Mercedes verkauft weniger E-Autos im ersten Quartal

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Mercedes-Benz

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Im ersten Quartal 2025 verkaufte Mercedes-Benz weltweit weniger Elektroautos als im Vorjahr. Zwischen Januar und März fanden rund 40.700 vollelektrische Pkw einen Käufer – ein Rückgang von 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insgesamt setzte die Pkw-Sparte 446.300 Autos ab, was einem Minus von 4 Prozent entspricht. Der Anteil reiner E-Autos bleibt damit weiterhin deutlich unter dem Niveau, das Mercedes-Benz für die kommenden Jahre anstrebt.

Vor allem der Rückzug des elektrischen „Einstieg“-Smart in Europa hatte Auswirkungen. Auch die bevorstehende Einführung neuer Modelle wie des CLA dämpfte die Verkaufszahlen im Einstiegssegment. Dort verzeichnete Mercedes einen Absatzrückgang von 9 Prozent auf knapp 118.000 Einheiten. Die Marke plant, erste Modelle des neuen CLA im Sommer in Europa auszuliefern, Nordamerika und China folgen in der zweiten Jahreshälfte. Plug-in-Hybride entwickelten sich dagegen positiver. Ihr weltweiter Absatz lag mit 86.800 Autos zwar leicht unter dem Vorjahr (-4 Prozent), doch in den USA legten die Verkaufszahlen deutlich zu. Besonders gefragt waren dort Modelle mit kombiniertem Antrieb, die Verbrenner- und Elektromotoren vereinen.

Im sogenannten Top-End-Segment – dazu zählen unter anderem AMG-Modelle, die G-Klasse sowie die Luxusbaureihen der S-Klasse und Mercedes-Maybach – erreichte Mercedes 65.100 verkaufte Autos. Das entspricht einem Anteil von rund 15 Prozent am Gesamtabsatz. AMG konnte weltweit um 17 Prozent zulegen, was vor allem neuen Varianten des GLC, CLE und der E-Klasse zu verdanken ist. Auch die G-Klasse war gefragt und steigerte ihren Absatz im Jahresvergleich um 18 Prozent. Eine Aufgliederung in die unterschiedlichen Antriebstechnologien ist nicht gegeben.

In China bleibt Mercedes-Benz trotz eines rückläufigen Gesamtabsatzes ein relevanter Anbieter im oberen Marktsegment. Mehr als 150.000 Autos wurden dort abgesetzt – rund zehn Prozent weniger als im Vorjahresquartal. Im Preisbereich über einer Million Renminbi behauptet sich die Marke laut eigenen Angaben weiterhin als führender Anbieter. Die Luxuslinie Mercedes-Maybach baute gleichzeitig ihre Präsenz aus. In Europa wurde mit dem SL ein neues Modell eingeführt, zudem soll in Kürze ein exklusiver Showroom in New York eröffnet werden. Das mittlere Segment, bei Mercedes unter der Bezeichnung „Core“ geführt, kam auf 263.400 verkaufte Autos. Besonders stark nachgefragt wurden erneut der GLC sowie die neue E-Klasse. Beide Modelle konnten im Vergleich zum Vorjahr zweistellig zulegen.

Regional betrachtet zeigt sich ein gemischtes Bild: Während die Verkäufe in Nordamerika um 4 Prozent anstiegen, gingen sie in Europa um 7 Prozent zurück. In Deutschland fiel der Rückgang mit 10 Prozent besonders deutlich aus. Auch in Asien wurden weniger Autos verkauft als im Vorjahr. Der Absatz sank dort um 5 Prozent, in China sogar um 10 Prozent.

Eine andere Entwicklung zeigt sich im Bereich der Transporter. Die Sparte Mercedes-Benz Vans verkaufte weltweit rund 83.000 Einheiten. Zwar lag der Gesamtabsatz 21 Prozent unter dem Wert aus dem Vorjahr, doch bei den elektrischen Modellen gab es eine deutliche Steigerung. 4700 eVans wurden verkauft – ein Zuwachs von 59 Prozent. Damit verdoppelte sich ihr Anteil am Gesamtabsatz auf sechs Prozent. Die Einführung neuer Modelle sowie die stärkere Verfügbarkeit elektrischer Varianten sollen den Absatz im weiteren Jahresverlauf wieder ankurbeln.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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gnal:

„Premiumkunde“ kauft meistens „von der Stange geholt“, da ansonsten zu teuer!

