USA: Tesla muss 200.000 Fahrzeuge nachbessern

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Der US-Autohersteller Tesla muss in den USA bei etwa 200.000 Fahrzeugen ein Software-Update durchführen, nachdem es offenbar zu mehr als 80 Garantieansprüchen wegen Problemen mit der Rückfahrkamera gekommen ist. Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, sind Fahrzeuge der Modellreihen S, X und Y betroffen. Im Vergleich zu vorhergehenden „Rückrufen“ fällt die Zahl der betroffenen Fahrzeuge dieses Mal eher klein aus.

Wegen einer Software-Fehlfunktion könnte die Sicht des Fahrers beim Rückwärtsfahren behindert werden, begründete demnach die National Highway Traffic Safety Administration (NHTSA) den am 22. Januar eingeleiteten „Rückruf“. Spätestens zwei Monate nach diesem Datum muss Tesla alle betroffenen Fahrzeugbesitzer darüber informiert haben. Da Tesla zur Fehlerbehebung die Möglichkeit von Over-the-air-Updates (OTA) nutzen kann, muss wohl kein Betroffener in die Werkstatt fahren. Eine Aktualisierung der Software über das Internet reicht aus – und mit dem sind die Fahrzeuge in der Regel sowieso permanent verbunden. Und da die Aktualisierung sicherheitsrelevant ist, müssen die betroffenen Tesla-Fahrer auch selbstverständlich nichts dafür bezahlen.

Niemand muss in die Werkstatt fahren

Schon vor zwei Monaten mussten in den USA nahezu alle Tesla-Fahrzeuge mit einem Software-Update des Autopiloten versehen werden, was aber ebenfalls ohne Werkstattbesuch vonstatten gehen konnte. „Die NHTSA eröffnete im August 2021 ihre Untersuchung von Autopilot, nachdem sie mehr als ein Dutzend Unfälle identifiziert hatte, bei denen Tesla-Fahrzeuge mit stehenden Einsatzfahrzeugen zusammengestoßen waren“, erinnert Reuters. In China waren zuletzt 1,6 Millionen Fahrzeuge von Problemen mit der automatischen Lenkfunktion betroffen, doch auch hier ließ sich das Problem drahtlos und ohne Werkzeug „durch die Luft“ lösen.

Tesla gilt als Vorreiter in Sachen Fahrzeug-Software, doch wer komplexe Software nutzt, ist selbstredend auch anfälliger für Schwachstellen darin. Durch die OTA-Möglichkeiten sind solche Schwierigkeiten aber in der Regel problemlos ohne direkten Kundenkontakt zu lösen – nicht auszumalen, was das ansonsten organisatorisch und wirtschaftlich bedeuten würde, wenn in den genannten drei Fällen eine siebenstellige Anzahl an Fahrzeugen in die Werkstatt gemusst hätte.

Quelle: Reuters – „Tesla to recall 200,000 vehicles in US to fix rearview glitch – NHTSA“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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MMM:

Sehe da ehrlich gesagt kein Problem. SW-Probleme wird es immer mal geben.
Kritischer ist da schon der Umstand, dass der schon eher als Abstandsschätzer bekannte Ultraschallersatz komplett ausfällt – man hat also quasi KEINE Info, was hinter dem Auto beim Parken los ist.
Aber wenn es jetzt wieder geht (so gut es halt geht), ist es ja ok. Größere Unfälle wurden m.W. nicht bekannt.

Tomas Angelus:

[Edit: Kommentar gelöscht, bitte unsere Netiquette beachten und Aussagen auf Fakten stützen, danke / Die Redaktion]

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