Seat-Cupra vermeldet Rekordgewinn für 2024

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

Die spanische Seat Gruppe, zu der neben der gleichnamigen Automarke auch Cupra gehört, hat ihre Finanzergebnisse für das Jahr 2024 vorgestellt und einen Rekordgewinn vermeldet. Im vergangenen Jahr erzielte die VW-Tochter einen Rekordbetriebsgewinn von 633 Millionen Euro, was einem Anstieg von 1,3 Prozent gegenüber 2023 entspricht. Der Jahresumsatz stieg ebenfalls auf einen Rekordwert: Er betrug 14,5 Milliarden Euro – 1,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Umsatzrendite blieb mit 4,4 Prozent stabil. Diese Ergebnisse festigen das Vertrauen der Gruppe in die Stärke ihrer Strategie, um gegenwärtige und zukünftige Herausforderungen zu meistern, so Seat-Cupra in einer aktuellen Mitteilung.

„Nach einem sehr intensiven Jahr haben wir das beste Finanzergebnis unserer Geschichte erzielt. Die Rekordzahlen von 2024 sind das Ergebnis unserer Bemühungen der vergangenen fünf Jahre, eine profitablere Zukunft für unser Unternehmen aufzubauen“, sagt Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra. „Es ist jedoch klar, dass die dreifache Herausforderung durch den aktuell schwächeren Elektroauto-Absatz, den zunehmenden Wettbewerb aus China und eine instabile Zolllandschaft erheblich ist und bei unserer Zukunftsplanung mehr Flexibilität erfordert.“

Weltweit konnten Seat und Cupra im Jahr 2024 7,5 Prozent mehr Autos absetzen als im Vorjahr, insgesamt waren es mehr als 558.100 verkaufte Fahrzeuge. Die Rekordzahlen von 2024 seien das Ergebnis einer fünfjährigen Reise, die von einer klaren Strategie angetrieben worden sei. Diese Strategie wiederum basiere auf vier Grundpfeilern:

1. Wachstum bei Cupra

Cupra hat seit seiner Markteinführung bemerkenswerte Erfolge erzielt und die Automobilindustrie mit weltweit 800.000 verkauften Fahrzeugen aufgemischt. Bis Ende 2025 sollen es insgesamt eine Million sein. Nach einem Rekordjahr hinsichtlich der Markteinführungen im vergangenen Jahr hat die Marke nun in sieben Jahren ihres Bestehens sieben Modelle auf den Markt gebracht und verfügt somit über ein breites Portfolio. Der neueste Star, das Elektroauto Cupra Raval, werde im September 2025 auf der IAA in München seine Weltpremiere feiern.

Auch die globale Präsenz von Cupra wächst weiter: In diesem Jahr sollen neue Cupra City Garagen in Wien und Manchester eröffnet werden. Darüber hinaus ist bis zum Jahr 2030 der Markteintritt in den USA geplant. Nicht zuletzt wurde Cupra erst kürzlich von fast 100.000 Leser:innen der Fachzeitschrift Auto Motor und Sport zur „Trendmarke des Jahres“ gewählt und hat laut Interbrand inzwischen einen Markenwert von fast zwei Milliarden Euro.

2. Stärkung des Geschäftsmodells

Die strategische Umstrukturierung habe zu einer Verringerung der Fixkosten um 30 Prozent geführt und die Gesamteffizienz gesteigert. Cupra nehme auch eine Schlüsselrolle für die Rentabilität des Unternehmens ein und habe dafür gesorgt, dass der Umsatz pro Auto seit 2019 um 35 Prozent gestiegen sei. Auch die Marke Seat sei in hervorragender Verfassung, wie es in der Mitteilung heißt: Im Jahr 2024 stiegen die Absatzzahlen um 7,5 Prozent auf 310.000 verkaufte Fahrzeuge. Darüber hinaus hätten Investitionen in Höhe von insgesamt 5,4 Milliarden Euro in den vergangenen fünf Jahren den Wettbewerbsvorteil des Unternehmens gesichert und es für anhaltenden Erfolg und Innovation in der Zukunft positioniert.

