Neuer Lucid-Chef für Europa nach schwachem Absatz

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Lucid

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der US-amerikanische Autohersteller Lucid, unter anderem im großen Stil finanziert von saudi-arabischen Geldgebern, hat für sein Europa-Geschäft den Chef ausgetauscht. Wie die Automobilwoche berichtet, hat der bisherige Inhaber dieses Postens, Alexander Lutz, diesen bereits geräumt. Etwa ein Jahr lang hatte er die Geschicke von Lucid in Europa geleitet, nachdem er von Polestar zu Lucid gekommen war – die Absatzzahlen blieben dabei hinter den Erwartungen zurück.

Sein Nachfolger wird Lawrence Hamilton, der bislang für Hyundais Nobelmarke Genesis arbeitete und dort ebenfalls das Europa-Geschäft verantwortete. Hamilton soll dem Bericht zufolge nun bei Lucid „die strategische Vision vorantreiben und das Wachstum in Europa ausbauen“. Wie die Automobilwoche betont, tut sich der Hersteller von noblen Elektroautos auf dem europäischen Markt noch recht schwer, auch wenn das globale Produktionsziel im vergangenen Jahr mit etwas mehr als 10.000 Elektroautos erreicht worden war. „In Deutschland wurden von Januar bis November 2024 rund 350 Air verkauft. Lucid arbeitet noch am Vertriebsnetz in Deutschland und Europa. Gegenwärtig betreibt der Hersteller auf eigene Rechnung Studios in Metropolen wie am Odeonsplatz in München“, heißt es im Artikel.

Einen Aufwärtstrend erhofft sich das Unternehmen mit seinem zweiten Modell, das in diesem Jahr eingeführt werden soll. Zur edlen E-Limousine Lucid Air gesellt sich dann mit dem Lucid Gravity ein E-SUV hinzu. In den USA wird das zweite Elektroauto des Herstellers bereits verkauft, umgerechnet etwa 80.000 Euro kostet es dort. Voraussichtlich für 2027 ist zudem ein etwas erschwinglicheres Modell der Mittelklasse geplant, heißt es.

Auch die neue High-End-Version des Lucid Air soll zeitnah in Europa angeboten werden. Der Lucid Air Sapphire wird aber mehr als 200.000 Euro kosten, dafür bis zu 700 Kilometer Reichweite sowie einen Sprint von 0 auf 100 Stundenkilometer in etwa zwei Sekunden sowie eine Höchstgeschwindigkeit von 330 Stundenkilometern ermöglichen. „Der Sapphire kommt in Europa im ersten Quartal 2025 auf den Markt. Er wird ein Highlight sein und in seinem Segment große Aufmerksamkeit erregen. Es ist ein faszinierendes Auto, das in allen Bereichen überragend ist“, hatte im Dezember noch Lutz mitgeteilt. Den Lucid Air konnten wir im vergangenen Jahr bereits testen (Testbericht unter diesem Link).

Quelle: Automobilwoche – Nach schwachem Start: Lucid tauscht Europa-Chef aus

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.
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HolgerTech:

Entschuldigung, aber ich sehe das anders als in diesem Artikel dargestellt. Die Auslieferungszahlen sind 2024 stark gestiegen, habe irgendetwas von plus siebenhundert Prozent gelesen! Auch die Strategie, Händler einzubinden, war aus meiner Sicht der einzige Weg zum Erfolg. Bin mir sicher, dass das den Amerikanern nicht so gut gefallen hat mit deren Tesla Denke. Ich spekuliere: der Manager hat aus persönlichen Gründen aufgehört und nicht wegen mangelnder Ergebnisse. Übrigens hat Genesis in diesem Segment weniger Autos geliefert als Lucid und das mit einem sehr starken Mutterkonzern, Erfahrung, Geldern, Verkaufsnetzwerk. Daher bezweifle ich, dass der Neue wegen seines Verkaufserfolgs eingestellt wurde.

Gastschreiber:

Warum sollte, wenn die komplette Marke nicht zur Kenntnis genommen wird, ein spezielles Modell davon abweichen? Um welche Art der Erwähnung geht es? Das sehe ich als Aufgabe des Marketings der Firma. Wobei schon interessant wäre, wie weit kommt ein Lucid GrandTouring, wenn er so gefahren wird, wie der ID.7, von dem es hier die 900km News auch gibt.

roland:

Es könnte auch erwähnt werden, dass Lucid Air ein Modell hat, mit 960 km WLTP-Reichweite.Das wird in Deutschland irgendwie gar nciht zur Kentnis genommen.

Spiritogre:

Ist Hamilton nicht schon seit 1. Dezember Chef von Lucid-Europa? Interessant ist eigentlich, wer jetzt bei Genesis am Steuer sitzt, was praktisch gesehen die weitaus interessantere Marke ist. Was ich woanders gelesen habe, Lucid hat in 14 Monaten insgesamt neun Manager in den verschiedensten Weltteilen durchgereicht und wieder ersetzt.

MMM:

„Sein Nachfolger wird Lawrence Hamilton, der bislang für Hyundais Nobelmarke Genesis arbeitete und dort ebenfalls das Europa-Geschäft verantwortete.“

Immerhin jemand, der weiß wie es ist, keine Autos zu verkaufen.

Gastschreiber:

Die Luft in diesem Segment ist sehr dünn und hierzulande gut besetzt mit national angehauchten Marken. Dazu kommt, dass ein Einstieg in das Businesssegment sicher hilfreich wäre, aber hat man die B2B Schnittstelle auch etabliert.
Von den Autos hört man auch viel zu wenig, hier sieht man sich die Quartettwerte im YT-Video an, die Anspreche mit höher, schneller, weiter passt wohl in Amerika und Japan, hierzulande verkauft man damit wohl nicht so prickelnd. Wie es besser geht mit Emotionen, das zeigt Lotus im Moment.
Vielleicht sollte man, Volvo macht das bei einigen Modellen, einmal überlegen ob man die Autos für Probefahrten zum Kunden bringt. Gerade wenn es um Exklusivität geht, will ich doch nicht durch die halbe Republik fahren für 1-2h Probefahrt, da würde ich mir wünschen, das Auto kommt zu mir und ich kann es hier erleben.

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