Tesla-Werk Berlin schafft bereits 5000 Model Y pro Woche

Cover Image for Tesla-Werk Berlin schafft bereits 5000 Model Y pro Woche
Copyright ©

Tesla (via Twitter)

Felix Katz
Felix Katz
  —  Lesedauer 3 min  —  0 Kommentare

Bereits ein Jahr nach Inbetriebnahme seiner Gigafactory in Grünheide bei Berlin erhöht Autobauer Tesla die Produktionszahl des Model Y: auf 5000 Stück pro Woche. Doch für das ursprünglich geplante Ziel von 500.000 Fahrzeugen fehlt es laut Medienberichten an Mitarbeitern.

Auf dem gesamten deutschen Automarkt gab es in diesem Februar 206.210 Neuzulassungen, teilte das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) Anfang März mit. Darunter 32.500 Elektroautos, von denen jedes Vierte ein Tesla war – genauer gesagt mehr als 7700 Stück. Um der großen Nachfrage gerecht zu werden, muss Tesla seine Produktivität erhöhen. Und das tun die Kalifornier auch, wie die neuesten Meldungen zeigen: So gab das Unternehmen vor wenigen Tagen via Twitter bekannt, die Marke von 5000 produzierten Fahrzeugen pro Woche am deutschen Standort Grünheide bei Berlin erreicht zu haben – etwa ein Jahr nach Eröffnung der Gigafactory und nur ein Monat nachdem die Zahl der gefertigten Fahrzeuge auf 4000 Stück gesteigert wurde.

Teslas Gigafactory in Grünheide erreicht Fertigungszahl von 5.000 Model Y pro Woche
Aktuell liegt das Produktionsvolumen in Grünheide bei rund 250.000 Model Y pro Jahr. Für das Ziel von 500.000 braucht es aber mehr Mitarbeiter | Bild: Tesla

Bislang wird in Grünheide ausschließlich das Model Y gebaut, doch Tesla möchte am deutschen Standort zukünftig wohl auch die Mittelklasse-Limousine Model 3 fertigen. Rechnet man die aktuelle Produktionszahl aufs gesamte Jahr hoch, so kommt man etwa auf 260.000 Einheiten. Ein Wert, bei dem CEO Elon Musk von „Massenproduktion“ spricht. Die ursprünglich geplante Stückzahl von einer halben Million Fahrzeuge scheint allerdings noch in weiter Ferne.

Tesla wohl mit Problemen bei der Mitarbeitersuche

Zuletzt hieß es, dasss Tesla am deutschen Standort Probleme hat, neue Mitarbeiter zu finden. Aktuell sollen in Grünheide rund 10.000 Mitarbeiter beschäftigt sein. Um das Ziel von 500.000 Fahrzeugen in diesem Jahr realisieren zu können, bedarf es allerdings 12.000; vor allem, um die Produktion weiter hochzufahren. Vor allem Instandhalter, Elektriker, Maschinen- und Anlagenführer sowie Schichtleiter und Meister seien gesucht, so Jochem Dreyer, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Frankfurt/Oder. „Wir haben gut 1400 Arbeitslose zu Tesla vermittelt. Etwa die Hälfte war zuvor langzeitarbeitslos und hat Leistungen vom Jobcenter bezogen“, so Freyer weiter. Etwas widersprüchlich wirkt die aktuelle Nachricht, dass Tesla trotz fehlender Arbeitskräfte das deutsche Werk weiter ausbauen möchte – wir berichteten.

Bis 2022 hatte das Unternehmen dank eines starken Absatzes stets die Preise erhöht. Der Autobauer hat die Analystenschätzungen im vierten Quartal für die Anzahl der ausgelieferten Fahrzeuge allerdings verfehlt. Tesla soll durch anhaltende Logistikprobleme sowie eine sinkende Fahrzeugnachfrage im Zuge von steigenden Leitzinsen und Rezessionsängsten ausgebremst worden sein. Um das Geschäft wieder anzukurbeln senkte der Hersteller kürzlich seine Preise. Tesla gab hingegen an, dies sei auf eine „teilweise Normalisierung der Kosteninflation“ zurückzuführen.

Quellen: Tesla – Twitterbeitrag vom 25.03.2023 / Ecomento – Tesla schraubt Pläne für deutsche Batterie-Produktion zurück / Auto Motor und Sport – Grünheide findet kaum noch Mitarbeiter / Teslamag – Deutscher Elektroauto-Markt im Februar kräftig erholt, Tesla-Neuzulassungen weiter gestiegen / Zeit Online – Tesla sucht Fachkräfte: Agentur vermittelte 1400 Arbeitslose / Tagesschau – Tesla senkt Preise in Deutschland

worthy pixel img
Felix Katz

Felix Katz

Felix Katz liebt alles, was vier Räder und einen oder gleich mehrere Motoren hat. Nicht nur Verbrenner, sondern vor allem Elektroautos haben es ihm angetan. Als freiberuflicher Autojournalist stromert er nicht nur fast jeden Tag umher, sondern arbeitet seit über zehn Jahren für viele renommierte (Fach-)Medien und begleitet den Mobilitätswandel seit Tag eins mit.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Wie Zunder aus Spanien HPC-Know-how nach Deutschland bringt

Wie Zunder aus Spanien HPC-Know-how nach Deutschland bringt

Sebastian Henßler  —  

Vom Ladeanbieter zum Tech-Unternehmen: Zunder setzt auf High Power Charging, entwickelt eigene Software und bringt spanische Expertise nach Deutschland.

Cover Image for Nissan Ariya Nismo im Test: Ein schickes, wildes Biest

Nissan Ariya Nismo im Test: Ein schickes, wildes Biest

Daniel Krenzer  —  

Einer der schönsten Innenräume auf dem E-Auto-Markt lässt sich in der Nismo-Ausführung nun noch agiler über die Straßen manövrieren.

Cover Image for Zeekr-CEO: „Junge Marke, aber mit Kraft eines Riesen“

Zeekr-CEO: „Junge Marke, aber mit Kraft eines Riesen“

Laura Horst  —  

Zeekr will in Europa expandieren und bereitet den Marktstart in mehreren Ländern vor. Dabei profiliert sich die Marke mit ihrem Preis-Leistungs-Verhältnis.

Cover Image for Formel E präsentiert neuen GEN4-Rennwagen mit Allradantrieb

Formel E präsentiert neuen GEN4-Rennwagen mit Allradantrieb

Sebastian Henßler  —  

Die FIA und Formel E präsentieren den GEN4 – ein Elektroauto mit 600 kW, aktivem Allradantrieb und nachhaltiger Konstruktion für die Saison 2026/27.

Cover Image for Rheinmetall plant E-Fuel-Netzwerk mit Hunderten Anlagen

Rheinmetall plant E-Fuel-Netzwerk mit Hunderten Anlagen

Sebastian Henßler  —  

Europas Industrie bündelt Kräfte: Rheinmetall führt ein Konsortium an, das E-Fuels im industriellen Maßstab direkt in Europa produzieren will.

Cover Image for VDA-E-Ladenetzranking: „Es braucht unbedingt wieder mehr Tempo“

VDA-E-Ladenetzranking: „Es braucht unbedingt wieder mehr Tempo“

Michael Neißendorfer  —  

Der Handlungsbedarf beim Ladeinfrastrukturausbau in Deutschland bleibt insgesamt weiterhin groß, so der VDA in seinem aktuellen E-Ladenetz-Ranking.