GM: Hinweise auf Europa-Rückkehr verdichten sich

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Der US-Autohersteller General Motors, der weltweit viertgrößte Autohersteller, soll eine Rückkehr nach Europa erwägen. Dieses Gerücht köchelt schon seit einigen Monaten vor sich hin, nun hat sich GMs Europa-Chef Mahmoud Samara, der diesen Posten seit November bekleidet, hierzu geäußert. Konkrete Modelle oder ein Absatzziel nannte Samara nicht, sagte aber GM sei „sehr zuversichtlich, ein wesentlicher Akteur auf dem Markt zu sein“.

Samara fügte hinzu: „Chevrolet ist eine globale Marke, Cadillac ist eine globale Marke, Hummer ist eine globale Marke“. Alle E-Autos der GM-Marken bauen auf der Ultium-Plattform des US-Herstellers auf, und Samara hob in dem Zusammenhang die Flexibilität hervor, die GM mit dieser Plattformen bieten könne. So könne auch für europäische Kunden ein maßgeschneidertes Portfolio zusammengestellt werden. „Mit dem, was die Kunden in Europa brauchen und was wir getan haben, um unser Unternehmen zu transformieren, glauben wir, dass dies eine einzigartige Gelegenheit für uns ist“, fügte er hinzu.

GM hat sich verpflichtet, bis 2035 weltweit ein vollelektrisches Angebot zu haben. Die früheren europäischen Bemühungen von GM umfassten verschiedene europäische Marken, wie etwa Opel. Nun will GM sein bestehendes Portfolio amerikanischer Marken nutzen, um wieder in Europa Fuß zu fassen.

GM und Samara wollten bislang noch keine Einzelheiten nennen, mit welcher Strategie der Hersteller auf dem alten Kontinent ins Rennen geht. Es gilt als wahrscheinlich, dass Cadillac mit seinem Luxus-SUV Lyriq den Anfang macht. Berichte deuten auch darauf hin, dass der neue GMC Hummer in Europa angeboten werden könnte, so frühere Gerüchte.

General Motors hatte Ende des vergangenen Jahres einen neuen europäischen Arm gegründet und bereitet sich derzeit auf eine Rückkehr mit einem rein elektrischen Portfolio vor. Konkrete Pläne werden voraussichtlich Anfang des kommenden Jahres bekannt gegeben. Die europäischen Ambitionen von GM sollen sich nicht auf den Verkauf von Autos beschränken: Der Hersteller dürfte auch mit seiner neuen Marke Brightdrop Last-Mile-Delivery-Fahrzeuge, E-Transporter und damit zusammenhängende Dienstleistungen anbieten. Der Schritt wäre ein Neustart in jener Region, in der GM seine Marken Opel und Vauxhall im Jahr 2017 nach zwei Verlust-Jahrzehnten an den französischen Hersteller PSA verkauft hatte, der nach der Fusion mit Fiat-Chrysler mittlerweile als 14-Marken-Konzern Stellantis fungiert.

Im November sagte Samara kurz nach seiner Amtseinführung, dass Europa, der weltweit zweitgrößte und am schnellsten wachsende Markt für Elektroautos „eine bedeutende Chance“ für GM darstelle, „sein umfassendes und modernes E-Auto-Portfolio zusammen mit neuer und innovativer Software, autonomer Technologie sowie Fracht- und Logistikdienstleistungen einzuführen“.

Quelle: Autocar – General Motors to return to Europe with range of EVs

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Helmut:

GM soll in den USA bleiben! Sonst werden wieder Marken die sich von dem Gebaren der letzten 25 Jahre von GM erholt haben, wieder kaputt gemacht….(Opel, Saab, Fiat, Alfa Romeo, Lancia ect.)

egon_meier:

Und was hat das mit den GM-Plänen zu tun?

egon_meier:

Ultium-Plattform .. das lässt mich immer irgendwie an Goldkettchen denken.

Mega-Giga-Super-Supra ..
eine Inflation der Superlative – und das für Banalitäten.

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