Lithion baut in Kanada Recyclingwerk für Lithium, Nickel und Kobalt

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Iris Martinz
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Das Recycling von Altbatterien und Batterie-Produktionsabfällen ist eine Schlüsseltechnologie, um die Elektromobilität günstiger zu machen und den nicht immer unproblematischen Abbau von kritischen Materialien wie Lithium oder Kobalt zu reduzieren. Das kanadische Unternehmen Lithion Recycling baut nun sein erstes kommerzielles Recyclingwerk in Saint-Bruno-de-Montarville in der Nähe von Montreal – und benennt sich in Lithion Technologies um.

Fünf Jahre lang wurde in einer Pilotanlage geforscht, so das Unternehmen – jetzt sei das hydrometallurgische Verfahren zur Wiedergewinnung von Lithium, Kobalt und Nickel marktreif. Die Wiedergewinnungsquote wird mit 95 Prozent angegeben. Im neuen Werk sollen künftig jährlich 15.000 Tonnen Lithium-Ionen-Batterien aus Fahrzeugen sowie Produktionsabfälle verarbeitet werden. Die wiedergewonnene Menge an Lithium reiche für etwa 45.000 neue Elektroautos. Die Fabrik befindet sich in einem Batterie-Ökosystem nahe Quebec, wo bereits mehrere Unternehmen wie BASF, der Autohersteller GM sowie der Zellhersteller Northvolt aktiv sind, und profitiert daher von kurzen Zulieferwegen aus Kanada und den USA. Die Stadtregierung von Quebec unterstützt das Projekt mit finanziellem Support.

Benoit Couture, CEO von Lithion, ist entsprechend glücklich: „Ich bin aufgeregt, dass wir diesen wichtigen Meilenstein erreicht haben. Von Beginn an war es das Ziel von Lithion, die Energiewende nachhaltig zu machen und die volle Kreislauffähigkeit von Batteriematerialien sicherzustellen.“ Das Team sei nun stolz, in Kanada eine lokal entwickelte Lösung implementieren zu können, die ein globales Problem löse. Bis 2033 will man nicht weniger als 25 ähnliche Werke weltweit errichten.

Der Baubeginn ist bereits erfolgt, die hydrometallurgische Einheit, in der aus dem Schwarzmasse-Konzentrat batteriefähiges Lithium, Nickel und Kobalt erzeugt wird, wird voraussichtlich 2026 in Betrieb gehen. Die Ankündigung wurde außerdem zum Anlass genommen, einen Namenswechsel bekanntzugeben: Aus Lithion Recycling wird Lithion Technologies – gehen doch die Aktivitäten zur Extraktion und Reinigung der strategischen Materialien über das reine Recycling hinaus. „Wir bieten unseren strategischen Partnern nicht nur topaktuelle Technologie. Wir bieten ihnen außerdem den unübertroffenen Support unserer bestens vernetzten Experten, um ihre Bedürfnisse bestmöglich zu erfüllen„, betont Couture.

Quelle: prnewswire – Lithion recycling advances the construction of its first commercial plant and becomes Lithion Technologies

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.
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