Tesla Model Y: Die große Offensive startet in Europa

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Wolfgang Plank

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Ein bisschen anders hatte sich das Elon Musk schon vorgestellt. Ursprünglich sollten zur Deutschland-Premiere die ersten Model Y schon aus der Gigafactory 4 in Grünheide bei Berlin rollen. Doch der Bau verzögert sich – der hiesige Markt aber scheint zu wichtig, um mit dem Elektro-SUV noch länger zu warten. Schließlich stand der Tesla-Boss mit „Sommer 2021“ im Wort. Und so stammen die ersten Exemplare eben aus dem Werk im chinesischen Shanghai. Man habe dort die Kapazitäten erhöht, heißt es.

Am gestrigen Donnerstag nun zog man bei Tesla schwarzes Tuch von der Baureihe, die laut Musk „noch erfolgreicher“ werden wird als Model 3. Quasi der Start einer großen Offensive. Die Auslieferung soll noch in diesem Monat beginnen.

Der Anblick ist nicht wirklich neu. In den USA wird der 4,75 Meter lange Wagen schließlich schon seit Anfang 2020 produziert. Das Design orientiert sich am Marken-Auftritt – inklusive der gewaltigen Überkopf-Verglasung, der Innenraum wird von einem großen Display dominiert und gibt sich ansonsten klassisch kühl. Unter dem Blech entspricht die Technik weitgehend dem 18 Zentimeter niedrigeren Model 3 – und wie bei diesem gibt es für Neukunden keine Gratis-Ladungen mehr am Tesla-Charger.

Die Auswahl beschränkt sich zunächst auf die fünfsitzige Version „Long Range“ mit Allradantrieb und einer maximalen Reichweite von 507 Kilometern. In Sachen Leistung und Akku-Kapazität hält sich Tesla wie üblich bedeckt. Für den Sprint auf Tempo 100 gibt das Unternehmen 5,0 Sekunden an, rauf geht’s bis 217. Die Preise starten bei 56.990 Euro.

Später schieben die Amerikaner noch eine 7-sitzige Variante sowie ein „Performance“-Modell nach. Das soll für rund 10.000 Euro Aufpreis zwar nur 480 Kilometer weit kommen, dafür aber bis zu 241 Stundenkilometer schnell sein und die dritte Stelle im Tacho schon nach 3,7 Sekunden erreichen. Für Viele nicht unwichtig: Alle Varianten dürfen 1,6 Tonnen an den Haken nehmen.

So oder so ist die Konkurrenz mächtig. VW wartet mit dem ID.4, Skoda mit dem Enyak, Audi mit dem Q4 e-tron – und Hyundai mit dem 800-Volt-Kompakten Ioniq 5. Doch in den Augen von Elon Musk ist der E-Auto-Markt einer, der wächst und wächst und wächst. Soll heißen: Was kümmert mich der Anteil der anderen, wenn der Kuchen doch so riesig ist. Hauptsache, es wird elektrisch gefahren. Der Mann ist schließlich auf einer Mission.

Derweil berichtet „Teslamag“, in den nach Deutschland verschifften Fahrzeugen könnten womöglich nicht die neuesten Batterien verbaut sein. Das Magazin beruft sich auf Dokumente zur EU-Zulassung, wonach aktuell eine als 5C bezeichnete Variante des Herstellers LG mit 77 kWh Verwendung findet. Dabei gebe es in anderen Ländern bereits einen LG-Akku namens 5L mit 82 kWh, der im Model Y sogar für 542 Kilometer (WLTP) reichen soll.

Bleibt noch die Frage nach der Baureihen-Bezeichnung. S-E-X-Y hatte sich Elon Musk einst für die Reihenfolge des Erscheinens ausgedacht. So wie er die E-Mobilität halt sieht. Doch der Plan platzte schon beim Model E, für das sich Ford bereits die Markenrechte gesichert hatte. Mit der gespiegelten 3 braucht man halt ein klein wenig mehr Phantasie…

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Anonymous:

Wenn es Karma gibt, dann hoffe ich, daß Sie und Ihre Lieben als reiselustige Nachbarn nicht allzuoft Bonusmeilen beim Fliegen gesammelt haben, sondern immer nur brav mit dem GEA ins Wallis oder an den Vierwaldstätter See in den Urlaub gefahren sind und um Gottes Willen nie Kreuzfahrtschiffe von innen gesehen haben, – sonst werden sie am Ende noch als Wasserstoffatom wieder geboren und in einem Tank unter Hochdruck gefangen gehalten – bis zu – für Sie finalen – Beschleunigung des Truckfahrers ;-)

neumes:

1+ Tesla

weiter so

Jakob Sperling:

Ich bin ziemlich sicher, dass Sie viel mehr ‚Petrol‘ sind als ich. Unser CO2-Fussabdruck ist recht klein – natürlich auch, weil die Elektrizität in der Schweiz beinahe CO2-frei ist.
Wir haben seit 1992 eine Wärmepumpen-Heizung mit Erdsonde, seit 2017 eine Photovoltaik-Anlage, die leicht mehr Energie produziert (8’400 kWh/y), als das ganze Haus braucht, ich ging mein ganzes Arbeitsleben mit der Eisenbahn arbeiten, die ganze Familie hatte in der aktiven Zeit immer das Generalabonnement der Bahn und in ein paar Wochen werden wir noch ein kleineres europäisches BEV haben.
Hingegen ist mein Lieblingsfilm „Life of Brian“ und Gläubige jeder Richtung, ob Christentum, Islam, Trump, Appel oder Tesla, gehen mir gewaltig auf den Wecker. Schauen Sie sich mal die Fotos von Elon mit den Fan-Bubis an. Traurig. Inszeniert wie eine katholische Messe mit Pfarrer und Ministranten. Und genau wie dort wird auch jeder Blödsinn geglaubt.

