GM startet E-Transporter-Marke und -Dienstleister BrightDrop

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General Motors

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 4 min

BrightDrop, eine soeben vom US-Autokonzern General Motors gegründete neue Geschäftseinheit, will noch in diesem Jahr ein integriertes Ökosystem aus Elektrotransportern, Software und Dienstleistungen speziell für den Warentransport anbieten. Das erste Produkt stehe bereits kurz vor der Markteinführung: Die Elektro-Palette Bright-Drop EP1, eine Transportpalette mit eigenem Antrieb. Der multifunktionale Lastenesel könne dank verschiedener Aufbauen vielfältig eingesetzt werden, etwa um Bauteile in Fabrikhallen zu transportieren oder um Pakete vom Lieferwagen zur Haustür des Empfängers zu fahren. Die Nutzlast soll gut 90 Kilogramm betragen.

GM-BrightDrop-Elektro-Palette-EP1

Ende des Jahres soll der EV600 auf die Straße kommen: Ein Elektrotransporter, der speziell für die Lieferung von Waren und Dienstleistungen entwickelt wurde. Es bestehe bereits spürbares Kundeninteresse, teilt GM mit. Der EV600 werde emissionsfreies Fahren mit einer Reihe fortschrittlicher Sicherheits- und Komfortfunktionen kombinieren, so GM. Der EV600 werde auf GMs vielseitiger Ultium-Plattform aufbauen und dementsprechend auch mit dem Ultium-Batteriesystem bestückt. Die Reichweite des E-Transporters soll bei bis zu 400 km liegen. Per 120 kW-Ladung soll innerhalb einer Stunde genug Energie für bis zu 270 km zurück in den Akku fließen. Der Laderaum soll ein Fassungsvermögen von gut 17 Kubikmetern aufweisen.

Weitere technische Daten hat GM noch nicht verraten, dafür aber einen Ausblick auf die verbauten Sicherheitsmerkmale gegeben: Zum Standardpaket gehören unter anderem Einparkhilfe vorn und hinten, Kollisionswarnung und automatische Notbremsung in der Fahrzeugfront, Spurhalteassistent, automatisches Fernlicht und eine HD-Rückfahrkamera. Weitere verfügbare Sicherheits- und Fahrerassistenzfunktionen umfassen unter anderem einen Querverkehrs-Bremsassistenten im Fahrzeugheck mit automatischer Rückwärtsbremsung, ein Lenkassistent für den Totel Winkel, HD-Rundumsicht und eine verbesserte automatische Notbremsung. Außerdem soll ein Laderaum-Sicherheitssystem mit Bewegungssensoren zur Sicherung der Ladung verfügbar sein.

Die BrightDrop-Lösungen sollen Unternehmen dabei helfen, Kosten zu senken, die Produktivität zu maximieren, die Sicherheit der Mitarbeiter und der transportieren Waren zu verbessern und das alles möglichst nachhaltig und ressourceneffizient.

„BrightDrop bietet eine intelligentere Möglichkeit, Waren und Dienstleistungen zu liefern. Wir bauen auf unserer umfassenden Expertise in den Bereichen Elektrifizierung, Mobilitätsanwendungen, Telematik und Flottenmanagement auf und bieten gewerblichen Kunden eine neue One-Stop-Shop-Lösung, um Waren besser und nachhaltiger zu transportieren.“ – Mary Barra, Chairman und CEO General Motors

GM schätzt, dass die Wertschöpfung für Paket und Lebensmittellieferungen und Logistik allein in den USA bis 2025 mehr als 850 Milliarden US-Dollar liegen wird, umgerechnet mehr als 700 Milliarden Euro. Laut dem Weltwirtschaftsforum soll die Nachfrage nach städtischen Last-Mile-Lieferungen, die durch E-Commerce angetrieben werden, bis 2030 voraussichtlich um 78 Prozent steigen, was in den 100 größten Städten der Welt zu einem Anstieg der für die Auslieferung notwendigen Transportfahrzeuge um 36 Prozent führen soll.

Um diesem Nachfrageschub gerecht zu werden und gleichzeitig die CO2-Auswirkungen auf den Planeten zu verringern, entwickelt BrightDrop eine integrierte Reihe von nachhaltigen und klimafreundlichen Lösungen, mit denen nahezu alle Aspekte der Zustellung von der ersten bis zur letzten Meile verbessert werden sollen. Dazu gehört auch eine integrierte, Cloud-basierte Softwareplattform, welche Kunden Sichtbarkeit und Zugriff auf ihre BrightDrop-Produkte sowohl über Web- als auch über mobile Schnittstellen bieten soll. Die integrierte Konnektivität biete Unternehmen detaillierte Daten und Erkenntnisse, die zur Verbesserung des Gesamtbetriebs beitragen können, einschließlich Routeneffizienz, Asset-Nutzung und Produkt-Upgrades. Fahrer und Kuriere können sollen mobile Anwendungen für eine Vielzahl von Aufgaben nutzen können.

