Fiat kämpft mit geringer Nachfrage und setzt E-Auto-Produktion weiter aus

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Hannes Dollinger
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  —  Lesedauer 2 min

Fiat kämpft mit der geringen Nachfrage nach seinen Elektroautos. Trotz eines neuen globalen Absatzrekords für Elektroautos im September bleibt die Nachfrage nach Fiat-Modellen schwach. Das führt zu wiederholten Produktionsstopps des Fiat 500e und des Fiat Panda.

Der Markt für Elektroautos zeigt derzeit ein ambivalentes Bild: Auf der einen Seite steht der starke Anstieg der Elektroauto-Verkäufe weltweit, angetrieben vor allem durch China, das im September mit 1,1 Millionen verkauften Einheiten den bisher größten Absatzmonat erreichte. Chinesische Hersteller konnten zudem ihre Exportzahlen deutlich steigern, während europäische Marken wie unter anderem Volkswagen ihre Absatzprognosen nach unten korrigieren mussten.

Fiat kämpft derweil mit der geringen Nachfrage nach seinen Elektroautos, insbesondere dem Fiat 500e. Dass der Elektrokleinwagen inzwischen für unter 30.000 Euro angeboten wird, hat den Verkaufszahlen bisher nicht genutzt. Bereits Mitte September wurde angekündigt, die Produktion des Modells im Werk Mirafiori in Turin für vier Wochen auszusetzen. Eine Zwangspause, die nun bis Anfang November verlängert wurde. Auch die Produktion des Fiat Panda wird von Produktionsstopps nicht verschont bleiben: Ab dem 11. November sollen die Bänder im modernsten Fiat-Werk Italiens in Pomigliano d’Arco für mehrere Wochen ruhen.

Diese wiederholten Unterbrechungen verdeutlichen, wie sehr Fiat aktuell unter der mangelnden Nachfrage leidet. Stellantis, die Konzernmutter von Fiat, muss handeln, um die Überkapazitäten abzubauen. Und so hält Fiat zum zweiten Mal in diesem Jahr die Bänder an, weil die Verkaufszahlen des elektrischen Kleinwagens hinter den Erwartungen zurückbleiben. Schon im ersten Halbjahr gab es mehrfach Produktionspausen für den Fiat 500e, der in Deutschland lange zu den erfolgreicheren Elektroautos gehörte. 2023 landete das Modell mit 22.608 Neuzulassungen noch auf dem vierten Platz der Elektroauto-Zulassungsstatistik. Doch die aktuellen Entwicklungen zeigen ein grundsätzliches Problem: Die Nachfrage nach Kleinwagen sinkt, sowohl bei elektrischen als auch bei Verbrennern.

Stellantis reagiert auf die geringe Nachfrage und möchte nachbessern. Mit leistungsstärkerer Batterie sowie einem neuen Antrieb für den Fiat 500e, um die Attraktivität des Modells zu erhöhen. Zudem plant Fiat, ab 2025 wieder eine Hybridversion des Kleinwagens anzubieten, nachdem die Produktion des Vorgängermodells mit Mildhybrid-Benziner erst im Juli eingestellt worden war.

Die wiederholten Produktionsstopps und die Unsicherheit über die Zukunft einiger Fiat-Standorte reflektieren die grundsätzlichen Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit europäischer Hersteller in der Elektromobilität. Während chinesische Anbieter ihre Marktstellung konsequent ausbauen, kämpft nicht nur Fiat mit der geringen Nachfrage. Bei Stellantis hofft man, mit neuen Investitionen die Verkaufszahlen wieder anzukurbeln und verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen.

Quelle: Auto Motor Sport – Nach 500e- auch Panda-Produktion gestoppt

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.
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Niko8888:

Der 500e ist neu halt noch zu teuer
Aber gut scheut er zu sein, zumindest mit der großen Batterie

Robert:

das war doch vor ein paar jahren überhaupt kein Problem gab ja auch einen sehr bekannten You tuber der für seinen gebrauchten Mustang Mach E 10.000 Euro mehr bekommen hat als er selber bezahlt hat, aber diese Zeitzen sind jetzt vorbei

Robert:

na aber Selbstverständlich ist immer der Kunde Schuld, siehst du doch bei den ganzen Lebensmittelskandalen immer ist der Kunde Schuld weil er billiges Fleisch will deswegen muss getrickst & gepanscht werden.

egon_meier:

Komisch .. ein guter Bekannter – sehr Fiat-affin – berichtet stolz davon, dass er sich den Wecker stellt, damit er ei 80% das Laden beenden kann. Ihre Fahrzeug -Software kennt Ladebegrenzung?

Ansonsten scheine sie mit ihrer Bewertung ziemlich alleine zu sein.
Wie schaffen sie Wertverlust Null?

JimBeam:

Ich habe den 500e aktuell mit der kleinen Batterie geleast. Für 160€ monatlich war es für meinen Einsatzzweck in Ordnung. Nicht mal im Traum würde es mir aber einfallen, dieses Auto für den aktuell aufgerufenen Preis zu kaufen. Es ist komplett lächerlich, 150km Maximalreichweite, kein höhenverstellbarer Sitz, keine Rückfahrkamera, kein installiertes Navi etc. Ich habe den Wagen für meinen Arbeitsweg besorgt und weil wir durch glückliche Umstände als Mieter direkt Wallbox und Stellplatz vorm Reihenhaus haben, war es bequemer als ein Stinker. Alternative war Dacia Sandero automatik in Vollausstattung für 18.000€. Es ist ein No-Brainer, was ein rational denkender Konsument hier kaufen würde. Um den 500e mit kleiner Batterie konkurrenzfähig zu machen, dürfte die Kiste maximal 9.900 € kosten. Meine Meinung als aktueller Nutzer…

Ulf:

Ich habe schon den 2. Fiat 5oo e. Ich habe keine Probleme, die Software ist ok, das Fahren mach Spaß. Und ja, ist nur ein Stadtflitzer und dafür eigentlich viel zu teuer. Aber entscheidend ist nicht der absolute Preis sondern der Wertverlust und der war beim ersten Fiat exakt 0!

Martin Hofstetter:

Jeder der in eines der Stelantisprodukte einsteigt und deren Software kennenlernt, läuft schreiend davon!
Klar, man will die Entwicklungskosten wieder herein bekommen, aber sowas geht nicht in der 1. Generation, vor allem wenn die Software so grottenschleicht ist wie bei Stelantis.

egon_meier:

Jeder aber auch wirklich jeder potentielle BEV-Kunde hat inzwischen gemerkt, dass das, was Stellantis im Allgemeinen und speziell mit dem e-500 abliefert bestefalls reine Optik aber grottenmiese Technik ist.
Da hilft auch keine Preissenkung.

VW kann mit Preisanpassungen den Absatz gut steuern, da der Konzern eine Reihe attraktiver und ausgereifter BEV anbieten kann – bei Fiat/Stellantis sagt fast jeder technische bewanderter Kunden: nee .. lieber nicht.

Robert:

es würde schon reichen wenn Verbrenner und Elektro gleiche Preise hätten aber derzeit sind E-Autos immer noch rund 8000-10000 Euro teurer als Verbrenner

Josef:

Mehr als 18k darf das Auto nicht kosten…und dann wird die Nachfrage die Produktion übersteigen.
eAutos werden sich in der Masse erst dann durchsetzen, wenn sie um die 30% billiger sind als Verbrenner…und dann haben es alle schon immer gewusst ;-)
Leider ist Geiz eben doch geil…

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