Geely setzt auf neue Elektro-Premiummarke, um mit Tesla zu konkurrieren

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
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Das chinesische Unternehmen Geely plant die Einführung von Elektrofahrzeugen unter einer neuen Marke mit anderen Marken- und Verkaufsstrategien, um mit Elektro-Branchen-Primus Tesla konkurrieren zu können. Ziel sei es neue, höherwertige E-Fahrzeuge als Tesla an den Start zu bringen, welche fortan unter der Marke Zeekr vom Band laufen. Geführt wird die Marke von dem noch zu gründenden Elektroauto-Unternehmen Lingling Technologies.

Verschiedene Quellen berichten, dass die neue E-Fahrzeuge auf der sogenannten Open-Source-EV-Plattform namens Sustainable Experience Architecture (SEA) aufbauen werden. Wir erinnern uns, auf Basis der Plattform soll ebenfalls künftig ein E-Kleinwagen von Volvo an den Start gehen. Denn die Tochter von Geely soll vorhaben, einen kleinen Elektro-SUV unterhalb des XC40 zu platzieren. Doch zurück zu den Stromern der Marke Zeekr. Diese sollen abermals als Sprungbrett dazu dienen im oberen Marktsegment Fuß zu fassen. Untermauern gleichzeitig den lang gehegten Ehrgeiz des Gründers und Vorstandsvorsitzenden Li Shufu, Premium-Autos „wie Mercedes-Benz“ herzustellen, um dem Marktführer für Elektrofahrzeuge Tesla Paroli zu bieten.

Analog Tesla, NIO und Co. wolle Geely Showrooms oder „Hubs“ in Stadtzentren eröffnen, um Autos zu einem festen Preis zu verkaufen, und damit von den Traditionen abweichen, Autos über Händler zu verkaufen. Geely lehnte laut Reuters eine Stellungnahme ab. Schon im Februar berichtete die Nachrichtenagentur mit Blick auf die geplante Tochtergesellschaft, dass eigene Showrooms in Stadtzentren vorgesehen seien. Man geht davon aus, dass einige Hubs selbst verwaltet, andere in Kooperation mit Händlern betrieben werden. Der Plan folgt einer Reihe von Kooperationen, die Geely in diesem Jahr eingegangen ist, da der Autohersteller sein Ziel verfolgt, ein führender EV-Auftragsfertiger und Engineering-Dienstleister zu werden.

„Traditionelle Benzinautos und Elektrofahrzeuge sind zwei unterschiedliche Richtungen des aktuellen Wettbewerbs am Markt. Geely hat im Moment keinen klaren Vorteil bei Elektrofahrzeugen, also scheint es, dass es seine eigene Innovation durch die Schaffung einer neuen Marke vervollständigen will“, sagte Alan Kang, Analyst bei der Automobilberatung LMC Automotive. Als Konkurrent in China gelte auch NIO, welche mit deren Konzept auch gut Fuß fassen konnten. Daher wolle Geely künftig auch eine Lifestyle-Linie für Kleidung und Accessoires an den Start bringen und einen Club für Autobesitzer ins Leben rufen, eine Taktik, die bereits von NIO verwendet wurde, so Quellen. Ziel sei es die Kundenbindung zu stärken.

Quelle: Reuters – Targeting Tesla, China’s Geely to launch new premium EV brand – sources

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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alex:

Das wäre auch schade. Immerhin hat Tesla die R-E-volution mit den ersten Vollwertigen E-Autos in Serie angestossen und ist begründer einer neuen Aera in der Mobilität.

panib:

Ich werde es mit meinen bald 79 Jahren wohl nicht mehr erleben, aber das ‚Verschlucken‘ von Traditionsfirmen wird zum Alltag werden. China wird in absehbarer Zeit die Industrienation Nr.1 und auch die USA werden ins zweite Glied zurücktreten.

panib:

Der Anspruch, sich in der Qualtàt seiner Produkte an Tesla zu messen, ist einfach nur peinlich. Es hat sich in wenigen Jahren ausgeteslat.

Stefan:

Spannend, wie die Branche sich neu sortiert. Überalll Zusammenschlüsse zu riesigen multinationalen Konzernen, was nicht unbedingt die Agilität fördert. Ich bin mal gespannt, welcher Riese als erstes implodiert. Alle Konzerne machen einen großen Fehler. Sie setzten auf Wachstum. Da sind aber die Grenzen in Sicht….

Wolfbrecht Gösebert:

Mit Geely und der Beijing Automotive Group (BAIC) halten schon
heute zwei Großinvestoren aus China mehr als 15% Anteile an MB. Auch weitere Anteile, z.B. durch den Staatsfonds von Kuwait sind bereits „ausgelagert“ …
„Wie sich Daimler an China verkauft“ ist schon länger Thema in Börsenkreisen und wenn es tatsächlich für den Daimler-Konzern so kommt wie geplant, dass nämlich

  • »Daimler-Trucks« ausgegliedert wird und an die Börse geht
  • und
  • der verbleibende „Rest“ dann in Mercedes-Benz umbenannt wird,

dann halte ich es für mehr als möglich, dass das verbleibende „Mercedes-Benz-Mäuschen“ binnen Kurzem im Reich der Mitte verschluckt wird

Martin:

Es ist verständlich, wenn Autohersteller nach dem Premiumsegment schielen. Satte Margen, die Kunden fragen weniger nach „letzte Preis“ als in der Einstiegsklasse und mit dem Produkt wird auch ein gewisser Prestigefaktor verbunden, für Produzent und Kunden. Aber schon VW und Opel haben eine lange Tradition des Scheiterns in diesem Segment begründet. Wenn ein chinesisches Unternehmen sich nun auf den Weg zu Ruhm und Anerkennung begibt, kann das als durchaus ambitioniertes Vorhaben gesehen werden…

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