3. Milliarden für die Elektrifizierung

Die Seat S.A. will dafür sorgen, dass sich Spanien zu einem führenden Zentrum für Elektromobilität in Europa entwickelt. Gemeinsam mit dem Volkswagen Konzern, PowerCo und dem Projekt Future: Fast Forward hat das Unternehmen zehn Milliarden Euro in die Elektrifizierung des Landes investiert. Ein erheblicher Teil davon, drei Milliarden Euro, wurde für die Elektrifizierung des Werks in Martorell bereitgestellt. Die Fertigungslinie 1 wird derzeit für die Produktion der urbanen Elektroauto-Familie des Volkswagen Konzerns vorbereitet – ein Projekt, das das Unternehmen im Auftrag der Markengruppe Core leitet und das dazu beitragen soll, die Elektromobilität in Spanien sowie in ganz Europa zu demokratisieren.

Der Cupra Raval und der Volkswagen ID.2 sollen in der ersten Hälfte des kommenden Jahres auf dieser Fertigungslinie entstehen, auch eine Variante von Škoda ist in Planung, der Epiq. Der Bau einer 300 Millionen Euro teuren Batteriemontageanlage stehe ebenfalls kurz vor dem Abschluss und werde diesen Wandel hin zur Elektrifizierung der Mobilität weiter unterstützen.

4. Organisations- und Kulturwandel

In den vergangenen fünf Jahren sei das Unternehmen schlanker und agiler geworden und habe sich voll und ganz auf seine Kernwerte ausgerichtet: „Mut machen, um gemeinsam erfolgreich zu sein.“ Dieser Fokus auf Effizienz und Zusammenarbeit befähige das Team, entschlossen zu handeln, Innovation und Erfolg voranzutreiben und gleichzeitig eine einheitliche Vision für die Zukunft zu bewahren.

Der Wandel, den die Seat S.A. auf allen Ebenen durchlaufe, stehe im Einklang mit dem Bekenntnis des Unternehmens zur Elektrifizierung. Obwohl das derzeit eher schleppende Wachstum des Elektroautomarktes in Europa eine Bedrohung für die Automobilindustrie darstelle, bleibe das Unternehmen positiv: „Die Elektrifizierung schreitet nicht in dem erforderlichen Tempo voran, aber anstatt dies als Problem zu betrachten, müssen wir es als Chance sehen und unsere Branche transformieren, unsere Wettbewerbsfähigkeit verbessern und unser nachhaltiges Wachstum vorantreiben. Europa und Spanien müssen den Mut und das Vertrauen haben und diese Chance ergreifen, denn die Elektrifizierung ist unumkehrbar“, sagt Wayne Griffiths, CEO von Seat und Cupra.

„Unser Engagement für die Elektrifizierung ist eindeutig. Jetzt brauchen wir dasselbe Engagement von den Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Spanien und ganz Europa. Gemeinsam müssen wir flexibel sein, den Verbraucherinnen und Verbrauchern zuhören, verstehen, wo sie stehen, und sie auf dieser Reise mitnehmen.“

Quelle: Seat-Cupra – Pressemitteilung vom 13.03.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Peter:

Wenn ich Funktionalität möcht kauf ich mir nen Asiatisches Model aber sicher kein ID.

Gastschreiber:

Meine Antwort zu der Frage wäre, für Menschen, denen Funktionalität wichtiger ist als Optik.

Silverbeard:

Tja, Seat und Skoda waren schon immer die attraktiver gestalteten Autos auf der gleichen Plattform wie der Golf.

Keine Ahnung, für welche Käufer ein id.3 gestaltet wurde. Für deutsche Senioren, die sich nochmal einen letzten Neuwagen kaufen wollen?

Steven B.:

naja, man sollte aber schon noch die Marge im Blick haben. Die ist jetzt auch nicht wirklich hoch. Dort können Audi und VW aber locker mithalten, bzw. höhere Margen nachweisen. Positiv ist die Meldung an sich zu bewerten, unterm Strich muss das aber noch mehr Marge ergeben, um künftige Investitionen zu sichern.

MALL:

Wer hätte das gedacht, dass Cupra und Skoda VW’s Wachstumstreiber sind und nicht Porsche und Audi!

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