Nio startet Serienproduktion des ersten 900-Volt-Systems

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Nio

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der chinesische Autobauer Nio hat mit der Serienversion des 900-Volt-Elektroantriebssystems (EDS) namens „Thunder“ begonnen, heißt es in einem Bericht von Car News China. Der bereits vorgestellte Nio ET9 werde das erste Fahrzeug der Marke sein, das mit dem Thunder EDS ausgestattet ist. Die Elektromotoren in der Vorder- und Hinterachse, die in dieses elektrische Antriebssystem integriert sind, wurden demnach um 30 Prozent leichter, ihre Länge wurde um 28 Zentimeter reduziert. „Das geringere Gewicht verbessert den Energieverbrauch des Fahrzeugs, während die geringere Größe den Lebensraum in der Kabine vergrößert“, führt Nio demnach aus.

Außerdem führt das Fachportal aus, dass der ET9 den weltweit ersten 925 Volt W-Pin Synchron-Permanentmagnet-Elektromotor verwende, der eine Spitzenleistung von 340 kW aufweise. Gleichzeitig wiege er nur 79 Kilo, was zu einer Leistungsdichte von 4,3 kW/kg führen soll. An der Vorderachse verfügt der ET9 demnach über einen Asynchron-Induktionsmotor mit einer Spitzenleistung von 180 kW. Seine Leistungsdichte betrage 2,6 kW/kg. Laut Nio ist dies die weltweit höchste Leistungsdichte unter den Asynchron-Elektromotoren. Auch der US-amerikanische Elektroautobauer Lucid nutzt übrigens 900-Volt-Technik.

Erste Auslieferungen erfolgen Anfang 2025

Der 900V Thunder EDS nutze das 1200-V-Siliziumkarbid-Leistungsmodul mit einer Leistungsdichte von 1315 kW/L und könne mehr als 300.000 Leistungszyklen verarbeiten. Nicht zuletzt verfüge der EDS über ein überarbeitetes Flüssigkeitskühlsystem, das die Spitzen-Dauerleistung des Motors um 30 Prozent erhöhe. Somit werde das ganze Fahrzeug langlebiger.

Der Nio ET9 ist das neue Flaggschiff der Marke und wurde am Nio Day 2023 im Dezember enthüllt. Er kann in China zu einem Preis von 800.000 Yuan (104.000 Euro) vorbestellt werden. Seine Auslieferung ist für das erste Quartal 2025 geplant. Seine Abmessungen betragen 5,32 Meter Länge, 2,01 Breite sowie 1,62 Meter Höhe bei einem Radstand von 3,25 Metern. Er hat eine 120-kWh-Batterie verbaut. Seine kombinierte Spitzenleistung liegt bei 520 kW oder 697 PS. Im Innenraum verfügt der Nio ET9 über lediglich vier Sitze, aber über entsprechend hohen Komfort. Besonders bemerkenswert ist die aktive Federung, die das Fahrzeug regelrecht zum Tanzen bringen kann. So sind im Internet bereits Videos zu sehen, wie der ET9 beispielsweise Schnee abschüttelt.

Quelle: Car News China – „Nio rolls out world’s first mass-produced 900V drive system“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Groß:

Lege mal bitte deine Beschrieben Kosten vor.
Wie rechnest du das?
Also ich kann Deiner Ausführung so nicht zustimmen.

Groß:

Dein Beitrag zeigt deutlich, dass Du das Akkuwechselsystem nicht verstehen will und nur gegen alles schreibst was eine neue Technik ist.
Und wenn Du keine Akku- Miete zahlen möchtest dann kannst Du den Akku auch kaufen. Keiner hintert Dich daran.

Roman L.:

Zb. als Anzahlung für den nächsten Nio :-)
Aha ok, ich hatte gedacht du weißt, dass man sich bei der Akkumiete (wie bei Zoe) den Kauf des Akkus spart und das nichts mit dem Verbrauch zu tun hat. Das reduziert nicht nur sofort den Kaufpreis, sondern zugleich eventuelle Leasing oder Kreditzinsen (derzeit besonders mies). Bsp. Nio EL6 vs Audi Q6, ähnliche Power, Allrad, Akku usw.. Nio ab 53.700€ (+169 oder +289/Monat) -> Audi ab 91.000 (ohne Sonderausstattung).

Smartino:

Gratulation an Nio. das ist ein wunderschönes Fahrzeug. Für meine Bedürfnisse allerdings zu gross.