Anonymous:

Geh Schlafen – Petrol Jakob ;-)

Jakob Sperling:

Ich habe den Masochismus der deutschen Steuerzahler schon immer bewundert.
Da wird als der deutsche Michel, der gezwungenermassen mit einem sehr viel bescheideneren Fahrzeug Tag für Tag zur Arbeit fährt, mit seinen Steuern einem wohlhabenden Mitbürger 6’000.- Euro sponsern, den dieser einer amerikanischen Firma weitergibt, welche in China mit Kohlestrom das Fahrzeug und die Batterie produzieren liess, was zu einem CO2-Fussabdruck führt, der im Vergliche zum kleinen Diesler vielleicht – vielleicht auch nicht – über die Lebenszeit des Fahrzeugs kompensiert werden kann – je nach dem, wie der Strom produziert wird (aktuell in D auch noch zu grossen Teilen mit Kohle).
Ich weiss da nie recht, ob ich ‚tapfer, tapfer!‘, ‚mein Beileid‘, ’schön dumm‘, oder ein bewunderndes ‚Chapeau!‘ sagen soll.

Hiker:

Mann, mann Ted. Du erzählst hier von Dingen die Du lediglich nachplapperst wie ein gutdressierter Papagei. Das Handschufach ist so ein dämlicher Ausspruch. Mag sein, dass Dich das überfordern würde. Erstens lässt es sich per Sprachbefehl ganz easy öffnen. Zweitens verpacke ich schon vor Tesla dort nur Dinge die ich ganz selten btauche. Oder hast Du schon mal versucht während der Fahrt im Handschufach herumzukramen? Wieso wohl heisst es Handschuhfach? Schon mal darüber nachgedacht?

Das ist in etwa so als würdest Du es vorziehen die Seitenscheibe mittels Handkurbel zu öffnen oder die Rückspiegel von Hand einzustellen.

Dann ein HUD. Welch tolle Erfindung der Deutschen Autoindustrie. Oder vielleicht doch nicht? Ich hatte 2007 eine solche Spielerei in den USA in einer Chevrolet Corvette. 2007! Vor 14 Jahren! Und es war schon damals nichts als ein lästiges geflacker auf der Windschutzscheibe. Gerade das fehlen jeglicher unnötigen Informationen im direkten Sichtfeld liebe ich besonders nachts in meinem Model 3.

Dann das dichte Händlernetz. Völlig unnötig bei einem BEV. Noch dazu wenn es angeblich eine bessere Qualität aufweise als Tesla. Was ich schwer bezweifle wenn ich mir den VW ID.3 ansehe.

Ein dichtes Händlernetz muss gefüttert werden. Und wer füttert wohl dieses ach so tolle Netz? Na, was denkst Du? Der Staat mit Steueegeldern oder am ende direkt Du? Indem Dich die Händler unter Androhung von Garantieverlust zu völlig unnötigen Werkstattbesuchen mit entsprechend gesalzenen Rechnungen zwingen!

Wenn Du das alles brauchst, nur zu und viel Spass mit den altbackenen BEV Verbrenner Verschnitten. Oder den halbgaren VW ID.x Büchsen. Sogar Hyundai und Kia sind heute den Deutschen enteilt. Das sind Fahrzeuge die wenigstens eigene Innovationen imstande sind.

Anonymous:

Sehe ich genau so – aber welches Compact SUV ist den besser als ein Model Y ?
Und nein, VW Trolle brauchen nicht mit FUD antworten – zumindest nicht mit „Meinung“ ;-) höchstens mit Fakten (alternative Fakten zählen leider auch nicht :-) )

Nik:

Das Model Y wird das meistverkaufte BEV in seiner Klasse in Europa, soviel steht bereits jetzt fest. Nicht das beste BEV möglicherweise, aber das beste Gesamtkonzept.

Während sich der Premium Wettbewerb gerade das Image mit mangelhafter Ladeinfrastruktur (Ionity) ruiniert gibt Tesla richtig Gas.

Man muss nicht die besten Autos haben, das beste Gesamtkonzept reicht um die Konkurrenz stehen zu lassen

Hans Gruber:

Na weil man Trolle (wenigstens ab und zu) doch füttern sollte… Ist einfach zu lustig seinen geistigen Durchfall zu lesen….

Anonymous:

Glückwunsch – das wäre auch unsere 2. Wahl gewesen :-)
Hauptwache BEV

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