Ampere: Renaults Hoffnungsträger im E-Markt

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Jean-Dominique Senard & Luca de Meo | Renault

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Luca de Meo, der aktuelle CEO der Renault Group, wurde vom Verwaltungsrat des Unternehmens zum zukünftigen Chairman und CEO von Ampere ernannt. Ampere ist eine Tochtergesellschaft von Renault, die sich auf Elektroautos und Software spezialisiert hat. De Meo werde diese neue Rolle zusätzlich zu seinen bestehenden Aufgaben bei Renault übernehmen, so der Hersteller in einer aktuellen Mitteilung.

Nach der für das zweite Halbjahr 2023 geplanten Ausgliederung von Ampere wird de Meo gemeinsam mit Josep Maria Recasens und Vincent Piquet die operative Arbeit aufnehmen. Das Ziel ist es, die profitable Ampere-Strategie umzusetzen und den geplanten Börsengang vorzubereiten. Der geplante Börsengang der Elektro-Sparte Ampere an der Euronext Paris werde frühestens im zweiten Halbjahr 2023 erfolgen (vorbehaltlich der Marktbedingungen), wobei die Renault Group eine starke Mehrheit behalten werde und auf die Unterstützung potenzieller strategischer Investoren baut.

„Je mehr wir uns darauf konzentrieren, desto offensichtlicher werden die Möglichkeiten für Ampere, den Wandel zu Elektrofahrzeugen und Software anzuführen. Eine Kostenreduzierung von 40 Prozent bei der nächsten Fahrzeuggeneration anzustreben, Technik und Innovation in den Mittelpunkt der Ampere-Organisation zu stellen und ansprechende Produkte zum besten Preis zu liefern“ – Luca de Meo, CEO der Renault Group

Ampere strebt bis 2030 eine durchschnittliche jährliche Umsatzwachstumsrate (CAGR) von 30 Prozent an. Da bereits 80 Prozent der Investitionen getätigt wurden, soll der Betriebsgewinn und der freie Cashflow 2025 den Break-even erreichen. Für 2030 ist eine zweistellige Marge angepeilt.

Ampere kann, eigener Aussage nach, auf eines der besten Elektroauto– und Software-Ökosysteme in Europa zurückgreifen. Es verfüge über hochmoderne Technologien, hervorragendes Software-Know-how und mehr als 20 enge Partnerschaften mit innovativen Unternehmen entlang der gesamten Elektroauto- und Software-Wertschöpfungskette. Mit rund 10.000 hoch qualifizierten Mitarbeiter:innen, davon ein Drittel Ingenieure, sei Ampere bereit, mit den besten EV- und Softwareanbietern zu konkurrieren.

Ziele und Ausblick von Ampere

Ampere hat ehrgeizige Ziele, darunter eine Kostenreduzierung von 40 Prozent bei der nächsten Fahrzeuggeneration bis 2027 und die Entwicklung einer innovativen, kosteneffizienten und offenen Software-Defined-Vehicle-Architektur. Ferner plant das Unternehmen, ein sorgenfreies Kundenerlebnis zu bieten und ansprechende Produkte zum besten Preis zu liefern.

Der Verwaltungsrat der Renault Group hat einen Ad-hoc-Ausschuss unter dem Vorsitz von Jean-Dominique Senard eingesetzt, um den geplanten Börsengang von Ampere zu begleiten. Weitere Einzelheiten zum Börsengang und zur Strategie von Ampere werden auf einem Capital Market Day im zweiten Halbjahr 2023 bekannt gegeben.

Der japanische Partner Nissan hat zugesagt, bis zu 15 Prozent von Ampere zu kaufen, und der dritte Allianz-Partner Mitsubishi Motors erwägt ebenfalls eine Investition. Qualcomm, der größte Hersteller von Smartphone-Prozessoren, wird das Unternehmen ebenfalls unterstützen.

Quelle: Renault – Pressemitteilung vom 20.06.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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DarkestMage:

Äh… 30 % Umsatzwachstum p.a. und 40% niedrigere Kosten bezogen auf welchen Basiswert jeweils?

Das kann jetzt ja viel oder wenig sein in absoluten Zahlen…

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