Trump will Autoherstellern bei Zöllen entgegenkommen

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Michael Neißendorfer
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Donald Trump setzt seine unberechenbare und willkürliche Zollpolitik fort und scheint erkannt zu haben, wie sehr die Autozölle die heimische US-Autoindustrie unter Druck setzen – mehr noch als ausländische Hersteller, wie eine Analyse ergeben hat. Berichten zufolge plant Trump nun abermals eine Pausierung der Abgaben bzw. ein Entgegenkommen bei den Zöllen, diesmal für die Automobilindustrie, so unter anderem das Manager Magazin und die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Die Autohersteller und Zulieferer bräuchten mehr Zeit, um ihre Lieferketten auf eine Produktion in den USA umzustellen, sagte Trump demnach. Wie er den Herstellern helfen könne, werde derzeit geprüft. Wie die Maßnahmen konkret ausgestaltet werden und wie lange sie dauern sollen, ist noch nicht bekannt.

Der unstet handelnde US-Präsident hatte Anfang April Zölle in Höhe von 25 Prozent auf in die USA importierte Fahrzeuge scharfgestellt, Anfang Mai sollten sie eigentlich auch auf eingeführte Bauteile verhängt werden. Ausnahmen für einige Fahrzeuge aus Mexiko und Kanada wurden zwischenzeitlich bereits eingeführt.

Nach Trumps Ankündigung, die Zölle auf Autos aufzuschieben, legten die Aktienkurse deutscher Autohersteller wie BMW, Mercedes, Porsche und VW zwischen 2 und 4 Prozent zu. Der Kurs von Toyota war mit 4,6 Prozent im Plus, Toyota-Zulieferer Denso um 5,9 Prozent. Die Aktien der US-Hersteller General Motors und Ford sind ebenfalls wieder auf Aufwärtskurs.

Trump bekräftigte zuletzt auch seine Vorwürfe gegen die EU, die seiner Ansicht nach nur gegründet worden sei, um den USA im Handel zu schaden, wie er während einer Pressekonferenz im Weißen Haus behauptete. Die EU nutze die USA aus: „Sie nehmen unsere Lebensmittelprodukte nicht, sie nehmen unsere Autos nicht. Wir haben Millionen von ihren Autos, BMW, Volkswagen, Mercedes-Benz und viele andere. (…) In München gibt es keine Chevrolets, das kann ich Ihnen sagen.“ Chevrolet hatte sich bereits 2014 aus Deutschland zurückgezogen, um die damals noch zum Mutterkonzern General Motors gehörige heimische Marke Opel zu stärken.

Quelle: Manager Magazin – Trump stellt Autoherstellern Zollausnahmen in Aussicht / Frankfurter Allgemeine Zeitung – Liveblog Trump-Zölle

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Luni:

Es ist schon lustig was der Trump so von sich gibt, in dem Alter kann ein das Gehirn schon mal ein Streich spielen. Vielleicht sollten die USA bessere Lebensmittel und Autos bauen, dann würden die Menschen eventuell auch die Sachen kaufen. Ich erinnere mich noch an einen Fernsehbericht, wo sich ein Viehzüchter beschwert hat das Europa oder besonders Deutschland sein Schweinefleisch nicht haben möchte. Vorher hat er noch gesagt mit was er die Tiere gesund spritzt und füttert. Dann wundert der sich noch.

Peter:

AfD Wähler sagen doch immer man soll sie regieren lassen und dann urteilen, wenn man dann hinweist das man eine AfD Regierung perfekt in den USA sehen kann kommt nur die Bemerkung das die Amis sowieso alle dämlich sind.

Daniel W.:

Die Zölle für Autohersteller sind das kleinste Problem, das viel größere ist die Zerstörung der Demokratie durch Donald Trump.

Die große Frage: Was macht Trump wenn seine Zollpolitik scheitert, bricht er dann Kriege vom Zaun, um die US-Bürger von seinem Versagen abzulenken?

Die Wähler in Deutschland und in der EU sind auch in großer Gefahr die Fehler der Trump-Wähler in den USA zu wiederholen.

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