Tesla: Mexiko Expansion mit chinesischem E-Auto-Plan

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Die gut etablierte Lieferkette in Chinas Elektrofahrzeugindustrie spielte eine entscheidende Rolle beim Erfolg von Tesla mit der dortigen Giga Shanghai. Jetzt scheint der US-amerikanische Elektroautohersteller vorzuhaben, dieses Produktionsmodell in Mexiko zu replizieren. Die Pläne werden zu einem Zeitpunkt bekannt, während Berichte auch eine neue Tesla-Gigafactory in Spanien ins Gespräch gebracht haben.

Laut dem lokalen chinesischen Medienunternehmen 36kr drängt Tesla diverse chinesische Zulieferer dazu, Fabriken in Mexiko zu errichten. Das Ziel: eine ähnliche Struktur wie bei der Giga Shanghai aufzubauen. Es besteht offenbar dringender Handlungsbedarf. Zulieferer könnten Aufträge im Wert von „mehreren Hundert Millionen Yuan“ (umgerechnet Dutzende Millionen Euro) verlieren, wenn sie nicht zeitnah reagieren, so eine mit der Angelegenheit vertraute Person.

Angang März kündigte Tesla Pläne für den Bau einer Fabrik in Mexiko an, die auf die Produktion von Fahrzeugen der nächsten Generation abzielt. Mexikanische Regierungsbeamte gaben an, dass Tesla in die Fabrik mehr als 5 Milliarden Dollar investieren und eine Produktionskapazität von 1 Million Fahrzeugen anstreben würde. Seit Anfang dieses Jahres haben mehrere chinesische Tesla-Zulieferer Pläne bekannt gegeben, in Mexiko Fabriken zu errichten. So hat die Ningbo Xusheng Group Ende März den Bau einer Produktionsstätte in Mexiko angekündigt, mit einer Gesamtinvestition von nicht mehr als 276 Millionen Dollar. Ende Mai wurde der offizielle Baubeginn des Projekts im mexikanischen Bundesstaat Coahuila gefeiert.

Falls alles nach Plan läuft, könnte die Fabrik bereits im Juli oder August des kommenden Jahres betriebsbereit sein, zitiert 36kr eine dem Projekt nahestehende Quelle. Mehrere chinesische Produktionslinienausrüster haben bereits Büros in Mexiko eröffnet, um das Design, den Kundendienst und andere geschäftliche Aspekte zu leiten. Das Land erfreut sich momentan großer Beliebtheit bei Investoren. Auch Produktionsarbeiter werden von Lieferkettenunternehmen nach Mexiko geholt, um Fabriken zu errichten, so eine Quelle bei einem Tesla-Zulieferer.

Im Juli letzten Jahres berichtete Bloomberg, dass der chinesische Batteriehersteller CATL ebenfalls darüber nachdenke, an mindestens zwei Standorten in Mexiko Fabriken zu errichten, möglicherweise um Tesla und Ford zu beliefern.

Quelle: CNEVPost – Tesla asks Chinese suppliers to build plants in Mexico, report says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Marc:

Vielleicht sollte man der Vollständigkeit halber ergänzen, dass vorher Zulieferer internationalen Zuschnittes es abgelehnt haben, für Tesla nach Mexiko zu gehen.

Und auch die Chinesen sind ja nicht doof. Im eigenen Land ist es für sie sicher kein Problem gewesen, in die Nähe des Tesla Werks zu ziehen. Denn der gesamte nationale Markt steht ihnen weiter offen, selbst wenn es bei Tesla mal hakt oder der Preis nicht passt. Aber in eine direkte Abhängigkeit in einem Niemandsland werden sie sich nicht begeben. Das werden sie nur machen, wenn sie dort auch andere Absatzchancen sehen.

Robert:

das wird der US-Regierung aber gar nicht passen und vor allem sollen doch in den USA nur E-Fahrzeuge ohne Chinesiche Bauteile zugelassen werden oder bin ich da falsch informiert? oder sollen diese Fahrzeuge nicht für den amerikanischen Markt sein?

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