TU Chemnitz: Anstieg chinesischer Importe in Europa

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Die Automobilindustrie steht vor neuen Herausforderungen, insbesondere in Europa. Experten der Technischen Universität Chemnitz weisen auf einen beachtlichen Anstieg der Autoimporte aus China hin. Für dieses Jahr prognostiziert man den Import von etwa 600.000 Fahrzeugen aus dem Reich der Mitte. Bis 2025 könnten es sogar 1,1 Millionen sein. Diese Zahlen deuten darauf hin, dass der Anteil dieser Importe an den Neuzulassungen in Europa von 5 Prozent auf 7,5 Prozent ansteigen wird.

Werner Olle, ein namhafter Professor am Chemnitz Automotive Institute, beleuchtete diesen Trend genauer. Besonders interessant ist hierbei der boomende Sektor der Elektroautos. Olle stellte fest: „Die Mehrheit der aus China importierten Autos sind batteriebetriebene Elektrofahrzeuge.“ Dieser Umstand führt dazu, dass China einen erheblichen Marktanteil in diesem Segment in Europa erlangen könnte. Die Schätzungen gehen dahin, dass im Jahr 2023 fast 20 Prozent der Neuzulassungen von Elektroautos in Europa bereits chinesischer Herkunft sein könnten. In nur zwei weiteren Jahren, bis 2025, könnte dieser Anteil sogar auf über 25 Prozent klettern.

Was macht chinesische Elektroautos so attraktiv?

Was macht chinesische Autos so attraktiv für den europäischen Markt? Es sind nicht nur die verlockenden Preise, sondern auch die fortschrittliche Technologie. Chinesische Autobauer können ihre Fahrzeuge mit einem beachtlichen Kostenvorteil anbieten, welcher mehrere Tausend Euro betragen kann. Doch der Preis allein macht nicht die Attraktivität aus. Werner Olle betonte besonders die fortschrittliche Batterietechnologie chinesischer Hersteller.

China hat beim Thema Elektromobilität einen deutlichen Vorsprung, und das aus verschiedenen Gründen. Zum einen verfügt das Land über enorme Vorteile bei der Verfügbarkeit und den Kosten wichtiger Rohstoffe, die für die Produktion von Batterien benötigt werden. Ferner profitiert die chinesische Automobilindustrie von einem riesigen heimischen Markt. Dieser ermöglicht hohe Produktionszahlen und führt zu weiteren Kostenvorteilen.

Europa, und besonders Deutschland, steht vor größeren Hindernissen, wenn es darum geht, mit dieser chinesischen Dominanz Schritt zu halten. Dirk Vogel vom Netzwerk Autozulieferer Sachsen (AMZ) unterstreicht die Probleme, denen sich europäische Autobauer gegenübersehen. Er sagt: „Im Vergleich zu China hat Europa momentan einige Nachteile“, und verweist auf hohe Energiekosten, zahlreiche Vorschriften und eine zu früh eingetretene Abschaffung steuerlicher Anreize als Hauptgründe.

All diese Faktoren beeinträchtigen die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Unternehmen und wirken sich negativ auf die Fortschritte im Bereich der Elektromobilität aus. Während China in der Lage ist, den europäischen Markt immer stärker mit qualitativ hochwertigen und preislich attraktiven Elektroautos zu versorgen, müssen europäische Hersteller einen Weg finden, diese Herausforderungen zu bewältigen.

Die Erkenntnisse und Prognosen der Experten der TU Chemnitz unterstreichen die Dringlichkeit der Situation. Es wird spannend zu beobachten sein, wie sich der europäische Automobilmarkt in den kommenden Jahren entwickeln wird und ob er sich gegen die wachsende chinesische Konkurrenz behaupten kann.

Quelle: Zeit.de – 2025 jedes vierte neue E-Auto in Europa „Made in China“

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Dieter K.:

„Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“. Das musste auch ein gewisser Erich H. zur Kenntnis nehmen…

Robert:

das ist nicht richtig Mercedes ist bei Tesla nur eingestiegen weil die US Gesetze verlangt haben das jeder Hersteller auch ein Elektro-Fahrzeug anbieten muss ansonsten gibt es ein Verkaufsverbot. Der B250e von Mercedes hatte ja Batterien und Antriebsstrang von Tesla das war der Grund für das Investment bei Tesla, hätte Mercedes damals an die E-Mobilität geglaubt dann wären sie nicht so dumm gewesen ihre anteile an Tesla zu verkaufen, die jetzt mehr wert gewesen wären als der komplette Mercedes-Konzern. und zu BMW die Entwicklungsabteilung ging nach Shanghai weil BMW die E-Autos nicht mehr weiterentwickeln wollte. Fördergelder abkassiert und den I3 als Comliancefahrzeug genutzt erst nachdem Tesla immer erfolgreicher wurde hat BMW den I3 leistungsstärkere Batterien verpasst um nicht komplett abgehängt zu werden. wie gesagt hätte BMW die Entwicklung schon damls mit „Vollstrom vorangetrieben“ wären sie heute die absolute Nummer 1 in der E-Mobilität und auch heute noch rdet BMW von Wasserstoffautos, E-fuels und „Techniologieoffenheit“ sprich BMW geht immer noch nicht mit Vollstrom in die E-Mobilität

Nick8888:

„Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Mauern und andere Windmühlen“

wir Europäer sollen mehr auf die Chance schauen, zb dass auch in chinesischen Autos sehr viel europäische Technik drin ist und wir von dem riesigen chinesischen Binnenmarkt sehr stark profitiert haben und weiter profitieren können

Silverbeard:

Fast die gesamte Batterieentwicklungsabteilung von BMW wurde nach der Markteinführung des i3 abgeworben nach Shanghai.

