Wettbewerbsverzerrung? EU nimmt Chinas E-Autos ins Visier

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Die Europäische Union will eine sogenannte Antisubventionsuntersuchung einleiten, um herauszufinden, inwiefern die chinesische Regierung den dort ansässigen Autoherstellern finanziell dabei hilft, die Weltmärkte mit günstigen Elektroautos zu schwemmen. Das kündigte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen laut eines Berichts der Tagesschau an.

„Der Preis dieser Autos wird durch riesige staatliche Subventionen künstlich gedrückt – das verzerrt unseren Markt“, sagte von der Leyen in einer Rede vor dem EU-Parlament in Straßburg. Das Überschwemmen der Weltmärkte mit billigen E-Autos sei nicht akzeptabel. Eine mögliche Gegenmaßnahme könnten Strafzölle sein. Europa sei zwar offen für den neuen Wettbewerb und die neuen Herausforderungen, die der Wandel hin zur Elektromobilität mit sich bringt – allerdings nicht „für einen ungleichen Unterbietungswettlauf“.

Warnung vor Protektionismus

Sie erinnerte daran, dass bereits in der Solarbranche viele hoffnungsvolle europäische Unternehmen von subventionierten, billigen, aus China stammenden Unternehmen vom Markt verdrängt worden seien. Diese „unfairen Handelspraktiken“ habe man in der EU nicht vergessen. Bei der Elektromobilität soll sich ein solches Szenario nicht noch einmal wiederholen. Die EU bemüht sich aktuell darum, die Abhängigkeiten von China zu verringern – unter anderem in Fragen der Ressourcenbeschaffung. Angestrebt sei aber definitiv ein Miteinander und kein reines Gegeneinander.

Unter anderem bei der CSU, aber auch bei Grünen stieß von der Leyens Ankündigung auf Applaus. So sagte die Grünen-Politikerin und Vorsitzende des Binnenmarktausschusses im EU-Parlament, Anna Cavazzini: „Der unfaire Wettbewerb Chinas wird immer aggressiver und gerade viele grüne Branchen in der EU leiden darunter.“ SPD-Handelspolitiker Bernd Lange mahnte jedoch, dass eine solche Untersuchung von Fakten getrieben sein müsse – und nicht von Protektionismus.

Unter anderem beim chinesischen Autobaier SAIC gehören der Volksrepublik China große Anteile. Das in Deutschland inzwischen recht erfolgreiche MG Motors gehört zu SAIC. Allerdings gibt es auch private chinesische Unternehmen wie BYD und Nio, die ihre Fahrzeuge inzwischen verstärkt auf dem europäischen Markt anbieten.

Quelle: Tagesschau: „Von der Leyen zur Lage der EU: EU will Chinas E-Auto-Subventionen untersuchen“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Robert:

das ist falsch VW hat den allen Händlern gedroht wenn sie die ID3 & 4 aus China importieren dürfen sie keine VWs mehr verkaufen und die Käufer bekommen keinerlei Support, Garantie und die Fahrzeuge werden auch nicht repariert falls sie kaputtgehen.
und auch wenn sie tasächlich schlechter ausgestattet sein sollen als bei uns rechtfertigt das niemals den doppelten Preis in Deutschland.
ausserdem gilt das auch für Verbrenner schon vor 30 Jahren waren deutsche Autos in den USA & Kanada 50% billiger als in deutschland. Auch der aktuelle ID4 ist rund 10.000 Euro billiger inde USA Also nichts neues im Westen

Dieter:

Eigene Unfähigkeit des Europäischen Autobaus mit solcheiner Politik zu kaschieren ist schon Peinlich.

Dodo:

Hmmmmm, habe das ehrlich gesagt nicht selbst recherchiert und so richtig vorstellen kann ich mir das nicht. Wenn man nämlich konkurrenzfähig sein will, dann geht das nicht.

MMM:

Nur ist der ID.3 in China nicht das, was man hier angeboten bekommt.
Nicht, dass der ID.3 hierzulande ein durchweg überzeugendes Produkt wäre, aber die Rübe aus chinesischer Produktion noch nochmal was anderes. Das will man hier vielleicht gar nicht haben, zumindest ist es mal nicht zulassungstauglich.
(sonst würde man es ja einfach importieren statt hier teuer zu bauen)

MMM:

Warum auch nicht.
Politikfehler haben die Solar- und Windkraft in D ruiniert, und wir in Europa haben mit unserer „Geiz-ist-geil-Attitüde“ überhaupt erst die Produktion in China wachsen lassen, ohne die die Chinesen keinen Zugang zu aller Art von Technologie erhalten hätten (sei es Automobil oder Solarzelle), die sie nach Dekaden der Lehre und milliardenschweren Subventionen durch den chin. Staat nun auch gelernt haben.

Es ist einfach, das immer nur auf das Management abzuwälzen.

Dodo:

Nachtrag: tun wir das nicht auch, zwar nicht staatlich, aber ähnlich? Die EU Autos werden in China deutlich billiger angeboten, siehe VW id3. Klarer Preiskampf, nicht anderes macht China auch. Nur ist der eigentliche Firmenbesitzer dort der Staat.

Dodo:

Das ist eine gefährliche Strategie, auch wenn ich es teilweise begrüße. Nur eins macht mir Gedanken, ist das nicht wieder eine Taktik um der eigenen Autoindustrie noch paar Jahre Zeit zu geben weiterhin stinkende Verbrenner zu verscherbeln, weil billige, alte Technik? Die Käufer werden erstmal zu der günstigen Alternative greifen, zumal die FDP die E-Fuel Nebelkerze geworfen hat und damit die nächsten 100 Jahre vermeintlich Verbrenner Subventionen in Raum stellt. Der Trick ist einfach, man signalisiert Alternative, alle kurbeln an, leisten können sich das dann nur Privatjet Besitzer für den Porsche & co!
zurück zu China: Mit Protektionismus schafft man sich günstigen Feind vom Leib. Ob das so funktioniert? Oder dreht der Chinamann als Rache den Hahn zu und EU-BEV‘s haben keine Komponenten mehr, schwups werden weiterhin Verbrenner gebaut, zu lasten der Umwelt. Könnte auch eine Strategie sein, oder ist das eine, von mir eigentlich verhasste Verschwörungstheorie?

Alo:

Warum soll es nicht die Politik richten. Spätestens das Dilemma mit Wind-und Solarenergie, dass reihenweise Unternehmen in diesem Geschäftsbereich in die Insolvenz getrieben hat, sollte uns die Augen öffnen. China führt einen Wirtschaftskrieg gegen den Rest der Welt, und dagegen müssen wir uns mit allen Mitteln wehren. Um diesen Krieg zu gewinnen sind Chi alle Mittel Recht, sogar Gemeinsamkeiten mit Putin, dem Schlächter…

Birger:

Somit bleibt die günstige E Mobilität ein Traum und für viele unbezahlbar. Selbst gemachtes Leid. Es musste ja auch so kommen. Nun heißt es wohl „EU first“. Naja, mit Fingern auf andere zeigen,…..!

Skodafahrer:

Man sollte steuerliche Sonderabschreibungen für die Umstellung der bestehenden Auto- und Autozulieferindustrie in der EU ermöglichen.

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