1000-Kilometer-Akku von Nio startet Anfang Juni

Cover Image for 1000-Kilometer-Akku von Nio startet Anfang Juni
Copyright ©

Nio

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Eigentlich sollte er schon vor zwei Jahren auf den Markt kommen, am 1. Juni soll es nun endlich so weit sein: Der 150 kWh fassende halbfeste neue Akku ist schon bald für Kunden erhältlich. Kürzlich hatte der chinesische Autobauer Nio bereits bekanntgegeben, nun mit der Massenproduktion der Batterie zu starten. Sowohl CarNewsChina (CNC) als auch CnEVpost berichten nun, dass ab 1. Juni alle Fahrer von Nio-Fahrzeugen die neuartige Batterie nutzen können.

Dies ist möglich, da der neue Akku mit der höheren Energiedichte die gleiche Größe hat wie die bisherigen Akkus und so an den Wechselstationen von Nio eingesetzt werden kann. Wer also bislang mit einer 75 oder 100 kWh großen Nio-Batterie unterwegs ist, kann sich ab 1. Juni in China an den Stationen eine der neuen 150 kWh großen Batterien an Bord holen.

Möglich sei dies jedoch zunächst nur mit einem besonderen Miet-Upgrade. Besitzer von 75-kWh-Batterien müssen laut CNC 150 Yuan (19,30 Euro) pro Tag bezahlen, um die 150-kWh-Batterie zu nutzen. Für diejenigen, die bereits einen größeren 100-kWh-Akku besitzen, reduziere sich der Preis auf 100 Yuan (12,90 Euro) pro Tag. Das ist nicht günstig, doch die Akkus alleine sollen einen Wert haben wie ein Nio ET5, also wohl mehr als 40.000 Euro kosten.

Wer sich also den Luxus gönnen möchte, den ganzen Monat mit dem großen neuen Akku herumzufahren, den kostet dies 390 oder gar 580 Euro monatlich mehr als bisher – und das sind die chinesischen Preise. Das werden jedoch vermutlich nur wenige nutzen. Doch zum Beispiel für den Wochenendausflug zu den entfernt lebenden Verwandten könnte eine Miete des größeren Akkus von zwei, drei Tagen durchaus interessant sein. Ob und wann der neue Akku auch in Deutschland verfügbar ist, wo Nio ebenfalls schon gut 15 Akkuwechselstationen aufgebaut hat, ist bislang nicht bekannt.

Mehr als 1000 Kilometer Reichweite

Nio hatte zuletzt aktuelle Daten von mehreren Testfahrten mit dem neuen Akku veröffentlicht. Wie CnEVpost berichtete, geht aus diesen hervor, dass der ET7 mit neuem Akku unter realistischen Bedingungen dazu in der Lage ist, Reichweiten von mehr als 1000 Kilometern zu erzielen. An gleich drei Beispielen belegte Nio dies mit Zahlen aus dem Testbetrieb. Auf der Rekordfahrt von Kunming nach Zhanjiang ging dem ET7 demnach erst nach 1070 Kilometern der Strom aus. Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 83,7 Stundenkilometern und 118 Stundenkilometern in der Spitze lag der Verbrauch bei nur 12,7 kWh.

Mit 360 Wh/kg bietet der neuartige Akku eine besonders hohe Energiedichte. Somit ist die Batterie trotz ihrer Kapazität nicht übermäßig schwer und verändert somit im Vergleich zu den bisherigen 75 und 100 kWh fassenden Akkus nicht nennenswert den Verbrauch. Während der 135-kWh-Akku von BYD mehr als 900 Kilo wiegt, kommt der Nio-Akku mit 150 kWh lediglich auf ein Gewicht von 676 Kilo, und das sind nur 20 Kilo mehr als beim bisherigen 100-kWh-Batteriepaket, rechnete CNC vor.

Kürzlich hat Nio zudem mit der Serienversion des 900-Volt-Elektroantriebssystems (EDS) namens „Thunder“ begonnen. Der bereits vorgestellte Nio ET9 wird das erste Fahrzeug der Marke sein, das mit dem Thunder EDS ausgestattet ist. Die Elektromotoren in der Vorder- und Hinterachse, die in dieses elektrische Antriebssystem integriert sind, wurden um 30 Prozent leichter, ihre Länge wurde um 28 Zentimeter reduziert. „Das geringere Gewicht verbessert den Energieverbrauch des Fahrzeugs, während die geringere Größe den Lebensraum in der Kabine vergrößert“, führte Nio aus.

