The Mobility House bringt Elektroauto-Batterien an den französischen Kapazitätsmarkt

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The Mobility House

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Premiere in Frankreich: Das Technologieunternehmen The Mobility House hat in Frankreichs Strommarkt zum ersten Mal einen Speicher aus First- und Second-Life Renault ZOE Elektroauto-Batterien kommerzialisiert. Das Projekt „Advanced Battery Storage“ führen die Münchner in Partnerschaft mit Mobilize (Renault Gruppe), Banque des Territoires und dem von Demeter verwalteten Ecological Transport Modernisation Fund durch.

Wie schon die bereits in Deutschland und den Niederlanden installierten Speicher aus Fahrzeugbatterien nimmt auch der französische Speicher, der beim Autohersteller Renault im nordfranzösischen Werk Douai installiert ist, am Kurzfristhandel sowie dem Primärregelleistungsmarkt teil. Douai wird so nun zu einem wichtigen Standort: Erst kürzlich hatte Renault verkündet, dort eine „Gigafactory“ bzw. eine Batteriefabrik zu errichten. Ziel ist es, die Herstellung von hochmodernen, wettbewerbsfähigen und kohlenstoffarmen Batterien zu unterstützen, um den europäischen Elektromobilitätsmarkt optimal zu bedienen.

E-Auto-Speicher The Mobility House V2G
The Mobility House

Zusammen mit Partnern erschließt The Mobility House mit dem Kapazitätsmarkt eine weitere Erlösquelle für Elektroautobatterien und leistet einen wichtigen Beitrag zu einer stabilen Energieversorgung. Darüber hinaus legt das Unternehmen damit den technologischen Grundstein für die netzdienliche und intelligente Integration von Elektroautobatterien in das Energiesystem. So werden zukünftig auch mobile Speicher, also Elektroautos an Ladestationen, einen Beitrag zur Stromnetzstabilität leisten und dabei Geld verdienen (auch Vehicle to Grid / V2G genannt).

EV Aggregation Platform ermöglicht intelligente Integration von Batteriepacks

Bei der Realisierung setzt The Mobility House auf die unternehmenseigene und sich ständig weiter entwickelnde Technologie, die bereits seit 2016 im Einsatz ist. Als Basis dient das intelligente Lade- und Energiemanagementsystem ChargePilot und die zugrundeliegende EV Aggregation Platform. Diese wurde speziell für die effiziente Bereitstellung einer ganzen Reihe von Energie- und Leistungsanwendungen entwickelt und kann dabei eine Vielzahl von Batteriepacks in den Strommarkt integrieren – egal ob mobil oder stationär, First- oder Second-Life-Batterien.

„Schon seit 2014 arbeiten wir erfolgreich an der Einbindung und der Vermarktung von Elektroauto-Batterien im Strommarkt und sind hier bereits in verschiedenen europäischen Märkten sowie den USA aktiv. Mit der Integration eines Speichers im Kapazitätsmarkt wie jetzt in Frankreich erweitern wir unser Technologiespektrum einmal mehr um eine innovative Anwendung. Wir sind stolz darauf, dass uns die Renault Gruppe als langjähriger Partner für diese Premiere ausgewählt hat.“ – Robert Hienz, CEO von The Mobility House

Die intelligente Steuerung von Batteriespeichern ist ein wichtiger Schritt für die Integration von Elektrofahrzeugen in das Stromnetz. Dass wir mit Hilfe der Technologie von The Mobility House nun auch aktiv am französischen Kapazitätsmarkt teilnehmen, ist ein großer und wichtiger Schritt“, sagt Yasmine Assef, Program Director, Energy Services bei Mobilize (Renault Gruppe). „Durch derartige Projekte erschließen wir unglaubliche Zukunftspotenziale, die nicht nur die Energiewende vorantreiben, sondern auch noch zur Stromnetzstabilität beitragen und mit Fahrzeugbatterien Erlöse erzielen. Eine Win-Win-Situation.

Wirtschaftliche Energiewende dank Batteriespeichern

Batteriespeicher sind bereits ein essenzielles Element im Strommarkt geworden, um die Netzstabilität zu gewährleisten und gleichzeitig eine wirtschaftliche Energiewende zu ermöglichen. Gerade die Ablösung konventioneller Kraftwerke bei wichtigen Systemdienstleistungen, wie Primärregelleistung und Kapazitätsmärkten, ist hier ein zentraler Baustein. Batterien als Zwischenspeicher stellen sicher, dass in Zeiten hoher Verfügbarkeit von erneuerbaren Energien mehr und mehr auf konventionelle Kraftwerke verzichtet werden kann.

E-Auto-Speicher The Mobility House V2G
The Mobility House

The Mobility House ist ein Pionier bei der Technologieentwicklung für diese Flexibilität, die in der intelligent gesteuerten Be- und Entladung von Elektroauto-Batteriepaketen liegt. Der 4,7 MW-Speicher des Renault-Werks in Douai wurde für die Teilnahme am Primärregelleistungsmarkt mit 4 MW präqualifiziert. Damit kann The Mobility House in Deutschland, den Niederlanden und in Frankreich nun insgesamt 33 MW Primärregelleistung mit Elektroautobatterien bereitstellen.

Quelle: The Mobility House – Pressemitteilung vom 07.07.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Fabian Uecker:

Tolle Idee. Hyundai zeigt wie es geht. Jetzt müssen nur noch die Netzanbieter mitspielen.

neumes:

1+ Absolut.

das ist ja erst der Anfang…

und die ganzen Trolle die behaupten dass nur Sondermüll übrig bleibt wenn das Auto sein Dasein verwirkt hat …. die werden überrascht sein was so alles möglich ist in Zukunft

es bleibt spannend

Anonymous:

1+

Genau dahin muß und wird die Reise gehen!

Farnsworth:

Ich sehe Fahrzeugbatterien in Fahrzeugen als viel interessantere Alternative. Einen Hausspeicherakku muss ich kaufen und der steht im Keller nur für diesen Zweck. Der muss seinen Kaufpreis über die eingespeicherte Energie amortisieren. Wenn man also einen 5 kWh Akku kauft und den über 15 Jahre täglich voll nutzen würde für 3.300€. Dann würde mich die gespeicherte kWh mindestens 12ct kosten. Je weniger der Speicher genutzt wird, desto mehr.

Mein Auto steht vor dem Haus. Der Speicher ist bezahlt, für einen anderen Zweck. Ich lade mein Auto im Alltag immer auf 70% auf um den Akku zu schonen. Ich hätte aber kein Problem damit den Bereich zwischen 70 und 90% als netzdienlichen Speicher zur Verfügung zu stellen. Diesen zusätzlichen Verwendungszweck könnte das Auto ohne weitere Investitionskosten SOFORT erfüllen (wenn es dafür vorbereitet wäre). Ohne diese Vorbereitung wäre es immerhin in der Lage mit einer intelligenten Steuerung der Wallbox, bei Stromüberschuss mehr zu laden und bei Strommangel weniger.

Farnsworth

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