Nach erstem Elektro-Lamborghini 2028 soll auch der Urus rein elektrisch werden

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Michael Neißendorfer
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Lamborghinis erstes Elektroauto soll bekanntermaßen ein brandneuer, 2+2-sitziger Crossover sein und 2028 auf den Markt kommen. Nun hat CEO Stephan Winkelmann einige weitere Details zur Elektrifizierungsstrategie der italienischen Sportwagenmarke verraten. Demnach soll das zweite Elektroauto der Marke mit dem bulligen Stier im Emblem ein vollelektrischer Urus-SUV der zweiten Generation werden.

Auch zum ersten Elektro-Lambo hat Winkelmann gegenüber der britischen Autocar Neuigkeiten ausgeplaudert. Demnach soll sich das E-Auto radikal von jedem bisherigen Modell der Marke unterscheiden. Der Ansatz, mit dem das Elektroauto entwickelt werde, sei klar und umsichtig, so Winkelmann: „Klar, weil wir sagen: ‚Ja, Elektrifizierung ist Teil unserer Zukunft‘. Und umsichtig, weil wir sagen: ‚Es ist ein völlig neues Auto, und unser viertes Modell‘“. Es soll in einem Segment platziert werden, im dem Lamborghini seit gut vier Jahrzehnten nicht mehr vertreten ist: Ein 2+2- bzw. Viersitzer-Coupé mit etwas höherer Bodenfreiheit, kurz: Ein Crossover.

Der letzte 2+2, den Lamborghini produzierte, war der Urraco. Ein Coupé, welches sich 1979 aus der Modellpalette verabschiedete. Die einzigen Autos mit mehr als zwei Sitzen, die seitdem produziert wurden, sind der LM002, ein wuchtiger und kantiger Geländewagen der späten 1980er Jahre, sowie der aktuelle Urus SUV.

Winkelmann sagte, dass die Entwicklung des ersten reinen Elektroautos der Marke noch in diesem Jahr starten soll. Zuvor sollen noch einige Fragen geklärt werden, etwa zum genauen Fahrzeugkonzept, der Karosserieform sowie den geplanten Produktionsvolumen und Verkaufspreisen. „Wenn alles entsprechend läuft, werden wir das Projekt bis Ende dieses Jahres starten“, so der Lamborghini-Chef.

„Es ist klar, dass das Auto ein echter Lamborghini sein muss“

Klarer äußerte sich Winkelmann im Hinblick darauf, was die Ausgangsbasis für das E-Modell ist. Es müsse zur DNA der Marke passen: „Es ist klar, dass das Auto ein echter Lamborghini sein muss“. Bei der Entwicklung haben die Italiener den großen Vorteil, dass sie nicht auf sich allein gestellt sind und auf Plattformen, Batterien und Elektromotoren aus dem VW-Konzern zugreifen können. Lamborghini ist innerhalb von Volkswagen der Marke Audi angegliedert. Lamborghini dürfte sich aber auch mit Teilen von außerhalb des Konzerns eindecken, stellt Winkelmann klar.

Die britische Edelmarke Bentley, die ebenfalls zum VW-Konzern gehört, will für ihr erstes Elektroauto die Premium-orientierte Artemis-Plattform nutzen, die derzeit bei Audi entwickelt wird. Das erste auf Artemis aufbauende E-Auto soll ein vollelektrischer A8-Nachfolger werden, der schon 2024 fällig sein könnte. Es ist durchaus möglich, dass Lamborghini versuchen könnte, Entwicklungszeiten und -kosten durch die Verwendung derselben Architektur zu reduzieren.

„Der Urus wird vollständig elektrifiziert“

Nach der Einführung des ersten Elektro-Lamborghinis wird auch der größere Urus für dessen zweite Generation auf vollelektrisch getrimmt. „Der Urus wird vollständig elektrifiziert“, bestätigte Winkelmann und fügte hinzu, dass dieser in seiner nächsten Generation „ein völlig neues Auto“ sein wird. Pläne für ein Angebot an Verbrennungsmotoren sollen nicht mehr verfolgt werden. Der Elektro-Urus soll aller Voraussicht nach 2029 auf den Markt kommen.

Lamborghini bleibt bei alldem natürlich auch seinem Supersportwagenangebot verpflichtet und wird in den nächsten zwei Jahren hybridisierte Nachfolger des Aventador und Huracán einführen. Winkelmann sagt, dass es womöglich Mittel geben könnte, deren Verbrennungsmotoren auch längerfristig aufrechtzuerhalten: „Wir wissen nicht, was passieren wird. Es könnte sein, dass wir für das Supersportwagengeschäft eine längere Hybridisierungsphase haben, wenn dies durch Homologation, Nachhaltigkeitsregeln und vielleicht durch synthetische Kraftstoffe erlaubt ist. Dies ist eine Tür, die wir bisher offen lassen.“

Quelle: Autocar – Lamborghini to launch four-seat EV crossover and electric Urus

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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David:

Den elektrischen Urus könnte ich mir überlegen.

Anonymous:

Bin gespannt, wie die Verkaufszahlen von Lamborghini sich in den nächsten Jahren entwickelten ;-)
Aber es gibt ja auch eine Handvoll Egomanen, die 1,8 Millionen für einen Rimac bezahlen.
Ich sehe mir solche Fahrzeuge aber immer gerne an.
Wenn David seinen Arbeitgeber wechselt ….. ;-)

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