Quelle: CarNewsChina – „Nio’s semi-solid state 150 kWh battery launch June 1“; CnEVpost – „Nio starts trial run of 150-kWh semi-solid battery packs, official operation to begin on Jun 1“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Emanuel K.:

https://www.springerprofessional.de/batterie/ladeinfrastruktur/das-muessen-sie-ueber-battery-swapping-wissen/26723768#:~:text=Da%2520die%2520Batteriemiete%2520Voraussetzung%2520f%C3%BCr,289%2520Euro%2520pro%2520Monat%2520angeboten.

„ Da die Batteriemiete Voraussetzung für die Teilnahme am Battery Swap von Nio ist, wird das Wechseln kostspielig. Beim Nio EL6 kostet die 75-kWh-Batterie 169 Euro pro Monat. Die 100-kWh-Batterie wird für 289 Euro pro Monat angeboten.“

Für unter 169€ kann ich über Leasingmarkt ein komplettes Fahrzeug leasen:

https://www.leasingmarkt.de/leasing/pkw/suzuki-swift/9582473?v=2&tgp=1&ym=10000&df=48&pp=15&sort=rate&adVariant=22029182

Emanuel K.:

Hauptsache China für seine arbeitnehmer- und umweltfeindliche Art loben. Weiter so! Wenn wir alle Umweltaspekte hier auch fallen lassen würden und wir endlich wieder bei 5€ pro Stunde runter gehen würden für Ingenieure dann kommen E-Autos für 20.000€ und 1000km Reichweite raus. Aber dann ist Deutschland vorher klinisch tot.
BMW N57 Austauschmotor in ner freien Werkstatt 5000€ mit Einbau. Will ich bei einem Akku sehen. Wenn erstmal ein Modul meldet das Zellen nicht mehr in Ordnung sind dann kommen die nächsten Module die nächsten Jahre hintereinander.
N57 Motor nur Langstrecke gefahren hält locker 500.000 km. Bei 400.000 km kommen vielleicht mal die Injektoren. Partikelfilter für 200€ freispülen/brennen über nen DPF spezi.
Fahrwerksteile, Bremsflüssigkeit und Scheibenbremsen hat ein E-Auto auch. Fahrwerksteile gehen nachweislich am E-Auto deutlich schneller flöten und sind teuer. Reifen sind gegenüber Verbrenner sehr oft mindestens 20 mm breiter und die Felgen größer. Breitere Reifen und größere Felgen lassen das Fahrwerk in Verbindung mit dem hohen Gewicht schneller flöten gehen. Aber hey, Elektroauto Fanatiker blenden Physik aus. Ich dachte immer wir wollen mit E-Autos besser als fossiler Kraftstoff sein:
https://www.bbc.com/future/article/20150402-the-worst-place-on-earth

Groß:

Deine Aussage belegt, dassDu das Prinzip von Akku-Tausch nicht verstanden hast.
Es geht einzig und alleine darum die Standzeit zum Laden zu veringen.
Entgegn allen Verbrenner-Lobby oder Gegnern von neuen Technologien hat es Nio fertig gebracht, dass man in China auf den wichtigen reiserouten auch mit dem 75er Akku distanzen von bis zu 2500 km nur mit Akku-Wechsel fahren kann.
Hat hier von den Schreiben jemals jemand einen Nio gefahrn oder eine längere Strecke nur mit Akku-Wechsel? Ich denke nicht. Aber gegen neue Technologien schreiben ohne sie jemals selber getestet zu haben sind hier manche sehr groß.
Ich kann dagegen aus eigender Erfahrung sprchen.

Groß:

Ein absolut iditotischer Vergleich.
Wie isz das Gewichtsverhältnis zum Akku vo n BMW, Mercedes-Benz oder VW?

Groß:

Welchen Nio du fährst hast Du leider vergessen zu schreiben.

Silverbeard:

Ich sehe keinen Grund für ein ständiges Akkuupgrade. Wenn mir ein Akku beim Kauf ausreicht (mit angemessener Sicherheit), dann tut er das auch noch 3-5 Jahre später.

Wer hat denn hier schon mal einen leistungsstärkeren Motor in seinen Verbrenner eingebaut, weil der neu auf den Markt gekommen ist?

Silverbeard:

Ja, echt blöd, dass unser mühsam erlerntes Verbrennerwissen wertlos wird…

Silverbeard:

in den Gegenden in China, in denen Hybride gekauft werden, hat NIO keine Wechselstationen.

Peter:

Der Artikel mit den Zahlen von NIO selbst war hier auf e-news zu lesen, allerdings schon 2 Jahre her.

Roman L.:

Demnächst kommt bestimmt der Artikel zu Banyan 2.6.0. und NOP+
Es geht weiter und weiter.. nur eben nicht in DE, da dieses Land nicht weiter bringt, sich selbst mit Bürokratie behindert und Fortschritt aussperrt.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.