GM-BrightDrop-Elektrotransporter-EV600

Bei der Elektro-Palette EP1 können Kunden mehrere Funktionen in Echtzeit nutzen, etwa Standortüberwachung, Batteriestatus, sowie Fernbefehle zum Sperren und Entsperren sowie drahtlose Aktualisierungen der verbundenen Funktionen. Über das BrightDrop EV-Flottenmanagement können Kunden des EV600 ebenfalls mehrere Funktionen nutzen, etwa eine Echtzeit-Standortbestimmung, Batterie- und Lademanagement, Fahrersicherheitscoaching und Ereignisaufzeichnung, Ferndiagnose, Sicherheitswarnungen und vorausschauende Wartungsinformationen sowie drahtlose Updates.

EP1 und EV600 seien erst der Anfang von BrightDrop, teilt GM mit. BrightDrop werde sein Produktangebot im Laufe der Zeit weiter ausbauen und ein breiteres Portfolio integrierter emissionsfreier Transportlösungen anbieten, um die Effizienz stetig zu steigern und auch aufkommende Kundenbedürfnisse zu erfüllen. Zum Beispiel werde ein Konzept untersucht, welches ein Transportfahrzeug für mehrere Elektro-Paletten EP1 umfasst, sowie Fahrzeuge mit noch schnellerer Ladung.

Innovation mit FedEx Express

In Zusammenarbeit mit FedEx Express habe General Motors bereits ein EP1-Pilotprogramm abgeschlossen, teilt der Hersteller mit. Während des Pilotprojekts konnten Kuriere mit Hilfe der Elektro-Paletten 25 Prozent mehr Pakete pro Tag ausliefern. FedEx Express-Kuriere gaben das Feedback, dass die EP1 leicht zu manövrieren sei und ihre körperliche Belastung deutlich verringert worden sei.

BrightDrop und FedEx Express planen bereits weitere Innovationen und wollen in diesem Quartal ein weiteres Pilotprojekt in einem der größten städtischen Zentren der USA starten. FedEx Express soll auch der erste Kunde sein, welcher die neuen EV600 Elektrotransporter erhält. Bis BrightDrop nach Europa kommt, dürfte es allerdings noch etwas dauern. GM teilt mit, dass BrightDrop zunächst Kunden in den USA und Kanada bedienen werde.

Quelle: General Motors – Pressemitteilung vom 12.01.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Daniel W.:

Die Modelle „Chevi l+ll“ sagen mir nichts, den „Ampera“ habe ich nur am Rande mitbekommen.

Der Opel Ampera war ein viersitziges Plug-in-HybridPkw-Modell von General Motors auf Grundlage der ersten Generation des Chevrolet Volt mit Voltec-Antrieb. … Der rein Akku-elektrisch angetriebene Nachfolger war in Europa ab 2017 der Opel Ampera-e auf Basis des Chevrolet Bolt.

(Quelle: Wikipedia)

Das Thema „Elektroauto“ wurde mir erst durch diesen Beitrag im Fernsehen so richtig bewusst.

>> https://www.youtube.com/watch?v=XQelhFzK3Po (ARD-Beitrag von 2015)

Strauss:

Wer die Kommentare einfachverständlich , und nicht zweideutig, sondern Ironie und sarkasmusfrei formuliert, wird von der Community besser verstanden. Es gibt weniger Missverständnisse.

Daniel W.:

Wer sich den „Schaum“ mal ansehen und lesen will.siehe

>> https://www.gobrightdrop.com/ (englisch, in deutsch mit >> https://translate.google.de/ <<)

@Strauss: Habe momentan keine Lust die Ironie vom Text zu trennen.

Strauss:

Richtig Daniel, wer dir einen Daumen nach unten gibt versteht Deinen Text nicht.
Nur Eingeweihte können wissen, dass du da den Chevi l+ll sowie Ampera meinst der aus Blödheit mit dem Kreuz vorne am Auto( haben dort alle Staatskarossen) eingestellt wurde.Ausser Tesla leben eben die AMIS noch mehr von Verbrennern als hier in Europa.Es wurde Zeit , dass OPEL ein Europäer blieb. Wir wünschen denen viel Erfolg mit der Leitung in Frankreich.

Daniel W.:

Den E-Auto-Schaumschlägern von GM glaube ich es erst, wenn ich Ergebnisse sehe.

In Abwandlung eines alten Spruches:
Wer einmal E-Autos vernichtet, dem glaubt man nicht und wenn er gleich von E-Autos spricht.

Strauss:

Absolut eine perfekte Lösung ein solches Fahrzeug innerstädisch einzusetzen. Wieviele Pakete dafür aber mehr ausgeliefert werden können, nur weil man nicht zuerst einen Anlasserhebel betätigen muss ist fraglich.

die Vorteile sind:

umweltfreundlicher
weniger Lärm
einfachere Bedienung
günstiger im Unterhalt

Nachteil: Bei der Akkugrösse besser noch nicht auf die Autobahn gehen
Mit grösserem erforderlichen Akku, geringere Lademöglichkeit

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