ECD: Land Rover Defender mit Tesla-Antrieb und Luxus-Ausstattung

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ECD Automotive Design

Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 4 min

Der Land Rover Defender hat in Europa und den USA gleichermaßen Legendenstatus. Seit zehn Jahren spendiert ECD mit Sitz in der Nähe von Orlando klassischen Defender-Modellen luxuriöse Ausstattungen und neue Antriebe – immer mehr Offroader werden auf Tesla-Technik umgerüstet.

Dass historische Land-Rover-Modelle seit Jahrzehnten nur allzu gerne umgebaut werden, ist nicht neu und so implantiert auch der Fahrzeugveredler ECD Automotive Design aus Kissimmee / Florida dem rustikalen Briten seit 2013 kraftvolle Triebwerke – vorrangig aus dem Hause General Motors. Den Amerikanern sind die originalen Land-Rover-Motoren, selbst diese mit acht Zylindern und 3,5 Liter Hubraum, oftmals zu dünn und so werden allzu oft leistungsstarke Corvette-Triebwerke mit bis zu 500 PS in die Vorderwagen des kastigen Briten eingebaut.

Doch das ECD-Team um die Land-Rover-Enthusiasten Tom und Elliott Humble sowie Scott Wallace hat vor Jahren die Zeichen der Zeit erkannt, und bieten für die historischen Defender-Modelle nicht nur leistungsstarke Achtzylinder oder den unverwüstlichen 2,8-Liter-Cummins-Diesel an, sondern auch das Antriebsmodul eines Tesla Model S. So wird der ECD Defender auf Wunsch mit dem 100-kWh-Akkupaket des Model S 100 zu einem Elektro-Offroader im Klassikkleid. Das bedeutet 160 km/h Spitzentempo, Brembo-Sportbremse, Beschleunigung 0 auf 100 km/h in 5,6 Sekunden und eine elektrische Reichweite von rund 300 Kilometern. Nachgeladen werden kann an der heimischen Steckdose, an einem Drei-Phasen-Lader oder am Tesla-Supercharger.

ECD Automotive Design

Optisch sieht man dem Electric Defender seinen Antrieb aus dem Hause Tesla nicht an. Allein statt des Tankeinfüllstutzens lässt sich der Ladestecker am hinteren Kotflügel verbinden. Farbe und Ausstattung der Land Rover Defender von ECD werden speziell nach Kundenwunsch zusammengestellt. Nach der erfolgreichen Suche eines Plattformgebers wird das Fahrzeug komplett demontiert und restauriert. Dabei bekommen der rustikale Offroad-Brite eine Luxusausstattung nach Gusto des Kunden mit elektrischer Einzelsitzen vorne wie hinten, beledertem Interieur, Touch-Bildschirmen oder Hightech-Sound.

ECD bietet die Fahrzeuge zu Preisen ab 200.000 US-Dollar nur komplett an. Zumeist bekommen die Retro-Defender nicht nur ein luxuriöses Inneres, sondern auch einen besonders rustikalen Auftritt nach außen mit LED-Zusatzscheinwerfern, Seilwinde, Trittbrettern, Gepäckträger oder Leiter. Für den harten Einsatz im Gelände sind die Modelle nicht nur mit Geländereifen, sondern auch zusätzlichem Unterfahrschutz, Überrollbügel oder einem Bullenfänger ausgestattet. Der in den USA fehlende TÜV macht dabei viele Extrawünsche möglich, die in Europa unmöglich wären.

Einzelne Antriebskits werden weder von den GM-Triebwerken noch den Elektromodulen angeboten. Auf Wunsch wird in dem englischen Geländewagen sogar eine variable Luftfederung eingebaut, damit das Komfortniveau steigt, denn ins Gelände wollen nur wenige der Kunden. Wer auf einen Defender Pick-Up steht, bekommt aus einer der zwei Fertigungslinien südlich von Orlando / Florida auch eine offene Version in die eigene Einfahrt geliefert. Der Umbau selbst dauert dabei je nach Dauer des Spenderfahrzeugs einige Monate, ehe die 50 Mitarbeiter an die Detailarbeit gehen können. Jedes Fahrzeug bekommt nicht nur ein aufwendig mit dem Kunden abgestimmtes Individualpaket, sondern auch einen speziellen Projektnamen.

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Die Defender-Modellen tragen dabei so verheißungsvolle Bezeichnungen wie Hotlina, Ambrosia, Sunrise, Fat Bob oder Morpheus. Im Paket enthalten sind eine zweijährige Garantie über 50.000 Meilen und 250 Testmeilen zum Start. Wer nicht allzu viele Monate auf seinen Traum-Defender mit moderner Technik warten möchte, kann sich auch bei den Bestandsfahrzeugen bedienen, die aktuell bei rund 180.000 Dollar starten. Dann wird es aber schwierig mit einem Tesla-Antrieb, den die meisten Pool-Fahrzeuge haben ein 5,3- oder 6,2-Liter-Triebwerk aus dem Hause General Motors.

Angefangen hatte die Geschichte von ECD Automotive Design im Jahre 2012 als Tom Humble mit seiner Frau aus Großbritannien in die USA auswanderte und entschied, Importhändler für solche Fahrzeuge zu werden, die sie seit dem Kindesalter begeisterten: Austin Mini, MGB Roadster oder klassische Land Rover / Range Rover. Schnell stellte sich heraus, dass eine große Nachfrage am Umbau von Defender-Modellen bestand, dem das Trio aus Elliott, Tom sowie Scott als Investor seit dieser Zeit mit viel Hingabe nachkommt und sich nicht nur in den USA einen Namen aus Edelmanufaktur für klassische Land Rover / Range Rover gemacht hat. Neben dem Bestseller des Defender 110 bietet ECD Automotive Design auch den kurzen 90er-Radstand sowie Umbauten für Range Rover und den Jaguar E-Type an.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.

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Läubli:

Eine echte Alternative zum Mercedes EQG, einen kurzen Vergleich der Leistungen:

  • Beschleunigung: 0-100km/h ist der Defender schneller (Tesla like eben)
  • Reichweite: da ist der EQG mit 600 zu 300km natürlich besser
  • Preis: dieser Part geht wohl auch an den EQG (die AMG-Version soll bei 183k starten)
  • Exklusivität: dieser Punkt geht ganz sicher an den Defender

Also ist das Ergebnis 2:2

Nun kann jeder für sich entscheiden, welcher echte Offroader es werden soll! ;)

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