DIW-Ökonomin fordert sozial gerechtere E-Auto-Strategie

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Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Die Ökonomin Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr, Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) und dezidierte Expertin für Energiethemen, hat sich im Gespräch mit dem Magazin Focus dafür ausgesprochen, dass die E-Auto-Strategie in Deutschland sozial gerechter werden soll. „Die aktuellen Maßnahmen sind technisch effektiv, aber sozial unausgewogen. Sie fördern primär bereits privilegierte Gruppen und könnten die soziale Spaltung in der Mobilität verstärken“, stellte Kemfert fest.

Ihrer Ansicht nach werden von den bisherigen Maßnahmen der Bundesregierung Menschen mit niedrigeren Einkommen hinsichtlich der Elektromobilität ignoriert. Dazu passe ins Bild, dass vor allem hochpreisige Elektroautos gefördert werden würden – ein Effekt, der sich ihrer Ansicht nach sogar weiter verstärken könnte. Dem Argument, dass sich die elektrische Dienstwagenflotte ja später als Gebrauchtwagen auch auf dem breiteren Markt bemerkbar machen dürfte, widerspricht sie vor allem mit Blick auf Leasingrückläufer: „Viele Fahrzeuge gehen aber dann ins Ausland.“ Ferner verliere man beim Ringen um mehr Klimaschutz wertvolle Zeit, wenn man auf einen passenden Gebrauchtwagenmarkt warten wollen würde.

Auch SPD wünscht sich Sozialleasing

Kemfert formuliert ihre Vorstellungen einer sinnvolleren Förderung der Elektromobilität: „Ein ausgewogeneres Förderpaket sollte Sozialleasing für untere Einkommensschichten priorisieren, den Infrastrukturausbau forcieren, günstige E-Auto-Modelle gezielt fördern statt Luxusfahrzeuge zu subventionieren und Gebrauchtwagen-Programme in die Förderung einbeziehen.“ Ein solches Sozialleasing schwebt auch der SPD vor, bislang ist aber noch nicht klar, ob sich die Bundesregierung aus CDU, CSU und SPD darauf einigen kann. Und vor 2027 ist sowieso nicht mit einem Start zu rechnen.

Kemfert bezieht sich bei ihren Aussagen vorrangig auf den sogenannten Investitionsbooster, den die Bundesregierung in den Bundestag eingebracht hat. Neben einer gewerblichen Sonderabschreibung für Elektroautos beinhaltet dieser, dass die günstigere 0,25-Prozent-Regelung für Dienstwagen künftig auch für Elektroautos bis 100.000 Euro Listenpreis statt bislang 70.000 Euro greifen soll.

Quelle: Focus online – Expertin kritisiert neue E-Auto-Strategie und sagt, wie es besser ginge

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Pedro G.:

Für vollelektische Autos eine gestaffelte Umsatzsteuer
♧ bis 20.000 € wäre es 5%
♧ bis 25.000 € wäre es 7%
♧ bis 30.000 € wäre es 9%
♧ bis 35.000 € wäre es 11%
♧ bis 40.000 € wäre es 13%
♧ bis 45.000 € wäre es 15%
♧ bis 50.000 € wäre es 17%
Auch für Gebrauchte bis 2035 wäre eine gute Idee !
z.B.
Tesla gebraucht 20.000 €
Mit 5% Steuer ist 21.000 €
Jetzt wären es 23.800 €

Das wäre für Endverbraucher die richtige Entlastung !

Auch für die Kleinst/Microfahrzeuge die es jetzt schon gibt !

Alle Steuererleichterungen auf CO² Kraftstoffe streichen !

Der Erfolg für E-Autos ist auch vom Ladepreis abhängig!
▪︎ AC bis 30 kW um 20 Cent pro kWh
▪︎ DC bis 70 kW um 30 Cent pro kWh
▪︎ DC bis 130 kW um 40 Cent pro kWh
▪︎ DC bis 200 kW um 50 Cent pro kWh
▪︎ HPC ab 200 kW um 60 Cent pro kWh
Alls Ausgangs Preiß mit max 10 Cent mehr wäre Hilfreich

Daniel W.:

Deutschland wird in den nächsten Jahren einen Riesenberg an Staatschulden aufhäufen, da bleibt für eine soziale Förderung von E-Autos wohl nichts übrig.

Deshalb müssen Geringverdiener vermutlich günstige gebrauchte Verbrenner kaufen oder sehr alte, gebrauchte E-Autos bzw. billige L6e- oder L7e-Fahrzeuge.

Ein Hoffnung könnte ein gutausgebauter ÖPNV sein, der zusätzlich bei geringer Auslastung auf Nebenstrecken und nachts autonome Fahrzeuge einsetzt.

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