Experte: Die Zukunft gehört dem Wasserstoff

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Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 3 min

Weltweit gewinnt die E-Mobilität an Fahrt. Doch ins klimatechnische Paradies fährt uns auch der Akku nicht. Denn: Je höher die Reichweite, desto weniger „sauber“ sind E-Autos. Und: Lithium könnte knapp werden. Sagt jedenfalls Fréderic Ludet in einem Gastbeitrag für „Automobil-Industrie“. Der Experte für Brennstoffzellen sieht die Zukunft daher im Wasserstoff. Vor allem im Verkehrssektor. Dort entstehen nach Angaben der Internationalen Energieagentur IEA rund ein Viertel aller direkten CO2-Emissionen.

Der Druck, alternative Antriebe zu entwickeln, steige weltweit, sagt Ludet. Zumal China gerade erst die Quoten für „neue Energiefahrzeuge“ auf 18 Prozent bis 2023 abgehoben hat. Elektroautos gelten derzeit als beste und günstigste Alternative, um von Antrieben mit fossilen Brennstoffen wegzukommen. Kritiker, darunter auch viele Umweltschützer, sähen den Ausbau der E-Mobilität dabei eher als „geringeres Übel“. Die für E-Autos benötigten Materialien würden meist sehr zu Lasten von Mensch und Umwelt in Entwicklungsländern gewonnen. Für vergleichsweise sauber hält Ludet daher nur Elektromobile mit kleineren Batterien und entsprechend geringen Reichweiten – keineswegs jedoch tonnenschwere Boliden wie den Tesla Model S, bei dem allein die Batterie für 614 Kilometer Reichweite 750 Kilo wiegt.

Im Gegensatz zu ihren Konkurrenten könnten Wasserstoff-Autos nicht nur beim Thema Nachhaltigkeit glänzen, sondern ermöglichten auch weite Strecken am Stück. Der Toyota Mirai wie der Hyundai Nexo hätten laut ADAC-Messung mit einer Tankfüllung jeweils rund 540 Kilometer absolviert. Der Mirai der zweiten Generation habe sogar eine neue Rekord-Reichweite von 1003 Kilometern erreicht. Preislich jedoch seien Wasserstoff-Autos noch keine echte Alternative.

In der Automobilindustrie würden sich dennoch die meisten Anstrengungen immer noch auf E-Autos und Plug-in-Hybridekonzentrieren, so Ludet in dem Beitrag. Allerdings zeichne sich das Problem ab, dass Lithium als wichtigster Rohstoff für Batterien bald zur Neige gehen könnte. Weil es überwiegend in magmatischem Gestein und Salzen gebunden sei, werde das Schürfen immer teurer und bald unbezahlbar. Ludet bezieht sich auf das Fraunhofer-Institut, das ein Ende der Lithium-Förderung für 2049 prognostiziert. Die Schweizer Bank UBS rechnet demnach sogar damit, dass Lithium zu konkurrenzfähigen Preisen schon 2025 erschöpft sein könnte.

Der Anteil am Recycling von Li-Ion-Batterien werde zwar deutlich wachsen, den zusätzlichen Bedarf aber kaum decken können. Zudem müsse das wiedergewonnene Material aufwendigen veredelt werden. Batterien auf Basis von Natrium-Nickelchlorid könne zwar komplett auf seltene Erden und andere strategische Materialien verzichten. Bis zu ihrer Marktreife dürften aber wohl noch Jahre vergehen.

Die neue Ampel-Regierung will Deutschland daher zu einem Musterland für grünen Wasserstoff machen. Als eines der größten Hindernisse erweise sich aber noch immer die fehlende Infrastruktur, so Ludet. Das erste Ziel seien große Fahrzeuge wie Lkw und Busse – doch dabei müsse es nicht bleiben. In Paris etwa seien schon mehr als 100 Wasserstoff-Taxis unterwegs. Bis 2024 sollen es rund 10.000 sein.

Quelle: automobil-industrie.vogel.de – „Das Lithium könnte bald zur Neige gehen“

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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Heiner Ettwein:

E- Auto wird jetzt von Industrie gepuscht ! Wasserstoff- Auto gehöret jedoch die Zukunft !

Helmuth Meixner:

und viele Kamele erfrieren dort wenn die Sonne im Zenit steht. Um die Hitze ertragen zu können rasen die Wüstenschiffe rasend schnell, damit der Fahrtwind sie kühlt. Plötzlich fallen sie um und sind erfroren.

Helmuth Meixner:

Die Bayern haben ein Geheimnis. Das berühmte Reinheitsgebot für das Nationalgetränk.

Hier steht davon geschrieben:
https://www.bayerisches-bier.de/bier-wissen/bayerisches-reinheitsgebot/

Da Reinstwasser nicht leitet, nehmen die Bayern zur Elektrolyse natürlich reinstes Bier zur ÖKO-Stromerzeugung.
Anschließend braucht man eine gesunde Leber zum Entfernen von zurückbleibenden Mineralien.

Weltberühmt ist das Motto: „Wasser macht dem Ochsen Kraft, dem Auto Bier und Wasserstoff.

Prost!

