Rimac gewährt Garantie ohne Kilometerbegrenzung

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Rimac hat die Garantie für die Fahrzeugbatterie seines Hypercars Nevera auf acht Jahre und unbegrenzte Kilometer erweitert. Die Garantie ist für alle neuen Käufer kostenlos und gilt auch für alle bisher ausgelieferten Fahrzeuge, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung des kroatischen Elektroautoherstellers. Damit haben Nevera-Besitzer nun eine zusätzliche siebenjährige Garantie für die flüssigkeitsgekühlte 120-kWh-Batterie. „Dies ist ein klares Zeichen für das Vertrauen, das Rimac in seine Batterietechnologie setzt, die im eigenen Haus entwickelt, konstruiert und hergestellt wurde“, heißt es in der Mitteilung.

„Viele Elektroautos für den Massenmarkt haben eine Batteriegarantie von etwa acht Jahren, aber die Laufleistung begrenzt, manche nur um die 100.000 Kilometer. Daher ist es für uns – mit einem der fortschrittlichsten Hochleistungsakkus der Welt – von enormer Bedeutung, unsere Garantie auf acht Jahre und unbegrenzte Kilometer zu verlängern“, sagt der kaufmännische Leiter Hendrik Malinowski. Der Nevera sei nicht nur extrem schnell, leistungsfähig und luxuriös, sondern auch einfach im Unterhalt, und dieser Schritt sei die jüngste Bestätigung dafür. „Unsere Elektromotoren sind lebenslang wartungsfrei, und auf unser Batteriepaket gewähren wir eine Garantie von acht Jahren. Mit der fachkundigen Anleitung unserer werksgeschulten Ingenieure in unserem Händlernetz auf der ganzen Welt können Sie mehr Zeit damit verbringen, die Fahrt zu genießen“, sagt Malinkowski.

H-Form für sportlichere Sitzposition

Die 8-Jahres-Garantie decke alle wesentlichen Fehler des Batteriesatzes ab und beinhaltet die Garantie, dass der Akku am Ende der Garantiezeit noch eine Gesamtladekapazität von 75 Prozent des Neuzustandes aufweist. Einziger kleiner Haken: Das Fahrzeug kostet mehr als zwei Millionen Euro. Die Nevera-Batterie ist für eine Leistung von 1400 kW ausgelegt und wurde laut Rimac nach strengen Vorgaben in Bezug auf Verpackung, Gewicht und Leistung entwickelt. Ihr H-förmiges Design – im Gegensatz zu einer klassischen „Skateboard-Form“ mit flachem Boden – wurde demnach gewählt, damit Fahrer und Beifahrer niedrig im Auto sitzen können und nicht das Gefühl haben, zu weit oben zu sitzen. Da es sich um einen Hyper-GT handelt, musste die Batterie sowohl eine beeindruckende Langstreckentauglichkeit als auch eine fadingfreie Leistung bieten, führt der Autobauer aus, der gemeinsam mit Kia zudem an Robotertaxis arbeitet.

Um diese Ziele zu erreichen, entwickelte das Rimac-Team eine Lithium-Mangan-Nickel-Chemie mit Wasser-Glykol-Kühlplatten. Eine Reihe von Innovationen trage zur Kühlung der Batterie bei, aber am wichtigsten ist vielleicht, dass diese Kühlplatten die Zellen zwischen sich einschließen und nicht nur oben oder unten liegen, um eine gleichmäßige und effiziente Kühlung über das gesamte Paket zu gewährleisten.

Bis zu 500 kW Ladeleistung möglich

Als Ergebnis dieses innovativen Designs und der Technik zeige der Nevera eine breite Palette von Fähigkeiten. Bei einem Meilenstein-Event im vergangenen Jahr stellte er an einem einzigen Tag 23 Geschwindigkeits- und Leistungsrekorde auf, wobei er in weniger als acht Stunden rund 30 Vollgas-Beschleunigungsfahrten ohne erkennbaren Leistungsabfall absolvieren musste. Der Nevera kann mit einer Ladung 490 Kilometer laut WLTP zurücklegen und lässt sich mit bis zu 500 kW DC-Ladeleistung aufladen – „das ist so schnell, dass es derzeit nur eine Handvoll öffentlicher Ladestationen mit dieser Fähigkeit gibt„, stellt Rimac fest. Die Nevera-Produktion in begrenzter Stückzahl werde in der Rimac-Zentrale in Kroatien zügig vorangetrieben und an Kunden in aller Welt ausgeliefert.

