bei einem Ladevorgang in sechs Minuten auf nur 34 Grad erwärmen. Sprich, in puncto Ladegeschwindigkeit dürfte noch mehr drin sein. Jedoch ist nicht gänzlich klar, ob Varta seine Aussage auf eine einzelne Zelle oder eine Zelle in einem Batteriepack bezieht. Was zwei vollständig unterschiedliche Ausgangslagen sind.

Verbaut werden sollen die Batteriezellen zunächst in Premium-Autos werden. Hierbei soll der Formfaktor, im Vergleich zu Pouch- oder prismatischen Zellen, mehr Flexibilität bei der Platzierung bieten, die bauraum- und schwerpunktoptimierte Platzierung sei besonders in Sportwagen wichtig. Wann man allerdings in die Serie starte sei noch nicht klar, beziehungsweise wurde noch nicht kommuniziert. Feststeht, dass noch im Jahr 2021 die Fertigung auf einer Pilotlinie starten soll.

Herbert Schein, Vorstandsvorsitzender des deutschen Batteriekonzerns Varta, erklärte zuletzt im Oktober 2019, in einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen, warum die Batterietechnik boomt, ob Varta auch einmal ins Geschäft mit Batteriezellen für Elektroautos einsteigen will, und wieso Akkus unbedingt auch in Deutschland produziert werden sollten. Schon damals war zu spüren, dass man das eigene Geschäft in Richtung E-Mobilität pushen wolle. Was man nun wohl auch mit Nachdruck verfolgt.

Quelle: Varta – Webseite

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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steini:

Klingt eher als wäre die Zelle nur für Hybrd und zur unterstütztung von Benzinern gedacht, Nicht für EV.

Helmut_H.:

Sorry, aber bei Varta sträuben sich bei mir die wenigen Nackenhaare. Insbesondere wenn diese Firma in den jetzigen, weltweiten Markt mit Traktionsbatterien einsteigen will. Wo war Varta, als Sony als erster Hersteller von LiIon Batterien/Akkus 1992 schon, vorstellte? Wo war Varta, als Panasonic, LG Chem, Samsung und vor allem die Chinesen mit CATL ect. die Traktionsbatterien auf den Markt mit E-Autos, E-Bikes, E-Motorrädern ect. warf? Total die Entwicklung verschlafen….Da sind Studenten und Ing. unser hiesigen Uni Kaiserslautern mit neuer Technologie für Traktionsbatterien weiter….

Jan:

Als Batterie für einen Plug-In-Hybriden macht diese Art Batterie Sinn. Selbst bei Wasserstoff würde ich es nicht verstehen. Für reine Elektrofahrzeuge sehe ich noch nicht, wofür das gut sein sollte. Mittelfristig sehe ich nicht, wozu man diese Hybride noch braucht. Bin mal gespannt, ob und wo wir die Varta-Batterien finden werden.

Robert:

Offensichtlich haben viele Probleme beim Lesen von Texten und diese auch zu verstehen! Ich zitiere „nicht als alleinige Traktionsbatterie zum Einsatz kommt“ das heißt es handelt sich um um Minibatterien mit 1-3 kw Größe. das heißt nur für Hybridfahrzeuge oder Wasserstofffahrzeuge geeignet und nicht für reine BEV!! das sollte man verstehen wenn man hier von Batterien redet die in nur sechs Minuten voll sind. Die Frage wird auch sein wie viele Ladezyklen halten diese schnelladebatterien? und wahrscheinlich sind sie sehr teuer weshalb eben auch nur Premiumfahrzeuge dafür in Frage kommen

Markus Doessegger:

Ein Tesla derangement syndrom. Ist ganz schwer wegzukriegen. Die meisten schaffen es nie.

peterha:

Tesla ein Zwerg? Lassen wir die Marktkapitalisierung mal außen vor. Tesla ist der Weltmarktführer in der EMobilität. Und die EMobilität verlässt gerade die Nische und gewinnt ständig an Boden.
varta ist Weltmarktführer bei Kopfhörerbatterien, was super und eine tolle Leistung ist. Die Autobatterien sind relatives Neuland für Varta. Ganz toll, dass sie da jetzt so Strom geben und wir eine Batteriefirma in D haben, die technologisch bei den Großen mitmischen kann.

David:

Aber Egon, du musst die Beiträge richtig lesen, bevor du antwortest. Frag doch, wenn du „schwere Texte“ nicht verstehst.

Es geht nicht um die Zelle, da glauben wir ihnen erst einmal, wenn sie uns sagen wollen, es ist eine sehr leistungsfähige Premiumzelle. Ich bezog mich auf die Strategie und habe konkret das Problem und zwei mögliche Lösungen skizziert.

Von Tesla war nirgends die Rede. Varta bilanziert übrigens dreistellig, ist also ein Mittelständler. LG Chem hat dagegen etwa den 100fachen Umsatz.

Wolfbrecht Gösebert:

„Zwerg? Das hat Varta mit Tesla gemeinsam.“

Reality check please!

Egon Meier:

Zwerg?
Das hat Varta mit Tesla gemeinsam.

ansonsten ist Varta in seinem Bereich mit großem Abstand Weltmarktführer – was man von Tesla beim allerbesten Willen nicht sagen kann.

einen Akku mit den vorliegenden Eigenschaften zu bauen ist schon eine gewaltige Leistung und es ist offenkundig nicht eine Wolke, wie die Feststoffakkus bei Toyota oder anderen, sondern ein reales Objekt.

Lieber @david! – Unausgegoren? kennst du die zell eund ihre speziellen Specs? Kann es sein, dass Varta und die Zelle ein dominierendes Problem haben: Sie kommen aus Deutschland und nicht von Tesla oder auch China?

David:

Varta ist ein Zwerg. Aber sie scheinen ihre Chancen im Premium-Bereich zu suchen und setzen da auf die Karte Deutschland. Mir scheint das doch alles noch etwas unausgegoren zu sein, denn ein Einsatz als Booster oder Zusatzpaket macht für mich wenig Sinn. Dann würde vom schnellen Lade- und Entladeverhalten nur ein Teil des Akkus profitieren. Dann muss man ja auf den anderen Teil des Akkus warten. Eher kann ich mir vorstellen, dass in Spitzenmodellen mit extremen Leistungen ein volles Varta Paket zum Einsatz kommt. Das muss dann natürlich preislich machbar sein. Vielleicht könnte man auch den Nachrüstmarkt ins Auge fassen?

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