Scania ab 2040 nur noch elektrisch

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Scania

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 2 min

Das ist mal eine Ansage: während es heute überhaupt nur einige wenige vollelektrische LKW-Modelle gibt, auf die man auch noch jahrelang warten muss, will die VW-Tochter Traton bis 2030 jedes zweite Fahrzeug mit Elektromotor verkaufen. Bei der Tochterfirma Scania sollen bis 2040 überhaupt nur mehr vollelektrisch betriebene LKWs auf den Markt gebracht und verkauft werden. Damit ist Scania der erste LKW-Hersteller, der eine solch ambitionierte Vision ausgibt.

Eine kleine Einschränkung wirft Vorstandsvorsitzender Christian Levin im Interview mit der eurotransport.de dann doch noch ins Feld: es müssten die Rahmenbedingungen stimmen – Ladeinfrastruktur, Ökostrom und der Preis pro Kilowattstunde. Gerade bei ersterem sieht er noch erheblichen Nachholbedarf. „Deutschland ist noch nicht sehr fortschrittlich„, erklärt er im Rahmen des Interviews im Vorfeld der IAA Transportation. Vor allem die Antragsverfahren für die an sich attraktiven finanziellen Anreize seien zu kompliziert.

Die nordischen Länder oder die Niederlande würden hier deutlich größere Fortschritte bei der Elektrifizierung des Schwerverkehrs machen. „Der Netzaufbau ist Sache des Staates„, bekräftigt Levin und sieht die Bundesregierung in der Pflicht, Genehmigungen zu vereinfachen, Investitionsmittel zu mobilisieren und zu gewährleisten, dass genügend Energie an den Autobahnen zur Verfügung steht. Auch wer am Hof laden kann, wird es nicht einfacher haben. Manche Kunden müssten jahrelang warten, bis die Energieversorger ihre Betriebshöfe mit der nötigen Energie ausstatten könnten.

Dennoch würden sich die Hersteller nicht ihrer Verantwortung entziehen, Daimler Truck und Volvo Trucks würden bereits intensiv am Aufbau einer europaweiten Hochleistungs-Ladeinfrastruktur arbeiten. 500 Millionen Euro werden investiert, um europaweit 1.700 Hochleistungs-Ladepunkte zu errichten. Nötig wären indes etwa 30.000 bis 40.000 Ladepunkte, wolle man ganz Europa elektrifizieren. Daher wäre noch viel zu tun, mit den jetzt geplanten Ladepunkten wäre aber ein Weg aufgezeigt. Auch der Aufbau von Lade-Hubs für Wasserstoff und Strom an bestehenden Tankstellenstandorten wird forciert. Eine Teststrecke an der A2 zwischen Berlin und dem Ruhrgebiet gibt es ebenfalls schon.

Quelle: eurotransport.de – Scania ab 2040 nur noch elektrisch

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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Daniel W.:

Gerade hier in Europa werden wir die Folgen eher positiv spüren. Stichwort Heizenergie.

Ich habe schon vor Jahren gelesen, dass in den heißen Staaten der USA mehr Energie für die Klimaanlagen im Sommer verbraucht wird also bei uns für die Heizung der Wohnungen im Winter.

Bei einem Klimawandel dürften wir die gesparte Energie im Winter für die Klimaanlagen im Sommer brauchen und wenn wir Glück haben, dann ist es ein Nullsummenspiel.

Das große Problem liegt beim Wasser- und Lebensmittelmangel durch den Klimawandel, der dann zu Hungersnöten und Flüchtlingsströmen sowie Kriegen um die letzten Wasserreserven und Agrarflächen führt.

Captain Ahab:

„Manche Kunden müssten jahrelang warten, bis die Energieversorger ihre Betriebshöfe mit der nötigen Energie ausstatten könnten.“

Jetzt wurde doch hier immer gesagt, dass die Stromversorgung für batterie-elektische LKW kein Problem sei, da es ja überall schon Steckdosen gebe.
Ja was denn nun?

Übrgens: Für eine Wasserstoff-Tankstelle muss ich nicht jahrelang warten; die kommt umgehend.

David:

Der Semi. Bisher gibt es ihn nicht. Alle anderen gibt es, a-l-l-e. Selbst den Nikola Tre. Von dem Tesla-Fans das Ende vorhergesagt haben, bevor es einen Prototypen gab.

Philipp:

Sehe ich nicht so entspannt. Es geht nicht um Geschwindigkeit, sondern um ein Budget.

Um das 2° Ziel zu erreichen gibt es nur eine bestimmte CO2 Menge, die emittiert werden darf.
Gerade der Verkehrssektor schläft da weit hinter den gesetzten Zielen. Wenn man es am Anfang langsamer angeht (was ja nun geschehen ist) muss man in der verbleibenden Zeit schneller werden. Ich sehe das daher nicht als: Nimms locker.

Das Problem mit dem Klimawandel ist halt, dass es auch andere Auswirkungen haben kann als nur 2° wärmer. Was wir nun den 4. Sommer faktisch in Folge haben ist dass sich der Jetstream geändert hat, er ist instabiler geworden. Das hat die Sommer so heiß und trocken werden lassen und auch den Wintereinbruch verschoben. Diese statische Häufung läßt sich nicht mehr nur mit „Wetter“ umschreiben, auch wenn die Meterologen das noch nicht behaupten wollen.

David:

Jetzt komm mal wieder runter!

Der Klimawandel ist kein Eilzug. Außerdem hat das Wetter mit dem Klimawandel nur indirekt zu tun. Gerade hier in Europa werden wir die Folgen eher positiv spüren. Stichwort Heizenergie. Die Bäume sind auch in diesem trockenen Sommer nicht abgestorben, sollten allerdings mittelfristig durch genügsamere Sorten ersetzt werden. Mehr ist es nicht. Auch die Wasserwirtschaft muss mit der Zeit gehen und nicht mehr eine scheinbar unbegrenzte Menge Wasser mit trägen Amtspersonen verwalten, sondern aktiv Wasser managen. Ich sage nur: Verdunstungsverluste. Zudem müssen Dächer in ganz Deutschland von oben wie eine Solarfläche aussehen.

Das alles wird, kostet Zeit und die haben wir. Da passt es gut, dass auch das Ende der Verbrennertrucks erstmals von einem Hersteller kommt.

Daniel W.:

… will die VW-Tochter Traton bis 2030 jedes zweite Fahrzeug mit Elektromotor verkaufen. Bei der Tochterfirma Scania sollen bis 2040 überhaupt nur mehr vollelektrisch betriebene LKWs auf den Markt gebracht und verkauft werden.

Der Klimawandel wird Traton, Scania und den anderen Lkw-Herstellern einen Tritt in den Allerwertesten versetzen, wenn sie bei dem gemählichen Tempo bleiben – offenbar erkennen viele Manager den Ernst der Lage nicht.

Ich vermute 2030 wird der Klimawandel schon so extrem sein, dass es sich kein Hersteller mehr leisten kann noch Verbrenner anzubieten. Es sei denn ein großer Vulkanausbruch sorgt für das andere Extrem, nämlich einen verfinsterten Himmel mit kalten Sommern und Hungersnöten weltweit – dann Gute Nacht!.

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