Quelle: Rimac – Pressemitteilung vom 18. Januar 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Mr.Hu:

Wenn man sich das erste Video auf dem Rimac-Youtube-Kanal ansieht, (Link: https://youtu.be/MSjAnl8asaU?feature=shared), merkt man, wie professionell die Firma von Anfang an vorgegangen ist. Ich habe bei der IAA 2011, konkret beim Concept One, mit dem Richard Hammond später gecrasht ist, zum ersten Mal von Rimac gehört. Die Bilder vom Crash dienten noch Jahre später als „Schockbild“ gegen die angeblich so leicht brennenden E-Autos. Die Marke vorfolge ich bis heute, kenne C_Two und Nevera entsprechend. Die hohe Garantie ist für mich nur der logische Schritt, denn Rimac hat nie angekündigt, sondern immer gemacht.

Frank:

Ich denke das Risiko für Rimac ist hier sehr überschaubar.

Angenommen die Batterie hat nach 4-5 Jahren nicht mehr die erforderlichen 75%, dann baut man einfach eine neue ein.

Bis dahin kosten die kWh wahrscheinlich so um die 100.- USD
Das sind dann gerade mal 100.- x 120 = 12.000 USD :-) :-) :-)

Geradezu eine lächerliche Summe, die beim Verkaufspreis mindestends schon dreifach eingepreist ist!

brainDotExe:

„Ihr H-förmiges Design … wurde demnach gewählt, damit Fahrer und Beifahrer niedrig im Auto sitzen können und nicht das Gefühl haben, zu weit oben zu sitzen.“

Das wäre doch auch was für die Sportmodelle der zukünftigen Elektroautos von Audi, BMW und Mercedes.

Dagobert:

Kilometer interessieren mich eher zweitrangig, ich will garantiert haben, dass der Akku auch nach 15 Jahren noch mindestens 90% seiner Kapazität hat. Ich kaufe Neuwagen und fahre die dann 10-15 Jahre.
Nach 8 Jahren soll 75% SoH kein Garantiefall sein, also „Stand der Technik“? Guter Witz…
Der Stand der Akkutechnik ist für Autos einfach völlig indiskutabel.

Martin:

Ein netter PR-Gag, viel mehr bleibt netto nicht übrig. Erstens ist die Garantieschwelle von 75 Prozent nun nicht übermäßig ambitioniert und zweitens ist ein zwei Millionen Euro teures Hypercar keine Vertreterkarre. Die jährliche Kilometerleistung wird sich in Grenzen halten. Im öffentlichen Straßenverkehr lässt sich so ein Fahrzeug nur für wenige Sekunden im Hochleistungsbereich betreiben, ansonsten überwiegt der „Schongang“.

Es wäre aber durchaus wünschenswert, wenn sich auch Hersteller von Volumenmodellen diesem Beispiel anschließen würden. Das würde dem Image der BEV
einen ordentlichen Schub geben. Und brächte sicher noch den einen oder anderen Petrolhead zum Grübeln, wenn die Hersteller mehr Vertrauen in die Haltbarkeit dieser „Elektrodinger“ als in einen guten alten Verbrenner zum Ausdruck bringen würden…

Und…selbst im Falle eines Falles…ist denn immer gleich die ganze Batterie hinüber, oder ist denn mit dem Tausch einzelner Module nicht auch eine zeitwertgerechte Reparatur denkbar? Es soll ja auch Verbrenner geben, die nach einem Zahnriemenriss (kommt ja gar nicht so superselten vor und selbst Steuerketten sind durch den unermüdlichen Einsatz der Kostenoptimierer zum Verschleißteil geworden) wieder instand gesetzt wurden.
Es wird Zeit, manche Mythen zu beerdigen…

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