Saudi-Arabien stärkt Lucid mit 1,5 Milliarden US-Dollar

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Lucid Motors, ein Start-up für Luxus-Elektroautos, hat erneut finanzielle Unterstützung von Saudi-Arabiens Staatsfonds erhalten. Diese Investition kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, da das Unternehmen mit hohen Ausgaben kämpft, um sich gegen etablierte Hersteller wie Tesla zu behaupten.

Am gestrigen Montag kündigte Lucid an, dass eine Tochtergesellschaft des Public Investment Fund (PIF) von Saudi-Arabien, dem Mehrheitsaktionär des Unternehmens, weitere bis zu 1,5 Milliarden US-Dollar (ca. 1,37 Mrd. Euro) bereitstellen wird. Diese Mittel sollen helfen, Lucid bis mindestens zum vierten Quartal des nächsten Jahres zu finanzieren. Für Saudi-Arabien ist die Unterstützung von Lucid eine Möglichkeit, das eigene Portfolio zu diversifizieren, während sich die globale Wirtschaft von fossilen Brennstoffen entfernt. Für Lucid ist das Kapital des PIF ein entscheidender Vorteil in der kostspieligen Elektroautoindustrie.

„Unser Finanzergebnis im zweiten Quartal spiegelt die positive Dynamik des gestiegenen Absatzes des Lucid Air und die Ergebnisse unserer Kostensenkungsmaßnahmen wider, die zur Verbesserung der Bruttomarge beitragen“, sagte Gagan Dhingra, Interim Chief Financial Officer und Principal Accounting Officer bei Lucid. „Wir beendeten das zweite Quartal mit einer Gesamtliquidität von 4,28 Milliarden US-Dollar (ca. 3,9 Mrd. Euro) und sind weiterhin bestrebt, eine gesunde Bilanz aufrechtzuerhalten, um unsere strategische Vision zu verwirklichen. Die heute bekannt gegebene zusätzliche Zusage einer Tochtergesellschaft des PIF in Höhe von 1,5 Milliarden US-Dollar (ca. 1,37 Mrd. Euro) wird voraussichtlich mindestens bis zum vierten Quartal 2025 für ausreichende Liquidität sorgen.“

Mit Bekanntgabe der Quartalszahlen zeigt sich, dass Lucid jedes Quartal hunderte Millionen US-Dollar verbrennt. Dies liegt darin begründet, dass das Unternehmen derzeit nur den Lucid Air in verschiedenen Varianten im Portfolio hat, dieser jedoch nicht in ausreichenden Mengen verkauft wird, um die hohen Kosten zu decken. Dennoch hat das Elektroauto-Start-up am Montag sein Ziel bekräftigt, in diesem Jahr 9000 Autos zu produzieren, nur geringfügig mehr als im Vorjahr.

Um die finanziellen Herausforderungen zu meistern, plant Lucid die Einführung neuer Modelle für den Massenmarkt, was Milliarden an Dollar erfordert. Das neue Modell Gravity, ein SUV mit drei Sitzreihen, soll helfen, eine breitere Kundenbasis zu erreichen. Die jüngste Investition soll die Produktion im Werk in Arizona bis zum nächsten Jahr steigern. Die Produktion des Gravity soll Ende dieses Jahres beginnen.

Mit dem zusätzlichen Kapital kann Lucid seine Produktionskapazitäten erweitern und neue Modelle auf den Markt bringen, die für den Massenmarkt attraktiver sind.

Quelle: Lucid Motors – Pressemitteilung

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Gregor:

Und hier schließt sich der Kreis. Erst wurde der Lucid vom Autoren getestet und für ganz ok befunden. Dabei musste aber erwähnt werden, das die Firma sehr viele Probleme hat das Auto los zu werden. Und jetzt kommt noch die Info, das die Öl Barone haufenweise Geld auf das Auto werfen. Was vielen schon bewusst sein sollte, da die das nach jedem Quartalsabschluss machen und quasie große Hoffnung in die Marke haben.
Ich denke eher, das sich für Geld weder ein gutes Engineering noch ein gutes Marketingteam gekauft werden kann. Denn die Leute müssen motiviert sein, ein tolles Produkt zu machen. Geld allein reicht da nicht.

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