Mercedes: Akku-Recycling ab 2023 in Kuppenheim

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Mercedes-Benz

Wolfgang Plank
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Mercedes-Benz beginnt nach eigenen Angaben mit dem Aufbau einer eigenen Fabrik für Batterierecycling im süddeutschen Kuppenheim. Mit Blick auf die zukünftig rücklaufenden Lithium-Ionen Batteriesysteme aus Mercedes-EQ Fahrzeugen erweitere das Unternehmen seine globale Strategie, heißt es in einer Mitteilung. Analog plant der Stuttgarter Autobauer demnach zusammen mit diversen Hightech-Partnern auch geschlossene Wertstoffkreisläufe in China und den USA.

Der Aufbau der Fabrik erfolge in zwei Stufen, heißt es. Bis 2023 entsteht zunächst eine Anlage zur mechanischen Zerlegung. In einem zweiten Schritt sollen die Systeme zur hydrometallurgischen Aufbereitung in Betrieb gehen. Damit könnten in Kuppenheim künftig alle Schritte von der Zerlegung über das Zerkleinern und Trocknen bis hin zur Aufbereitung in Batteriequalität abgedeckt werden. Laut Mercedes-Benz soll die Pilotanlage eine Jahreskapazität von rund 2.500 Tonnen umfassen. Die zurückgewonnenen Materialien würden anschließend wieder in die Produktion von mehr als 50.000 Batteriemodulen für neue Mercedes-EQ-Modelle einfließen.

Mit der neuen Fabrik am Standort Kuppenheim steigern wir die Recyclingquote auf mehr als 96 Prozent“, sagt Produktions-Vorstand Jörg Burzer. Neben CO2-neutraler Produktion und der Umstellung auf ein vollelektrisches Fahrzeugportfolio sei für das Thema Nachhaltigkeit auch ein weltweit geschlossener Wertstoffkreislauf entscheidend.

Für die Pilotfabrik hat Mercedes-Benz nach eigenen Angaben die Licular GmbH als hundertprozentiges Tochterunternehmen gegründet, die wiederum mit dem Technologiepartner Primobius kooperieren soll – ein Joint Venture des deutschen Maschinenbauunternehmens SMS group mit dem australischen Projekt-Entwickler Neometals. Wissenschaftlich soll das Projekt vom Karlsruher Institut für Technologie sowie den Technischen Universitäten Clausthal und Berlin begleitet werden.

Die Pilotfabrik am Standort Kuppenheim macht das Unternehmen perspektivisch unabhängiger von Rohstofflieferungen“, sagt Betriebsratschef Michael Brecht. „Gleichzeitig sammeln wir beim Thema Kreislaufwirtschaft wichtiges Know-how und schaffen neue zukunftsfähige Arbeitsplätze.

Das Projekt soll in puncto Batterierecycling unter ökologischen Gesichtspunkten Maßstäbe setzen. Grundlage der neuen Recyclingfabrik ist laut Mercedes-Benz ein innovatives mechanisch-hydrometallurgische Verfahren, welches vollständig auf energieintensive sowie materialverbrauchende pyrometallurgische Prozessschritte verzichtet. Das Bundeswirtschaftsministerium hat eine Förderung in Aussicht gestellt.

Quelle: Mercedes-Benz – Pressemitteilung vom 11. März 2022

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Wolfbrecht Gösebert:

@ Kraftakt:

„Warum werden eigentlich nicht die herkömmlichen KraftstoffIe in der EU gefördert? Am Klimaziel kanns nicht liegen“

Auch wenn es für Manche immer noch ein Kraftakt zu sein scheint, das zu verstehen:
Es müssen ALLE Bereiche dekarbonisiert werden! Auch die 5%er!

Eigentlich hätte das Verbrennen von Öl schon weit, weit früher beendet werden müssen – bei den begrenzten Mengen, die noch überhaupt noch vernüftig gefördert werden können … aber spätestens die drohende Klimakatastophe hat – bei den Vernüftigen jedenfalls schon – zum Umdenken geführt!

Stefan:

Woraus wollen sie den „herkömmlichen“ Kraftstoff produzieren? Ziel der Dekarbonisierung ist es, die riesigen Mengen Co2, welche Pflanzen in über 2 Millionen Jahre unterirdisch eingelagert haben, nicht innerhalb von 400 Jahren durch Verbrennen wieder in die Atmosphäre zu blasen. Das uns das um die Ohren fliegt, fangen wir gerade alle an zu merken und das haben Wissenschaftler exakt berechnet. Die Industrie begreift das auch langsam. Es wird alles auf geschlossene Kreisläufe umgerüstet. Verbrennen von Öl, Gas und Kohle sind keine geschlossenen Kreisläufe ! Auch das verwandeln von Öl in Plastik und die Entsorgung von Plastik durch Verbrennen in die Umwelt und als Plastik in die Weltmeere nicht.

Kraftakt:

Eh klar, ohne Förderung geht nix. Warum werden eigentlich nicht die herkömmlichen KraftstoffIe in der EU gefördert? Am Klimaziel kanns nicht liegen bei dem Anteil von unter 5% CO2 am weltweiten CO2 Ausstoss!

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