Tesla Semi: 800 km Reichweite mit Einsatz von drei E-Plaid-Motoren

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Fünf Jahre nach Vorstellung des Tesla Semi ist dieser nun tatsächlich in Produktion gestartet. Vergangenen Freitag wurde der erste Serien Tesla Semi vorgestellt. Drei Jahre später als ursprünglich geplant. Die ersten E-LKW von Tesla wurden für PepsiCo. gefertigt. Eine Reichweite von gut 800 Kilometer sei beladen zu erreichen. Angetrieben wird der Elektro-Truck durch drei Plaid-Motoren. Die man aus schnellsten Model S und Model X  kennt.

Zu Gute halten kann man Musk, dass dieser die Serienreife des E-Fahrzeugs nicht nur auf Produkt-Ebene vorangetrieben hat. Es wurde nicht nur ein Fahrzeug von Grund auf neu entwickelt, auch das Drumherum wurde entsprechend berücksichtigt. Abermals ist es Tesla gelungen durch die vertikale Integration zu überzeugen: Soft- & Hardware, Antrieb sowie die neu erdachte leistungsfähige Ladeinfrastruktur.

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Der Tesla Semi verfügt unter anderem über einen Antrieb, der aus drei Motoren besteht. Kennt man so bereits vom Tesla Model X Plaid und Model S Plaid. Beim Tesla Semi sind zwei der drei Motoren für die Beschleunigung zuständig. Diese arbeiten Drehmoment optimiert. Der dritte E-Motor sei für den Highway gedacht und arbeitet dort höchst effizient. Zusammen sorgt der Antriebsverbund dafür, dass der durchschnittliche Verbrauch auf der Testfahrt rund 2 kWh pro Meile betrug. Umgerechnet also 124 kWh pro 100 Kilometer. Das entspricht einem Benzinäquivalent von 13,8 Litern.

Erreicht wird dieser Wert durch die aerodynamische Form des Tesla Semi. Dennoch ist es so, dass auch der Akku des E-LKW sich leert. Dann kann mit bis zu 1 Megawatt Leistung geladen werden. Die Rede ist von rund 900 kWh-Akku-Kapazität (außerhalb von Tesla). Genügend Spielraum, wenn der Semi seine stärken beim Bergabfahren durch Rekuperation ausspielt. Eine Option, welche klassische Diesel-LKW nicht mit sich bringen.

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Zu den Stückzahlen hat Tesla und auch deren CEO Musk bisweilen keine Aussage getroffen. Von daher wäre es auch möglich, dass nur ein Tesla Semi am ersten Dezember vom Band Richtung Pepsi gerollt ist. Denn dies ist eine der vielen Aussagen, die Tesla noch schuldig geblieben ist. Der amerikanische Automobilhersteller hat weder Aussagen zum Preis, der Akku-Kapazität oder dem Termin für den Start einer Großserienproduktion genannt.

Ende Ende September 2020 tätigte US-Handelsriese Walmart, für den kanadischen Markt, eine Bestellung über 130 Tesla Semi. Anfang November des gleichen Jahres folgt mit einer Order über 150 Tesla Semi, mit Option darauf, die Zahl auf 500 zu erhöhen, die nächste große Bestellung. Getätigt wurde diese ebenfalls aus Kanada von der Pride Group Enterprises (PGE). Weitere Kunden hätten sicherlich auch Interesse am Einsatz der E-LKW. Wobei Pepsi bereits im Dezember 2017 die ersten 100 Exemplare des Elektro-LKW bestellt hatten. Von denen bekanntermaßen nun zumindest ein Tesla Semi geliefert wurde.

Quelle: Tesla – Mitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Silverbeard:

Nachtrag:
In diesem Artikel wird gesagt, dass Mike O’Connell, der Vizepräsident von Pepsi, bestätigt, dass zur Zeit 36 Semi bei Pepsi eingesetzt werden:

electrek.co/2022/12/16/tesla-semi-pepsi-exec-strange-comments-about-electric-truck-range/

Silverbeard:

Serienfahrzeug heißt vor allem, dass das Fahrzeug die entgültige Version ist.
Serienproduktion erfordert kein Fließband. Auch eine Manufraktur kann eine Serie herstellen (ist z.B. bei Fahrrädern so), die Produktionstechnik ist abhängig von der Stückzahl.
Die Produktion in Texas ist noch nicht in Betrieb, die LKWs werden wahrscheinlich noch in Nevada gebaut. Dort können etwa 5 Fahrzeuge pro Woche montiert werden.

Warum ist das für Dich so wichtig? Als Spediteur solltest Du Dich für Informationen direkt an Tesla wenden. Dann erfährst Du vielleicht mehr.

