Tesla soll Showrooms in Indien vorbereiten

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Tesla plant den Einstieg in den indischen Markt und hat dafür einem Medienbericht zufolge Standorte für zwei Showrooms in Neu-Delhi und Mumbai ausgewählt. Das Unternehmen aus den USA bereitet sich schon länger darauf vor, in Indien Elektroautos anzubieten. Erste Pläne für den Markteintritt hatte Tesla bereits 2022, damals wurden sie jedoch auf Eis gelegt.

Seit Ende des vergangenen Jahres sucht Tesla gezielt nach geeigneten Flächen. Nun hat der Hersteller zwei mit der Angelegenheit vertrauten Personen zufolge entschieden: In Neu-Delhi soll der Showroom in der Aerocity entstehen, einem modernen Stadtviertel nahe dem internationalen Flughafen. Dieses Gebiet ist bekannt für seine Hotels, Einzelhandelsgeschäfte und Firmensitze globaler Konzerne. In Mumbai habe Tesla einen Standort im Bandra Kurla Complex gefunden, einem bedeutenden Geschäfts- und Einkaufsviertel in unmittelbarer Nähe des Flughafens. Beide Verkaufsflächen sollen jeweils rund 5000 Quadratmeter groß sein.

Wann die neuen Standorte eröffnen, steht bisher nicht fest. Servicezentren seien an diesen Standorten nicht geplant. Das Unternehmen werde die Showrooms selbst betreiben und dort seine Modelle präsentieren, so die beiden Insider. Die Entscheidung für die neuen Standorte komme kurz nach einem Treffen zwischen Indiens Premierminister Narendra Modi und Tesla-Chef Elon Musk, wie Reuters berichtet. Die beiden sprachen demnach in den USA über verschiedene Themen wie Mobilität, Technologie und Raumfahrt. Modi setzt sich aktiv für mehr Investitionen aus dem Ausland ein und versucht, die indische Automobilbranche weiterzuentwickeln.

Parallel zur Standortsuche hat Tesla in Indien mehrere Stellenanzeigen veröffentlicht. Insgesamt sucht das Unternehmen Personal für 13 mittlere Management-Positionen. Dazu gehören unter anderem Filialleiter und Fachkräfte für Kundenbeziehungen. Tesla sieht sich in Indien jedoch mit hohen Einfuhrzöllen konfrontiert. Die Regierung erhebt Abgaben von bis zu 100 Prozent auf importierte Autos. Musk hatte sich mehrfach für eine Senkung der Zölle ausgesprochen, um den Einstieg in den Markt zu erleichtern. Indische Autohersteller stehen einer solchen Regeländerung jedoch skeptisch gegenüber. Sie fürchten, dass eine Lockerung der Zölle ihren eigenen Ausbau im Bereich der Elektromobilität gefährden könnte.

Auch international sorgt das Thema für Diskussionen. US-Präsident Donald Trump kritisierte kürzlich die hohen Importzölle Indiens und sprach mit Modi über eine mögliche Einigung. Beide Seiten haben sich darauf verständigt, an einer Lösung zu arbeiten und Handelsstreitigkeiten abzubauen. Ob dies Teslas Markteintritt erleichtert, bleibt abzuwarten. Der indische Markt für Elektroautos ist noch relativ klein. Im vergangenen Jahr lag der Anteil an den gesamten Autoverkäufen von 4 Millionen Fahrzeugen bei etwa 2 Prozent. Die Regierung plant aber, diesen Anteil bis 2030 auf fast ein Drittel zu erhöhen. Derzeit erwägt Musk auch den Markteintritt von Starlink in Indien.

Quelle: Reuters – Tesla picks showroom sites in New Delhi, Mumbai to start India sales, sources say

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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MMM:

„US-Präsident Donald Trump kritisierte kürzlich die hohen Importzölle Indiens“

Trump kritisiert Importzölle. Das ist ein Witz, oder?
Er kann doch selbst Zölle auf indische Autos erheben. Dann werden die Inder sicher ganz schnell einknicken.

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