Leapmotor: Neuer Partner für Stellantis?

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Der Automobilkonzern Stellantis zieht eine mögliche Kooperation im boomenden Elektroautomarkt Chinas in Betracht. Laut Berichten der Nachrichtenagentur Bloomberg prüft das Unternehmen derzeit eine Zusammenarbeit mit verschiedenen chinesischen Anbietern, darunter auch Leapmotor.

Wie viele seiner Wettbewerber überlegt auch Stellantis, in einen lokalen Elektroautohersteller zu investieren, um seine Geschäftsaktivitäten in China zu stärken. Obwohl die Überlegungen noch andauern und bisher keine endgültige Entscheidung getroffen wurde, zeigt dies das wachsende Interesse von Stellantis am chinesischen Markt. Auf Anfrage von Bloomberg lehnte das Unternehmen eine Stellungnahme zu den laufenden Gesprächen ab.

Ein verstärktes Engagement in China wäre für Stellantis, dessen rechtlicher Sitz sich in Amsterdam befindet, ein bedeutender strategischer Schritt. In der Vergangenheit hatte Carlos Tavares, der CEO von Stellantis, ein geplantes Joint Venture mit dem chinesischen Anbieter GAC zur Produktion von Jeep-Fahrzeugen aufgrund von Unzufriedenheit mit dem Fortschritt des Projekts gestoppt. Generell hat der chinesische Markt für Stellantis, zu dessen Portfolio Marken wie Peugeot, Citroën, Fiat, Opel, Chrysler und Jeep gehören, bisher eine eher nachrangige Bedeutung. Im ersten Halbjahr wurden in der Region Asien-Pazifik, einschließlich China und Indien, nur etwa 90.000 Fahrzeuge von Stellantis ausgeliefert. Im Gegensatz dazu verzeichnete Volkswagen allein in China 1,45 Millionen ausgelieferte Fahrzeuge.

Trotz seiner Dominanz auf dem globalen Automarkt hat auch Volkswagen Schwierigkeiten, sich auf dem chinesischen Elektroautomarkt zu behaupten. Dieses Jahr verlor die Hauptmarke von Volkswagen ihre langjährige Marktführerschaft an den chinesischen Hersteller BYD, der mit seinen preiswerten E-Autos bei den Kunden besser ankam. Der VW Konzern reagierte mit umfangreichen Investitionen und der Einführung neuer Modelle. Sowie einer Partnerschaft mit dem chinesischen Unternehmen Xpeng.

Die wachsende Bedeutung des chinesischen Elektroautomarkts zieht immer mehr internationale Autobauer an. Die potenzielle Partnerschaft zwischen Stellantis und einem lokalen chinesischen Anbieter könnte dem europäischen Unternehmen helfen, seine Präsenz in China zu stärken und von dem rasanten Wachstum des Elektroautomarkts in der Region zu profitieren. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Gespräche entwickeln und welche strategischen Entscheidungen Stellantis in Bezug auf den chinesischen Markt treffen wird.

Quelle: moneycab.com – Stellantis prüft laut Bloomberg Investment in China für Elektroautos

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Spiritogre:

Mag angehen, allerdings sind gerade die BEV vom Stellantis Konzern einfach viel zu teuer für das was sie bieten. Klar, der Fiat 500e ist ein Fan-Liebling aber der alleine wird es nicht rausreißen.

Aber Elektro- Corsa und Astra (sowie deren Pendants von Peugeot) sind einfach viel, viel zu teuer. Das machte VW einfach schlauer mit ihrer reinen Elektro-Reihe ID, denn niemand würde einen Polo für 36k Grundpreis kaufen, aber genau das versuchen Corsa (ab 36k) und Peugeot 208 (ab 39k). Klar, der VW ID.3 kostet genauso aber da fehlt eben die Assoziation zum 10k Auto, wo die beiden anderen halt mal herkamen.

Marcel:

„Zweckgemeinschaft unerfolgreicher“? Das zeigt nur das Problem von PSA und FCA vor dem Zusammenschluss (und auch teils jetzt noch). Schlechtes Image, obwohl eigentlich total unbegründet. Sowohl PSA als auch FCA hatten vor dem Zusammenschluss hervorragende Bilanzen. Korrekt, Teile davon waren schlecht – nämlich FCA’s Europageschäft – das wurde aber durch Nord- und Südamerika zigfach kompensiert. Umgekehrt bei PSA (Europa top, Rest flop). Der Zusammenschluss war daher nicht durch „Erfolglosigkeit“ begründet, sondern durch die Marktabdeckung. Das ergänzt sich PERFEKT. Dort wo FCA stark war, war PSA schwach und umgekehrt genauso. Daher nicht von Zufall, dass der Konzern nun gut fruchtet. Neue Märkte sind nun gut, aber nicht zwingend notwendig.

Spiritogre:

Hat Renault in Korea ja auch versucht und mit Samsung Autos gebaut, so richtig gezogen hat das nicht, jedenfalls nicht langfristig.

Man darf den Nationalstolz der Asiaten da nicht außer Acht lassen, sowas wie den deutschen Anti-Patriotismus der hier vorherrscht gibt es dort nicht. Wenn du als Ausländer dort erfolgreich sein willst, dann musst du eine internationale Luxusmarke sein oder zumindest einen entsprechenden Ruf haben.

Stellantis hingegen ist eher eine Zweckgemeinschaft unerfolgreicher Automobilhersteller die alle alleine kaum eine Überlebenschance hätten.

Marcel:

Man kann das auf 2 Seiten sehen.
Stellantis-Produkte sind in Asien praktisch nicht vorhanden, was man als grosses Manko werten könnte.
Wie es sich gezeigt hat, war es aber in letzter Zeit gegenteilig ein sehr grosser Vorteil, da man nicht davon abhängt (wie andere, z.B. VW) und man sich nicht ständig den dortigen Staatseingriffen (oder besser gesagt „Benachteiligungen“) ergeben musste.
Ergo, Stellantis kann dort präsent werden, muss es aber nicht zwingend und übereilig. Man sucht daher wohl eher den indirekten Weg über direkte Beteiligungen an chinesischen Marken (anstatt zu versuchen die hiesigen Marken dort an den Mann zu bringen). Das kann ein grosser Vorteil sein. Man muss sich nicht vor Konkurrenz aus eigenen Reihen fürchten.

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