MMM:

In einem Text:

Fünf Jahre nach Vorstellung des Tesla Semi ist dieser nun tatsächlich in Produktion gestartet. Vergangenen Freitag wurde der erste Serien Tesla Semi vorgestellt.

und

Zu den Stückzahlen hat Tesla und auch deren CEO Musk bisweilen keine Aussage getroffen. Von daher wäre es auch möglich, dass nur ein Tesla Semi am ersten Dezember vom Band Richtung Pepsi gerollt ist. Denn dies ist eine der vielen Aussagen, die Tesla noch schuldig geblieben ist. Der amerikanische Automobilhersteller hat weder Aussagen zum Preis, der Akku-Kapazität oder dem Termin für den Start einer Großserienproduktion genannt.

Ist es also Serie, wenn ein LKW ausgeliefert wird, und man ansonsten über die Produktion nichts weiß?
Kommen die mit den 4680-Zellen? Lief der eine wirklich vom Band? Wo? Wann geht’s also los, wenn der „vom Band“ lief?

Was weiß man denn überhaupt?
Das ist wirklich dünn!

Silverbeard:

Das ist superpeinlich, was Tesla hier abzieht. Zumal damit heimlich die 800 V Technik eingeführt wird, die ja nach Ansicht der Teslafans völlig unnötig ist und in ersten Entwürfen des Semi auch noch nicht Teil des Konzepts war. Aber das ist ja auch schon etliche Jahre her…

Interessant, nicht? Tesla hat es einfach nicht nötig Fehler bis zum bitteren Ende durchzuziehen.

Silverbeard:

Übrigens wurde der Futurikum noch nicht mal mit der in Deutschland erlaubten Höchstgeschwindigkeit gefahren, während der Tesla auf dem Highway andere LKW überholt hat!

Und:
Sicher stimmt Davids erster Absatz. Zumindest von Rechnen her. Aber woher weiß er, dass der Verbrauch bei exakt 124kWh liegt? Tesla hat bisher offiziell nur kleiner als 2kWh pro Meile angegeben, was dann eben weniger als 125kWh auf 100km bedeutet. Das können 124kWh sein, müssen aber nicht.

Musk hat in einem Tweet etwa 1,7kWh pro Meile genannt. Und das wären dann weniger als 110kWh/100km und ein fantastischer Wert. Und es würde bedeuten, dass der Akku brutto deutlich kleiner als 1MWh sein kann für 800km Strecke.

Interessanter ist allerdings die Zuladung, nicht die notwendige Akkukapazität für eine bestimmte Strecke. Tesla hat im Gegensatz zu allen anderen mehr als ausreichend Zellen.

Silverbeard:

Wenn ein Semi 500.000€ kosten dürfte, könnte Tesla auch wie Porsche arbeiten. Aber ein Semi ist ein Werkzeug, kein Schmuckstück.

Silverbeard:

Sagen wir mal so, Tesla hat Ladesäulen, die produziert werden und auch sofort installiert sein können.

Der Rest hat Pläne für einen Standard.

Tesla hat bei der Vorstellung der Semi übrigens die Ladesäulen mit 1MWh+ angegeben. D.h. zukünftige Erhöhungen sind bereits angedacht. Und wie ich Tesla bis jetzt erlebt habe auch möglich. Neuentwicklungen sind bisher nie voll ausgereizt auf den Markt gekommen und werden ständig in der Produktion (nicht nur bei der Modellpflege) weiterentwickelt und verbessert.

Andererseits sehe ich keinen Sinn darin viel mehr als 50% während der Mittagspause schnell nachzuladen. Selbst in den USA mit mehr als 100km/h Höchstgeschwindigkeit und 10 Stunden maximale Lenkzeit reicht das beim Semi mit großer Batterie.

David:

Ich habe das Video geguckt und diese Daten als Grundlage genommen, nicht die üblichen Behauptungen des Tesla-Chefs. Sonst würden ja schon eine siebenstellige Anzahl Teslas als Robotaxis fahren. Das ist nämlich nicht der Fall, vielmehr kämpfen sie aktuell darum, dass der Intervallwischer halbwegs funktioniert.

chaos_user:

Die Originalangabe war <2kWh pro Meile, also weniger als 2kWh/Meile.

Nach einer Information von Elon Musk über Twitter sind es real jetzt 1,7kWh/Meile und das hofft man auf bis zu 1,5kWh/km zu optimieren.

Mit 1,7kWh/Meile ergeben sich 1,06kWh/Kilometer und damit 800 * 1,06 = 848kWh Akkukapazität.

„Was Tesla hier abzieht“ ist eher disruptiv und wegweisend, ich kann mich noch genau an das Interview mit dem Chef der Daimler-LKW Sparte, Martin Daum erinnern: „Zunächst mal gelten die gleichen physikalischen Gesetze in Arizona wie in Baden-Württemberg, da müssen alle mit den gleichen Begrenzungen leben.“

Peinlich sind solche negativen Schlüsse…der Beweis, dass es zwar Teslafans gibt, aber auch genau das Gegenteil.

Jakob Sperling:

Dass ausgerechnet die Firma, die im Unterschied zu fast allen anderen noch keine Serienproduktion von BEV-LKW hat, die erste sein soll, die einen ‚Serien-BEV-LKW auf die Räder gestellt‘ haben soll, ist schon das Paradebeispiel einer Wahnvorstellung eines Gläubigen.

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