Ja, weil klar war, dass BMW den i3 und i8 nicht weiterentwickeln wird.

Frank:

Mercedes hat 2008 Tesla vor den Bankrott gerettet weil sie an Tesla geglaubt haben und nicht weil sie Geld verbrennen wollten, i3 wurde 2010 entwickelt, die Elektroentwicklung von BMW der Batterie und Antriebe ist nicht nur im Streetscooter sondern auch in Busse, Motorboote usw., man entwickelt was der Markt braucht und verkauft soviel wie der Markt abnimmt. Fast die gesamte Batterieentwicklungsabteilung von BMW wurde nach der Markteinführung des i3 abgeworben nach Shanghai.
Vor knapp 30 Jahren hat man auch Wasserstoffmotore entwickelt oder Brennstoffzellen oder 3 Literautos von VW aber die Kunden haben die nicht gekauft.
Nissan und Renault haben auch schon sehr früh angefangen, da hat man noch nichts von China gehört.

Robert:

und wann hat dann BMW die Entwicklung eingestellt? hätten sie sie vorangetrieben dann wäre jetzt BMW die Nummer 1 bei der E-Mobilität und nicht Tesla & die Chinesen es bringt nichts der Vergangenheit hinterherzutrauern sondern nur das hier und Jetzt zählt und da ist Deutschland offensichtlich abgehängt. und das gilt auch für die anderen Hersteller man hat wohl nicht an den Erfolg der E-Mobilität geglaubt.

Frank:

In den 1960 Jahre hatte ich noch nicht gehört, dass China Elektroautos entwickelt aber wenn Du da was hast bitte hier mal einen Link schicken.
Die Entwicklung des E- BMW1602 begann 1969 und 1972 wurden die ersten beiden Elektroautos bei der Olympiade eingesetzt, gut die Leistungsdaten war nicht unbedingt der Renner 100km/h max. auch die Reichweite mit 60km war noch nicht so weit. 1975 kam dann der BMW LS Elektro aber 14 Std. Ladezeit war vielen zulange. 1991 war der BMW E1 mit 160km Reichweite Ladezeit 2 Std., 2008 ging dann der Mini E mit 600 Fahrzeugen in Serie. Ich habe lange in China in verschiedenen Gegenden gearbeitet, aber keine Elektroautos gesehen. Wo hast Du die gesehen ? Die anderen Hersteller haben natürlich auch E-Autos entwickelt, nicht nur BMW.

Daniel W.:

Die Schätzungen gehen dahin, dass im Jahr 2023 fast 20 Prozent der Neuzulassungen von Elektroautos in Europa bereits chinesischer Herkunft sein könnten. In nur zwei weiteren Jahren, bis 2025, könnte dieser Anteil sogar auf über 25 Prozent klettern.

Ich gehe auch davon aus, dass China deutliche Marktanteile in Europa erreichen wird – nur etwas könnte den chinesischen Autoexporte stoppen und das wäre der Krieg gegen Taiwan mit Sanktionen der EU.

Und auch Indien sollte man in Zukunft als Autoexporteur berücksichtigen.

In Indien wurden im Jahr 2022 rund 5,5 Millionen Kraftfahrzeuge produziert, von denen etwa 4,4 Millionen Personenkraftwagen waren.

(Quelle: de.statista.com)

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Elektroautos in Indien: Kaum Ladesäulen – aber die Regierung hat ambitionierte Pläne

Bis zum Ende des Jahrzehnts soll in Indien ein Drittel aller Neufahrzeuge elektrisch unterwegs sein. Das Ziel scheint ambitioniert, doch die Regierung macht Druck.

Wer meint, dass es in Indien keinen Luxusmarkt gäbe, irrt gewaltig. Geld genug ist trotz aller Armut in weiten Teilen Indiens vorhanden, denn der Staat steht mit derzeit 166 Milliardären weltweit an dritter Stelle.

(Quelle: 24auto.de – 28.02.2023)

Also Europa und seine Autoindustrie dürften einigen Jahren massiv unter Druck geraten.

Robert:

Dert Hauptgrund ist der das unsere Hersteller viel zu lange geschlafen hat die Entwicklung der E-autos ignorierte sie sogar massiv bekämpfte und deshalb viel zu spät mit der Entwicklung und Herstellung von E-Autos angefangen alles selbst verschuldete Probleme
und dazu kommt ja noch die unerträgliche Arroganz hier in Europa zu glauben wir könnten alles besser als die anderen. Es ist natürlich schwer einen abgefahrenen Zug noch einzuholen.

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