Tesla-Gigafactory: Das lange Warten in Grünheide

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Wolfgang Plank
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Der offizielle Produktionsstart im ersten europäischen Werk des US-Elektroautobauers Tesla verzögert sich weiter. Das meldet „spiegel.de“ unter Berufung auf verschiedene Quellen. Das Genehmigungsverfahren für die Fabrik in Grünheide bei Berlin werde „noch einige Zeit in Anspruch nehmen“, wird der zuständige Abteilungsleiter im brandenburgischen Umweltministerium, Axel Steffen zitiert. Auch nach einem positiven Bescheid könne es noch Wochen dauern, bis erste Autos für den Verkauf vom Band rollen können.

Das US-Unternehmen gerät damit weiter in Verzug. Ursprünglich sollte bereits Mitte vergangenen Jahres die Produktion in Grünheide starten. Im Oktober sprach Tesla-Gründer Elon Musk dann von „Ende 2021„. Doch nach wie vor fehlt der fertig gebauten Fabrik die abschließende Genehmigung des Landes Brandenburg. Gegner des Werks haben insgesamt Hunderte Einwände vorgebracht. Sie beziehen sich hauptsächlich auf Umweltrisiken – insbesondere den voraussichtlichen Wasserverbrauch.

Der Sender „RBB“ hatte gemeldet, Tesla dürfe frühestens Mitte März die ersten Autos für den Verkauf vom Band laufen lassen. Die aktuelle Verzögerung liege daran, dass die Behörden derzeit noch die Sicherheitsvorkehrungen der Fabrik prüften. Erst müssten die Stellungnahmen aller Behörden vorliegen, dann könne die Entscheidung fallen.

Da Tesla ursprüngliche Pläne für ein reines Autowerk nachträglich um eine angeschlossene Batteriefabrik erweiterte, mussten die Baupläne im Sommer erneut für die Öffentlichkeit ausgelegt werden. Im Zuge dieses Verfahrens konnten auch weitere Einwände eingereicht werden. Musk hatte die „Gigafabrik“ in Grünheide Ende 2019 angekündigt und im Februar 2020 mit dem Bau begonnen. Derzeit geschehen alle Arbeiten auf Basis vorläufiger Genehmigungen – und damit auf Risiko von Tesla.

In Grünheide sollen einmal bis zu 500.000 Elektroautos im Jahr hergestellt werden. Geplant sind bis zu 12.000 Arbeitsplätze. Nach  Gewerkschaftsangaben seien im Werk bereits etwa 2300 Menschen beschäftigt, heißt es. Laut „spiegel.de“ darf Tesla aktuell bis zu 2000 Autos zu Testzwecken bauen. Musk hatte immer wieder Ärger durchblicken lassen, dass die Genehmigung so lange dauert. Dafür zeigte der brandenburgische Wirtschaftsminister Jörg Steinbach zuletzt Verständnis und brachte eine Vereinfachung des Genehmigungsverfahrens für künftige Fälle ins Gespräch. Laut „Handelsblatt“ gibt es dafür aus der Bundesregierung positive Signale.

Quelle: spiegel.de – Teslas Produktionsstart in Grünheide verzögert sich

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.

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