Börsengang abgesagt: Dämpfer für Renaults Elektrosparte

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Renault

Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 2 min

Eigentlich sollte die Elektroauto- und Software-Sparte von Renault namens Ampere eigenständig an der Börse platziert werden, doch der französische Autohersteller hat den Börsengang nun abgesagt. Das berichtet unter anderem die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) unter Bezug auf die Deutsche Presseagentur (dpa). Eigentlich hätte ein Teilbörsengang bereits im ersten Halbjahr des jungen Jahres 2024 vonstatten gehen sollen.

Ein Grund für diese Entscheidung sei unter anderem die aktuelle Situation auf den Märkten, heißt es. Renault plant, im Elektroautobereich in den kommenden Jahren deutlich Kosten einzusparen und möchte gern der erste Autohersteller werden, der Elektroautos zum gleichen Preis wie vergleichbare Verbrennermodelle anbieten kann. Dieses Vorhaben dürfte nun erschwert werden, da statt Investorengelder aus dem Börsengeschäft nun Renault selbst mehr Geld in die Hand nehmen muss.

Auch Nissan und Mitsubishi sind an Ampere beteiligt. Die Renault-Aktie selbst war am Dienstag mit etwa 35 Euro bewertet und stieg somit nach Bekanntwerden der Nachricht leicht an, der Höchststand betrug im April 2018 knapp 95 Euro.

Renault 5 mit Spannung erwartet

In diesem Jahr soll zeitnah mit dem Renault 5 ein Klassiker des Autobauers als Elektroauto wiederbelebt werden und etwa 25.000 Euro kosten. Auch ein neues E-Auto im Twingo-Format soll zeitnah folgen. Gemeinsam mit Stellantis, wo mit Peugeot und Citroën ebenfalls zwei französische Autohersteller zu den treibenden Kräften gehören, macht damit vor allem Renault Hoffnung, dass es bald auch mehr günstige europäische Elektroautos in den unteren Fahrzeugsegmenten gibt.

Ampere strebt bis 2030 eine durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate (CAGR) von 30 Prozent an. Da im vergangenen Juni bereits 80 Prozent der Investitionen getätigt wurden, soll der Betriebsgewinn und der freie Cashflow 2025 den Break-even erreichen. Für 2030 ist eine zweistellige Marge angepeilt.

Ampere kann laut Renault auf eines der besten Elektroauto– und Software-Ökosysteme in Europa zurückgreifen. Es verfüge über hochmoderne Technologien, hervorragendes Software-Know-how und mehr als 20 enge Partnerschaften mit innovativen Unternehmen entlang der gesamten Elektroauto- und Software-Wertschöpfungskette. Mit rund 10.000 hochqualifizierten Mitarbeiter:innen, davon ein Drittel Ingenieure, sei Ampere bereit, mit den besten EV- und Softwareanbietern zu konkurrieren, hieß es im Juni in einer Pressemitteilung. Nun müssen die Finanzen dafür aber neu sortiert werden.

Quelle: FAZ – „Renault sagt Börsengang von E-Auto-Sparte ab“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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Heinz Zurle:

Ich bin guter Hoffnung.
Etwa bei Stellantis ist mein Eindruck, dass sie mit jeweils respektablen Batteriegrößen operieren bei ihren neuen STLA-Architekturen. Zumindest als Option wäre es gut, auch die kleine Fahrzeugklasse mit „60 kWh plus“ ordern zu können, wenn man bereit ist, es als Käufer zu bezahlen.

Matthias Geiger:

Renault hat gute Chance ganz vorne mit zu wirken. Jedoch die E-Autos mit immer kleineren Batterien aus zu liefern um sie günstiger zu machen ist nicht die Lösung. Die Kunden lassen sich nicht auf den „Arm nehmen“ auch wenn alle 50 km eine Ladesäule vorhanden ist möchten die meisten doch gerne realistisch 450 km mit einer Batteriefüllung kommen. Dies ist derzeit bei Verbrennern der Mindeststandard.

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