Spiritogre:

Und was nützt mir diese Gutschrift? Wie gesagt, meine aktuellen Benzinkosten sind merklich niedriger als die Akkumiete alleine. Die Gutschrift wäre dann für die Wechselgebühren und Stromkosten? Oder wofür? Ist immer noch merklich teurer, als was ich jetzt zahle.

Roman L.:

Noch nicht mitbekommen, dass Nio für die meisten Nutzer die Gebühren reduziert und pro Monat einen Teilbetrag am Benutzerkonto gutschreibt (auch nachträglich)?
Zurecht, ist ja auch ein billiger kleiner Akku. Renault bietet keinen Gegenwert, ich glaube es waren/sind nur Garantie bis 70% Restkapazität + Kilometerbeschränkung/abstufung, keine kleinere/größere Akkuvarianten, kein „aufladen“ innerhalb 5min, keine Upgrades in technologischer Hinsicht.

Spiritogre:

Alleine die Akkumiete bei Nio ist höher, als das was ich im Monat an Benzin verfahre und zur Miete kommt ja außerdem noch der Strom + 10 Euro pro Wechsel obendrauf.

Kein normaler Mensch will sowas. Sieht man ja an den Renault Zoe mit Akkumiete, und die ist echt billig im Vergleich, die Autos liegen wie Blei in den Regalen, gerade beim Gebrauchtkauf.

Roman L.:

Alte und aktuelle Porschenachrichten machen die Probleme deutlich -> reduzierte Ladeleistung, kaputte Akkus + zu wenig fähige, zu viele unfähige Werkstätten mit monatelangen Ausfällen, weil die Batterie offensichtlich nicht einmal auf Kulanz, bis zu Problembehebung, ausgetauscht werden kann.

Immer noch nicht verstanden, dass Nio für alles und jeden Lösungen bietet, anbieten möchte und die Kundenzufriedenheit zählt.
Für jemanden wie dich, der manuell seinen +100.000€ Wagen vorwiegend auf Autobahnschnellladern anstöpseln möchte, um sich dabei die +300kw’s am Display anzusehen. Sowie der Wohnungsmieter mit seinem ONVO (oder eine der nächsten günstigeren Marken mit Swap) in der Stadt nach 5min wieder mit 90% unterwegs ist.
„..blabla, aber es gibt zu wenig Stationen..“ -> selbst Ionity mit staatlichem Support und angeblich tollsten Automarken der Welt, sind und waren nicht in der Lage ein Schnellladesystem flott, flächendeckend oder innerhalb Ballungszentren zu errichten.
Dort müsstest du nämlich ca12h (wie auch immer: Nacht/Tag und oder stundenweise + ev. Blockiergebühren) für diesen Energieinhalt ansteckt sein.
Das Beleg sein, Falschparken, Verfügbarkeit und Fußnähe wird bei den Öffentlichen für die Meisten auch ein negativer Begriff sein.

Wolfbrecht Gösebert:

Zitat Philipp: „[Akku mit 900-V-Unterstützung …] kann der dann auch in den alten Nios verwendet werden?“
Nio schreibt dazu c&p–> nio.com/de_DE/news/202401030001

»Der NIO ET9 ist mit der ersten Full-Domain 900-V-Architektur Chinas ausgestattet, die Ultra-Fast-Charging- und Swapping ermöglicht schnelles Aufladen durch einen rund 3-minütigen Batteriewechsel oder einen Ladevorgang, der nach nur 5 Minuten wieder 255 km Reichweite bietet.«

Damit steht wohl jetzt schon fest, dass Nio – nur SECHS(!) Jahre nach der Einführung 2018 – aufgrund der techn. Entwicklung offenbar gezwungen ist, ein inkompatibles Akku-Wechsel-System für den Markt anzukündigen, das aber andererseits mit guten Schnelllade-Fähigkeiten glänzen soll (und damit Wechselstationen praktisch obsolet machen wird) … ich nenne es mal »den Fluch der bösen Tat« :)

Roman L.:

Der Präsentation kann man derzeit nur entnehmen, dass der ET9 zusammen mit den selbstentwickelten Zellen im 120kwh Akku für sich alleine steht. Natürlich kann der Wagen auch wechseln. „2025 Nio ET9 Reveal – The New Electric Flagship | Nio Day 2023“ Youtube ab min. 36:51 wird das 900v System vorgestellt.
Vermutlich dient er als Vorreiter und Technologieträger der nächsten Plattform NT3.0, kann man nur vermuten. Von Entwertung ist erst zu sprechen wenn ET5, ET7 etc. auf 900v umgestellt werden, bis dahin ist der ET9 ein eigenes Auto auf eigener Plattform.

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