Renault setzt auf Nostalgie bei E-Autos

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Renault, der französische Automobilhersteller, plant, sich mit einem Retro-Design für seine zukünftigen Elektroautos von der Konkurrenz abzuheben. Laurens van den Acker, Designchef der Renault Group, erklärte gegenüber Autocar, dass die Neugestaltung klassischer Designs für CEO Luca de Meo besonders reizvoll ist.

De Meo, der in den 2000er-Jahren bei Fiat die Wiederbelebung des Fiat 500 leitete, gab nach seiner Ankunft bei Renault grünes Licht für die Retro-Designs der Elektroautos Renault 4 und 5. Van den Acker äußerte die Meinung, dass Elektroautos oft als eher unauffällig und kühl wahrgenommen werden. Er hofft jedoch auf eine vielfältigere Zukunft für E-Autos. „Der Renault 5 und Renault 4 werden reine Elektrofahrzeuge sein, aber sie werden legendäre Ikonen“, sagte er.

Der Renault 5 wurde Anfang 2021 als Konzept für de Meos umfassende Transformationsstrategie „Renaulution“ vorgestellt. Das Serienfahrzeug befindet sich derzeit in der Endphase der Tests und soll im nächsten Jahr auf den Markt kommen. Der Renault 4 wurde auf dem Pariser Autosalon im letzten Jahr als Konzept vorgestellt und wird 2025 in den Handel kommen. Beide Modelle basieren auf der neuen CMF-BEV-Plattform von Renault für kleine Elektroautos.

Renault verspricht sich Rückkehr zu den Wurzeln

Van den Acker erinnerte daran, dass er bei Antritt seines Jobs bei Renault im Jahr 2009 oft gefragt wurde, wann er Modelle wie den Alpine oder den Renault 4 designen würde. Seine Antwort damals war, dass er eingestellt wurde, um die Zukunft zu gestalten, nicht die Vergangenheit. Doch in der heutigen Zeit, in der Unsicherheit und Herausforderungen dominieren, sieht er den Wert darin, positive Erinnerungen und Emotionen mit Fahrzeugen zu wecken, die an bessere Zeiten erinnern.

Viele Menschen verbinden mit Modellen wie dem Renault 5 oder dem Renault 4 besondere Erinnerungen, wie den Kauf ihres ersten Autos oder Fahrstunden bei Verwandten. Diese positiven Assoziationen sind für Renault einzigartig und könnten ein entscheidender Vorteil auf dem Markt sein.

Ein weiterer interessanter Punkt, den van den Acker ansprach, ist die Tatsache, dass eine genaue Nachbildung der Modelle 4 oder 5 mit einem Verbrennungsmotor nicht möglich gewesen wäre. Der Übergang zu E-Autos bietet jedoch neue Möglichkeiten in Bezug auf Design und Verpackung. Der Hersteller selbst verfolgt mit dem Ansatz, Retro-Designs in moderne Fahrzeuge einfließen zu lassen, einen fast einzigartigen Weg. Kennt man so von Marktbegleitern nicht.

Quelle: Autocar – Renault hails „irresistible“ pull of retro as it expands EV line-up

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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wilfried:

Und eigentlich wissen alle, dass sich die E-Autos der nächsten Jahre über den Preis verkaufen werden. Da dürfen sie schon wie der R4 oder der R5 aussehen aber entscheidend wird das nicht sein.

Spock:

Ich fand den R4 immer Klasse. Liegt vielleicht daran, dass ich als Kind und Jugendlicher immer damit mitgefahren bin. Aber es kann ja vielleicht auch ein neuer Ansatz in der E-Mobilität sein, die Einfachheit des elektrischen Antriebskonzetes mit einer Einfachheit der Ausstattung sowie der Assistenzsysteme zu kombinieren. Eben halt ohne Spurhalte-, Abstands- und Reifendrucksysteme. Als günstiges Fahrzeug für einen Umkreis von so 200 km reale Reichweite. Reifendruck kann man auch an der Tankstelle prüfen. Ein Infotainmentsystem z.B. nur mit DAB Radio. Wer dann seine Playlist hören möchte kann ja dann sein Smartphone per Android Auto oder Google koppeln. Einige CN Hersteller hatten diesen Ansatz beim Infotainment ja bereits, daber in der aufstrebenden Elektromobilität möchten ja alle immer mehr und mehr für immer weniger und weniger. Könnte ja ein Trend für die Zukunft werden. Zumindest als Zweitwagen oder ähnliches. Dem R5 kann ich nichts abgewinnen, aber so ein R4 im Retro Look wäre schon Klasse.

Joerg:

Mir gefällt die Idee kleine E-Autos zu bauen, die nicht wie die Design Unglücke von VW aussehen. Gerne Retro Design, wenn es dann nicht aussieht wie ein Müllcontainer auf Rädern.
Mini ist mit Retro Design eine Erfolgsgeschichte, ebenso der schon genannte Fiat 500.
Der Honda hatte es in Europa schwer, weil das Original hier eben nicht so bekannt war wie die oben genannten

Birger:

Genau, es gehört eben mehr dazu, einen alten Klassiker einfach nur eine alte Karosse wieder aufzusetzen und zu modernisieren. Dies musste VW mit dem Käfer Nachfolger Beetle wohl auch eingestehen. Dieser kam eben auch als Verbrenner nicht so an. Man braucht Ihn nicht mal sehen, aber hört halt, das ein alter Käfer in der Nähe gefahren ist und dies ist eben was den Wagen mit ausmachte, gleiches gilt auch für den R4 oder einen Trabi. Dieses bekommen neue Verbrenner nicht hin und noch weniger ein E Motor.

IchAuchMal:

Retro scheint mir bei Renault ein Notnagel zu sein, weil die bisherigen Versuche wie der Megane-E oder e-twingo am Markt nicht zünden. Dacia bringt zwar Stückzahlen aber schädigt ansonsten das Ansehen des Konzerns und bringt auch in Frankreich keine Arbeitsplätze.

Allerdings muss auch ein Retro-BEV technisch überzeugen und der Preis sollte konkurrenzfähig sein. Das ist bei Renault nicht zu erwarten.
Ansonsten landet man da wo Honda schon ist – in der 0,0x-Prozent-Nerdecke.

Birger:

Die Fahrzeuge waren beliebt, wie auch der Käfer oder Ente, weil sie zu der Zeit günstig und leicht zu reparieren waren und außerdem machten einige Motoren diese zu Klassikern. In keinem Punkt schafft dies die E Mobilität.

Yoyo:

Skoda ist auch nicht der Brüller …

egon_meier:

Das ist richtig .. obwohl die Wagen sehr teuer und technisch nicht sehr überzeugend sind.
Ob aber Retro eine Marke retten kann ist fraglich.
Nicht jedes alte Design ist so angesagt, dass es relevanten Umsatz generieren kann.

Marius:

Beim 500e klappts ja komischerweise auch irgendwie.

Die Studie zum Honda-e sah fantastisch aus, dann der erste Dämpfer, als das Seriendesign kam. Dann wurde der Preis bekannt und keiner wollte ihn mehr haben. Generell ruft Honda echt abgefahrene Preise für seine E-Fahrzeuge auf.
Also: Ja, Retrodesign wird angenommen, aber weniger, wenn man dafür extra zahlen muss. Wenn der Preis und die Technik passt, dann läuft das schon. Ich bin auf den R5 und besonders den A290 gespannt.

egon_meier:

Dafür für ist @Yobo substanziell vorbildlich ..

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