Nio: Firefly erst in China, dann trotz Strafzöllen auch in Europa

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

William Li, Gründer, Vorsitzender und CEO von Nio, äußerte sich kritisch zu den zusätzlichen Zöllen, die die Europäische Union auf chinesische Elektroautos erheben will. Trotz dieser neuen Zölle soll die kommende Modellreihe von Nio, die unter dem Codenamen Firefly bekannt ist, laut Li weiterhin konkurrenzfähig in Europa sein. Das, obwohl er gegenüber EAN bei der Eröffnung des Nio House Amsterdam zu verstehen gab, dass eine mögliche Einführung von Strafzöllen zu Verzögerungen bei der Firefly-Einführung führen könnte.

Die EU erhebt bereits einen 10-prozentigen Zoll auf chinesische Elektroautos. Darauf wurden weitere 21 Prozent für Nio und deren Submarken erhoben. Li bezeichnete diese Entscheidung als ungerecht, wie CNEVPost berichtet. Er betonte, dass ein freier Handel mit Elektroautos notwendig sei, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Noch steht die endgültige Entscheidung über die zusätzlichen Zölle aus, die erst im Oktober oder November erwartet wird. 

Am Tag der Bekanntgabe äußerte Nio starken Widerstand gegen die neuen europäischen Zölle und betonte gleichzeitig sein anhaltendes Engagement für den europäischen Markt. Diese zusätzlichen Zölle werden jedoch die Exportanreize chinesischer Hersteller für den europäischen Markt beeinträchtigen. Li betonte, dass trotz der Zölle die Firefly-Modelle in Europa weiterhin wettbewerbsfähig sein sollen. Diese zusätzlichen Kosten werden zwar die Absatzzahlen und den Gewinn beeinflussen, doch langfristig sei die Lokalisierung von Produktion und Betrieb entscheidend für den Erfolg internationaler Automobilunternehmen.

Laut Li ist es für internationale Autounternehmen notwendig, auf lokalisierte Betriebsabläufe zu setzen. Sobald ein bestimmtes Verkaufsvolumen erreicht wird, etwa 100.000 Einheiten, sollte die lokale Produktion in Betracht gezogen werden, um kosteneffektiv zu bleiben. Nio plant, bei Erreichen dieses Volumens lokale Produktionsstätten aufzubauen, ähnlich wie europäische und amerikanische Unternehmen in China investieren, wenn der Markt groß genug ist.

Ursprünglich sollte Firefly zuerst in Europa eingeführt werden. Nun hat Nio seine Strategie geändert und plant, die Marke zuerst in China auf den Markt zu bringen. Laut einem Bericht vom 6. Juni wird das erste Firefly-Modell in China Ende dieses Jahres debütieren und in der ersten Hälfte des nächsten Jahres nach Europa kommen.

Quelle: CNEVPost – Nio’s Firefly models will still be competitive in Europe even with extra tariffs, says William Li

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Spiritogre:

Der Satz ist so nicht richtig: „Die EU erhebt bereits einen 10-prozentigen Zoll auf chinesische Elektroautos“
Die EU erhebt 10 Prozent auf ALLE importieren Autos, egal wo sie herkommen und welche Antriebsart sie haben.
Für in China produzierte Autos, egal welcher Hersteller, auch deutsche, werden zusätzliche Zölle erhoben, in unterschiedlichen Höhen, je nachdem wieviele Subventionen ein Hersteller bekommt und wie offen sie ihre Karten gelegt haben. Nio könnte z.B. durchaus einen niedrigeren Zoll kriegen, wenn sie alle Daten an die EU geben und dann rauskommt, dass sie eben nicht nur von Staatsförderung leben. Wobei es natürlich Nio ohne solche Förderung nicht mehr geben dürfte, das Unternehem ist seit jeher in den roten Zahlen.

Ob es jetzt schlau ist mit Onvo eine Stufe runter zu gehen und mit Firefly dann sogar zwei und dann „Billigautos“ im Stil des Dacia Spring für 25k oder so hier anzubieten, sei dahingestellt. Ich sehe da keinen Erfolg. Solche Autos will doch niemand. Für das Geld bekommt man gebrauchte Kia Niro oder Hyundai Kona.

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