Lucid-CEO: Fokus darauf, Technologieanbieter zu werden

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Lucid

Laura Horst
Laura Horst
  —  Lesedauer 2 min

Lucid Motors will seine Geschäfte stärker auf den Verkauf von Lizenzen für seine Technologien konzentrieren und auch als Zulieferer auftreten. Die Herstellung und der Verkauf von eigenen Elektroautos sollen in Zukunft eine untergeordnete Rolle spielen. Lucid könnte zu 80 Prozent Technologieanbieter werden, während der Verkauf von Elektroautos bei 20 Prozent liegen soll, wie CEO und CTO Peter Rawlinson gegenüber InsideEVs geäußert hat.

Rawlinson spricht von einer „Vision“, für deren Umsetzung es aktuell noch keinen Zeitplan gibt. Der CEO glaubt, Lucid könnte in der Elektroautobranche eine ähnliche Rolle wie Intel bei Computern spielen, indem es seine Elektroantriebe an Autohersteller verkauft: „Denn die Vision, die ich für Lucid habe, ist: So wie es einen Intel in Ihrem Laptop gibt, gibt es einen Lucid in einem Honda oder einem Toyota.“

Die Herstellung eigener Autos will das in Kalifornien ansässige Unternehmen auch in Zukunft nicht aufgeben, sondern weiter ausbauen. Während im vergangenen Jahr 9000 Einheiten hergestellt wurden, peilt Lucid bis Anfang der 2030er Jahre eine jährliche Kapazität von einer Millionen Autos an. Die eigenen Elektroautos bezeichnet Rawlinson als ein Schaufenster, das man brauche, um das Produkt sichtbar zu machen.

Der CEO sieht den Hauptvorteil seiner Marke in der Energieeffizienz, denn der Air und der neue Elektro-SUV Gravity glänzen mit hohen Reichweiten. Besonders wichtig ist Rawlinson dabei, dass die Elektroautos dabei weniger teure Batterien benötigen, was dem derzeit noch unrentablen Unternehmen in Zukunft einen enormen Kostenvorteil verschaffe.

Als Zulieferer für Batterietechnologie hat Lucid bereits für die Formel E fungiert. Als erster Autohersteller hat Aston Martin einen Vertrag in Höhe von 450 Millionen Dollar abgeschlossen, um seine künftigen Elektroautos mit Motoren und Batterietechnologie auszustatten und mit Lucids „Wunderbox“ den Ladevorgang zu erleichtern. Mit weiteren Autoherstellern befinde sich das Start-up gegenwärtig in Gesprächen.

Im Fall der Vereinbarung mit Aston Martin stellt Lucid die Komponenten in seinem Werk in Arizona her und liefert sie nach Großbritannien. In Zukunft will das Unternehmen seine Technologien an andere Autohersteller lizenzieren, sodass diese Batteriepacks, Motoren und Getriebeeinheiten selbst produzieren können.

Rawlinson sieht für Lucid einen entscheidenden Vorteil darin, seine Technologie in Zukunft durch Lizenzierung anderen Herstellern anzubieten, die nicht frühzeitig in diese Technologie investiert haben. Er betont aber auch, dass es sich noch nicht um einen konkreten Geschäftsplan handelt: „Ich mache keine Versprechungen. Und der Grund, warum das nicht in unsere Finanzzahlen einfließt, ist, dass ich nicht garantieren kann, dass irgendetwas davon eintreten wird.“

Quelle: InsideEVs – Lucid Aims To Be 20% Car Company, 80% Tech Supplier: CEO

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Frank2:

Was ein absoluter Totlacher!

Man hat gemerkt, dass man mit den Autos kein Geld verdienen kann und jetzt wird man plötzlich der Intel-chip der Autobranche.

Manchmal fragt man sich wirklich ob diese Manager in einer Parallelwelt leben – und ob die Sie umgebenden Fachleute nur noch Ja-Sager und Speichellecker sind.

Wenn die Technik von Lucid so umwerfend und nicht nachahmbar wäre, dann würden deren Autos aus den Regalen fliegen wie warme Bröttchen am Samstag um 09.00 beim lokalen Bäcker.

Mal gespannt wann die Saudis aufwachen und die ökonomischen Realitäten die Visionen des CEOs einholen.

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