Holger Wahl:

Der neue CLA macht Hoffnung. Denn eines müsste klar sein: auf der elektrischen Seite fehlt Mercedes bisher ein wirklich konkurrenzfähiges Angebot. EQA und EQB sind in die Jahre gekommen, zudem vor der Mopf nicht mit Anhängerkupplung lieferbar (in Europa immer noch ein No-Go). EQE und EQS sind beides Blindgänger, wie technisch perfekt sie auch sein mögen: hässliche Front (wie alle bisherigen EQ-Modelle), EQS mit grosser Heckklappe (die in der S-Klasse noch niemand verlangt hat), dafür EQE mit kleiner Kofferraumklappe und ohne Kombi. Komplett daneben, ausser Mercedes würde nur noch für den chinesischen Markt und irgendwelche neureichen Bling-Bling-Käufer bauen.

CLA ist hoffentlich ein Neubeginn, eine Basis für eine bessere Designsprache, aber auch für ein technisch ausgereiftes Angebot. Endlich ein durchgängiges Konzept mit Heckantrieb (bei der Einstiegsversion), richtigem Frunk, cooler Optik. Einfach so, wie es sein soll.

Voltaire:

Wo steht geschrieben, dass ein wesentliches Merkmal der E-Mobilität das Fehlen der Aufpreispolitik ist. Diese Aufpreispolitik findet sich genauso bei BMW oder Audi. Sie ist wohl eher ein Indiz dafür, dass man es mit einer sog. Premiummarke zu tun hat, was auch immer diese Bezeichnung zu suggerieren versucht.

Max Burth:

Mercedes hat sich auf die Fahne geschrieben richtig Geld zu verdienen ! Dazu hat man eine komplett neue E-Plattform entwickelt und dann die Modelle EQS und EQE und die beiden SUV-Modelle präsentiert ! Nun hat der Markt um es mal ganz einfach gesagt, entschieden diese 4 Modelle total ! abzulehnen weil der Käufer entschieden hat, dass es woanders bessere und vor allem auch günstigere E-Autos gibt. Hier bei diesen Modellen ist der Werbe-Satz von Mercedes wiriklich die pure Wahrheit. Das beste oder nichts !
Wenn dann der neue CLA gleich einschlägt wie die o.g. Modelle ist die Zukunft von Mercedes nicht mehr so rosig. Vor allem sind die Top Manager von Mercedes immer noch überzeugt Wucher-Preise verlangen zu können und dafür dem Kunden eine miese Innenraum-Qualität liefern zu können.

Philipp:

Wann hatte es denn gestimmt? Eine Jahreszahl und Modell vielleicht?

Philipp:

„kein Modell, das NUR eAuto ist und so ausschaut“
Welche Verbrenner fahren den auf der EQE (SUV) und EQS (SUV)-Platform und wem sehen die ähnlich?

„ist die Batterie vorwärmbar (im Winter)“
Die EQE/S haben eine Vorkonditionierung.

„schlechtes Handling der Software“
Hast Du MB.OS schon probiert oder nur Fotos angesehen?

„Immer noch die elende Aufpreispolitik, statt Vollausstattung.“
Vollausstattung gibt es nicht im Premium-/Luxussegment, das gibt es nur bei Autos von der Stange. Als Premiumkunde will man nicht das gleiche Auto wie der Nachbar fahren. Stell Dir vor, man kann auswählen, wie das Auto von Innen und Außen aussieht. Aber manche fahren gerne alle ein Auto in Weiß, das schon 8 mal in der Straße genau so rumfährt, weil von der Stange geholt.

Die EQx Modelle haben ihre Probleme, aber keine von den von Dir genannten.

Rolando:

Preis Leistung stimmt schon lange nicht mehr bei Benz.

Urs:

Mercedes zeigt deutlich, dass Deutschland (ausser wohl VW) eAuto nicht kann. Der Platz reicht nicht aus, um das hier ganz zu erläutern. Kurz, der CEO von Mercedes versteht wenig von eAuto (wer seine Aussagen aufmerksam liest merkt es) und glaubt immer noch ein eAuto sei ein Benziner mit Batterie. Kein Wort von Betriebssystem, ist die Batterie vorwärmbar (im Winter), schlechtes Handling der Software, kein Modell, das NUR eAuto ist und so ausschaut (einen VW ID 3,4, etc. erkenne ich sofort als „elektrisch). Immer noch die elende Aufpreispolitik, statt Vollausstattung. Preislich abgehoben, aber nicht gerechtfertigt.. Es gäbe noch viel zu erläutern. Nur soviel: das eAuto wird sich früher oder später durchsetzen, weil die Zukunft „elektronisch“ist. Bewegt sich Mercedes nicht weiter, werden sie den Weg von Nokia gehen.

Tom:

Das erste Quartal war für fast alle schlechter als 2024… nichts Neues

Tom:

…abwarten.

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