Helmuth Meixner:

Ach wissen Sie, Millionen von Autos werden aus Tankwagen „verpflegt“. Fahrzeuge die lange Strecken laufen. Viele Gaspipelines verlaufen unter unserem Land und dort kann auch H2 laufen und verteilt werden. Momentan laufen die Treibstoff-LKWs LEIDER immer noch mit Diesel, so wie fast alle Trucks und Schiffe, die BEV ermöglichen. Die gäbe es OHNE Diesel ja gar nicht. Ergo braucht man für deren Entstehen auch Unmengen an Diesel und Kohle. C-Stoff. Oder was sonst? WASSERSTOFF!

Silverbeard:

Ich meinte den Wasserbedarf. Reinstwasser (oder auch destilliertes Wasser) müssen aus normalem Wasser gereinigt werden. Dabei bleibt ein Rest. Soweit ich weiss bei Umkehrosmose etwa 10-15%. Das kommt als Verlust obendrauf. Bei unseren Breiten egal, in der Wüste wohl kaum.

Verdampfen oder Umkehrosmose kostet übrigens auch Energie. Egal ob Verdampfen oder Umkehrosmose, die zurückbleibenden Mineralien müssen wieder aus dem Gerät entfernt werden. Was wird dafür wohl benötigt?

Helmuth Meixner:

Viel Platz wir für Ladeparks verplempert, wo LKW-Rastplätze hingehören? Aber leider habe ich mich zu wenig mit diesen Akku-Autos befasst und zufällig das hier gelesen:
https://www.autobild.de/artikel/elektroauto-reichweite-vergleich-liste-wltp-test-21019685.html .
Ich traute meinen Augen kaum. Ich dachte mich tritt ein Pferd als ich die möglichen Reichweiten las.
Wie bitte? Wie absolviere ich eine Fahrt von München zum Wandern im „Nationalpark Bayerischer Wald“ mit der Familie? Oder eine kleine Bootsfahrt auf der Donau mit einem kleiner Trailer? Theoretisch noch halbwegs machbar ohne Zwischenladung. Aber da darf nichts, gar nichts dazwischen kommen. Keine längere Umleitung, kein Abstecher für einen Besuch……..
Wer solche Abenteuer vermeiden will, der nimmt besser einen alten Opel Kadett oder einen Fiat 500 Baujahr 1955…. Damit kann man durchfahren und wenn der Spritz im Tank nicht reicht, kippt man nach. Mein erstes Auto war ein gebrauchter Fiat 770. Der schaffte das locker. Er hatte 700 DM gekostet…..

Silverbeard:

Der Wasserstoff wird weiterhin durch Tankwagen transportiert. Ich erkenne keinen Skaleneffekt, wenn ein Tankwagen mermals pro Tag eine Strecke fährt.
Eine Pipeline lohnt sich erst ab wesendlich grösseren Mengen.

Helmuth Meixner:

Beim Strom fehlt nur der Abriss der Dörfer, der Abraum mit Dieselmaschinen, die Verteilung über Leitungen, die gebaut werden müssen, Kraftwerk die es immer noch nicht gibt, Ladesäule die auch das „breite Land“ erschließen, Dächer über den Steckdosen, Papierkörbe zur Abfallentsorgung, WCs und in der Nähe etwas zu Essen. Gut nur, dass geschenkter Strom für manche Leute aus öffentlichen Gelder subventioniert wird, damit diese Autofahren können Mit Kohle- und Atomstrom aus dem EU-Netz, pardon ÖKO-Netz natürlich… Dabei muss dieser „GRÜN-GEFÄRBTE ÖKO-STROM“ sogar fürstlich bezahlt werden. Von wem. Von Leute die gar kein Auto haben. Interessant wären Bilder vom Fotoshop von den blühenden Landschaften in den Braunkohleregionen…. Ach ja diese Transporte beinahe schon vergessen. Die kommen mit Dieselmaschinen. Heute IMMER noch!

Hannes Bader:

Was meinst du mit theoretisch niedrigstem Wert, den Strom- oder den Wasserbedarf?
Auch der Professor Fichtner hat in dem Video (verlinkt von Bruford) von 9kg Wasser pro 1kg Wasserstoff gesprochen. Das ist der theoretische Bedarf. Wasserverluste kann man durch die Dichtheit des Systems sehr gering halten. Reinstwasser ist etwas unreiner als destilliertes Wasser. Destilliertes Wasser kann man durch Verdampfung und anschließende Kondensation praktisch aus jeder Dreckbrühe herstellen.
Die Energieverluste betragen bei 0 bar 11,7kWh = 45kWh eingesetzte Energie – 33,3kWh Heizwert des Wasserstoffs.
Die Energieverluste betragen bei 30 bar 21,7kWh = 55kWh eingesetzte Energie – 33,3kWh Heizwert des Wasserstoffs.
Die Verluste sollten ausreichen, um dafür genutzt zu werden, um aus normalem Wasser hochreines oder destilliertes Wasser zu machen.
Wenn dich das interessiert kannst du auf der Seite von Sunfire die Datenblätter herunterladen und die Werte vergleichen.

Daniel W.:

BEV und FCEV haben für den Radantrieb E-Motoren, d.h. in diesem Bereich haben beide den gleichen Wirkungsgrad, wenn sie die gleichen E-Motoren verwenden. Der Unterschied liegt in der Bereitstellung des Stroms für diese E-Motoren und da braucht ein FCEV gut die doppelte Strommenge für 100 km.

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