Stellantis und Leapmotor starten E-Auto-Produktion in Polen

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Leapmotor International, das Joint Venture von Stellantis und Leapmotor, hat Mitte Mai seine Gründung abgeschlossen. Der 14 Marken-Autokonzern Stellantis hält 51 Prozent der Anteile an diesem Joint Venture. Der Hauptsitz befindet sich in Amsterdam, CEO Tianshu Xin, der frühere Leiter des China-Geschäfts von Stellantis, führt das Management-Team. Dieses Team bereitet die Einführung der Modelle T03 und C10 in Europa vor. Laut Reuters begann die Produktion des T03, einem kleinen Elektroauto von Leapmotor, letzte Woche im Stellantis-Werk in Tychy, Polen.

Wie Reuters berichtet, wurde dieses Werk ausgewählt, um Kosten zu sparen, da die Produktionskosten in Polen mit 400 bis 500 Euro pro Auto ähnlich niedrig sind wie in China. Im Vergleich dazu betragen die Kosten in Italien etwa 1000 Euro pro Fahrzeug. Der Leapmotor T03 ist ein kompakter fünftüriger Stadtwagen im A-Segment, der den Komfort eines B-Segment-Fahrzeugs bieten soll. Mit einer Reichweite von 265 Kilometern nach WLTP ist der Elektro-Kleinwagen durchaus alltagstauglich.

Die beiden Unternehmen planen, die Massenproduktion des T03 im September zu starten. Zudem soll im ersten Quartal 2025 die Produktion eines zweiten Modells, des A12 SUV, in Polen beginnen. Diese strategische Entscheidung ermöglicht es den beiden Unternehmen, ihre Produktionskapazitäten und Marktpräsenz in Europa erheblich zu erweitern.

Spannend in diesem Zusammenhang ist, dass Leapmotor weiterhin plant, sein Modell C10 SUV zunächst in China zu produzieren und nach Europa zu exportieren. Dieses Modell könnte aufgrund höherer Verkaufspreise in Europa besonders profitabel sein. Ob diese Entscheidung weiterhin aufrechterhalten wird, angesichts der Strafzölle der EU auf in China gefertigte E-Autos, bleibt fraglich. Hier erscheint die Produktion in Polen betriebswirtschaftlich sinnvoller.

Zusätzlich zur Fahrzeugproduktion hat Leapmotor begonnen, die Produktion von Komponenten zu lokalisieren. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Lieferkette zu optimieren und die Produktionskosten weiter zu senken. Bereits im Oktober 2023 hatten Stellantis und Leapmotor eine Investition von 1,5 Milliarden Euro angekündigtDurch diese Investition erwarb Stellantis etwa 21 Prozent der Leapmotor-Anteile. Die Gründung von Leapmotor International ermöglicht den Export, Verkauf und die Produktion von Leapmotor-Fahrzeugen außerhalb Chinas.

Ziel der Partnerschaft ist es, den Absatz von Leapmotor in China zu steigern und die globale Präsenz von Stellantis zu nutzen, um Leapmotor in neuen Märkten zu etablieren. Stellantis und Leapmotor sind zuversichtlich, dass ihre Partnerschaft und die Produktion in Polen ihnen helfen werden, sich in einem wettbewerbsintensiven Markt zu behaupten.

Quelle: Reuters – China’s Leapmotor started EV production at Stellantis‘ Polish plant, Jefferies says

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Wolfbrecht Gösebert:

„… handelt sich um ein Klein(st)wagen, da wird keine Innenraumverklei[]dung reingefummelt[,] weil blankes Metall, …“

Wo genau siehst Du hier im T03-Bild »blankes Metall statt Innenraumverkleidung« ?-)

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Wolfbrecht Gösebert:

„… ein Klein(st)wagen, da wird keine Innenraumverklei[]dung reingefummelt[,] weil blankes Metall, …“

Soso – und wo GENAU siehst Du hier im T03 »blankes Metall statt Innenraumverkleidung« ?-)

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Robert:

Danke für diese Tabelle danach, wenn ich danach gehe würde also die Produktion eines autos in Deutschland nur ca. 1523 Euro sein. Dann frage ich mich aber schon warum dann in Deutschland die Autos derart teuer sind wenn doch die Produktion im vergleich zu Polen nur rund 1100 euro mehr sind
kann mich noch daran erinnern das ein VW Polo in deutschland mal 15.000 D-Mark gekostet hat in Polen aber nur 9.000 D-Mark bei besserer Ausstattung. Fazit die Preise in Deutschland sind künstlich total überhöht für die es meiner Meinung nach keinerlei Rechtfertigung gibt

Wolfbrecht Gösebert:

Was im Artikel womöglich zu kurz kommt, ist der Umstand, dass die Produktion z.B. des T03 wohl im sog. »knocked-down Prinzip« erfolgen soll: Viele – wenn nicht die große Mehrzahl – der Teile des gesamten Fahrzeugs kommen vorfabriziert und »zusammengefaltet« in Containern im „Endmontage-Werk“ an. Eigene Produktionsvorgänge (und damit auch der teure Aufbau solcher Anlagen) dort entfallen zunächst weitgehend – es wird v.a. montiert. Externe Zulieferteile gibt es dann meist bei Montagebeginn auch eher nur (sehr) wenige.

Das erklärt, warum es v.a. beim Export kleiner Fahrzeuge (neben zunehmend wichtiger werdenden Zoll-Gesichtspunkten) auch eher günstig ist, davon eine „möglichst große Zahl“ eng zusammengepackt in je einem Container zu transportieren. Erst mit zunehmender Fahrzeugzahl wird es dann irgendwann wirtschaftlicher, die Menge der Zuliefer-Teile am Montageort zu erhöhen … ggf. sogar am Montagewerk eine erste Teile-Fertigung zu errichten. Fazit: Die Controller haben ständig den Rotstift in der Hand :)

Philipp:

Stromkosten sind auch in Deutschland für international tätige Konzerne nicht relevant, weil von Abgaben befreit. Und bevor irgendetwas wegen Kohle, Solar oder AKW kommt, sollte man erst den Stromkostenanteil bei so einem Klein(st)wagen angeben. Der ist vernachlässigbar klein, wenn die Batterie wie hier sicher auch der Fall, zugeliefert wird.

Aber es handelt sich um ein Klein(st)wagen, da wird keine Innenraumverkleideidung reingefummelt weil blankes Metall, keine Mehrschichtabdeckung verbaut oder dröflzig Schalter, Hebel, Sensoren und Bildschirme wild im Auto verteilt.

Dann kommt man auf diese Montagekosten. Wo nix ist, ist auch nix zu verbauen und braucht keine Stunden.

Malthus:

https://www.destatis.de/Europa/DE/Thema/Bevoelkerung-Arbeit-Soziales/Arbeitsmarkt/EU_HoeheArbeitskosten.html

& Polen verheizt Kohle, setzt aber künftig auf pöhsen Atomstrom; d.h. zunächst müssen „wir“ dann CO2-Strafsteuer erheben und künftig Strahlungssteuer.

Robert:

„da die Produktionskosten in Polen mit 400 bis 500 Euro pro Auto ähnlich niedrig sind wie in China. Im Vergleich dazu betragen die Kosten in Italien etwa 1000 Euro pro Fahrzeug.“
Wie bitte die Herstellungskosten also Löhne und Gehälter + energie sind nur so wenig??????? wieso sind dann die Autos derart teuer dann???? oder sind die angaben hier nicht richtig???

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