Denza bringt luxuriösen Grand Tourer Z9GT nach Europa

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Denza

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

In Mailand hat BYD den neuen Denza Z9GT präsentiert. Das Modell markiert den Einstieg der Marke in den europäischen Markt. Das Auto wurde speziell für lange Strecken entwickelt. Ziel ist es, Komfort, Technik und Design so zu verbinden, dass sich ein ganz neues Fahrerlebnis ergibt. Das Auto wurde unter der Leitung von Wolfgang Egger gestaltet. Er orientierte sich bei der Formgebung an den Proportionen des sogenannten Goldenen Schnitts. Die Front des Z9GT wirkt klar und entschlossen, das Profil zieht sich fließend bis zum Heck. Dort verstärkt ein auffälliger Spoiler die Dynamik. Das Logo an der Front steht plastisch hervor und unterstreicht den Auftritt des Autos. Besonders auffällig: Die geschwungenen Linien der Karosserie sollen an Seide erinnern – ein Stilmittel, das auch im Innenraum aufgegriffen wird.

Innen setzt der Z9GT auf Großzügigkeit, wie der Hersteller mitteilt. Möglich wird das durch den flachen Boden, den die spezielle Plattformstruktur erlaubt. Die verwendeten Materialien sind hochwertig, darunter helle Holzelemente und großflächiges Leder. Die Beleuchtung im Innenraum lässt sich in vielen Farbstufen anpassen und soll eine behagliche Atmosphäre schaffen. Für die Vordersitze gibt es eine Massagefunktion, Belüftung, Heizung und eine individuell einstellbare Seitenpolsterung. Auch im Fond können sich Passagiere entspannen, denn dort gibt es ähnliche Komfortmerkmale. Kühlfach, Frischluftsystem und ein großes Glasdach runden das Angebot ab.

Zentrales Bedienelement im Cockpit ist ein schwebender 17,3-Zoll-Bildschirm. Ergänzt wird er durch ein weiteres Display für den Beifahrer. Die Technik im Hintergrund stammt aus der sogenannten e3-Plattform, die eigens für Denza entwickelt wurde. Sie ermöglicht die Integration von Antrieb, Steuerung und Batterie in ein einheitliches System. Besonders ist dabei auch die Einbindung der Batterie in die Karosserie, was für mehr Stabilität sorgt und bei Unfällen zusätzliche Sicherheit verspricht.

Denza_Z9GT-Cockpit
BYD

Zwei Varianten stehen zur Auswahl: rein elektrisch oder mit einem Hybridantrieb. Die elektrische Version nutzt drei Motoren – einen vorn mit 230 kW sowie zwei hinten mit jeweils 240 kW. Das Auto beschleunigt in etwa 3,4 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Die Reichweite liegt bei rund 630 Kilometern nach CLTC, was im europäischen WLTP-Zyklus um die 550 Kilometer entspricht. Als Energiespeicher dient eine 100-kWh-Batterie auf LFP-Basis, die fest in die Karosseriestruktur eingebettet ist. Diese sogenannte Cell-to-Body-Bauweise sorgt für eine hohe Steifigkeit und trägt zur Sicherheit bei.

Die zweite Option kombiniert einen 2,0-Liter-Turbobenziner mit zwei Elektromotoren an der Hinterachse. Der Verbrenner erreicht bis zu 200 kW Leistung, die Elektromotoren liefern jeweils 220 kW. Auch diese Variante basiert auf der gleichen Plattform und verwendet dieselbe Batterietechnologie – allerdings mit einer kleineren Kapazität von 38,5 kWh. Die rein elektrische Reichweite beträgt 201 Kilometer, die kombinierte Gesamtreichweite liegt bei 1101 Kilometern. Den Sprint auf Tempo 100 erledigt diese Version in etwa 3,6 Sekunden. Bei leerem Akku liegt der Verbrauch des Benzinmotors bei rund 7,6 Litern pro 100 Kilometer.

Der Denza kann auch seitwärts fahren

Beide Antriebsformen greifen auf die Hinterachslenkung zurück, die für zusätzliche Stabilität und einen geringen Wendekreis sorgt. Dank dieser Technik lässt sich der Z9GT auch in engen Bereichen gut bewegen. Die Besonderheit der Lenkung liegt in den einzeln steuerbaren Elektromotoren an den Hinterrädern. Sie können sich unabhängig bewegen und sorgen so für mehr Wendigkeit und Stabilität. Je nach Situation drehen sich die Hinterräder gemeinsam oder entgegengesetzt – sogar seitliche Bewegungen wie im sogenannten Krabbengang sind möglich. Trotz einer Länge von über fünf Metern liegt der Wendekreis des Z9GT bei unter 9,4 Metern.

Auch bei der Fahrdynamik will Denza neue Maßstäbe setzen. Eine zentrale Steuerungseinheit regelt Lenkung, Federung und Bremsen gleichzeitig. Das soll nicht nur den Fahrkomfort erhöhen, sondern auch für mehr Sicherheit sorgen – etwa bei Reifenschäden bei hohem Tempo. Die Reaktion auf kritische Situationen erfolgt in Millisekunden. Durch die schnelle Signalverarbeitung kann das System gezielt auf jedes einzelne Rad Einfluss nehmen.

Zum Marktstart in Europa sind weitere Anpassungen geplant. Dazu gehören unter anderem Veränderungen bei Leistung, Reichweite und Ladeverhalten. Auch Reifengrößen und -eigenschaften sollen für europäische Bedingungen optimiert werden. Geplanter Verkaufsstart ist Ende 2025.

Quelle: Denza – Pressemitteilung per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Samsun:

Mein Gott was für ein fetter Wahlhebel und fetter Getriebetunnel. Back to the 80er? Wer will den so einen fetten Getriebe/Mittel/Kardantunnel in einem Elektroauto. Einfach mal bei Hyundai nachfragen, da gehts auch ohne. Selbst die Amis schafften das bei Benzinern in den 70er und 80er Jahren.

Tea Jay:

Startup? Das ist eine BYD-Marke… wohl alles andere als ein Startup.

Peter Bigge von Berlin:

Mag zwar gutes Auto sein, Preis/Leistung oder Technik und Ausstattung sind nur einige Käuferkriterien.
Wer hier sein Geld verdient wird wohl kaum mit einem Denza vorm Golfclub vorfahren.

egon_meier:

Der nächste Chinese, die nächste Bauchlandung?

Es lohnt schon nicht mehr die China-BEV-Starts in Europa zur Kenntnis zu nehmen. Bislang waren alle Erfahrungen ziemlich niederschmetternd (wenn man mal die Zulassungszahlen und nicht die Jubelmeldungen der China-Bots als Maßstab nimmt) und das lässt wenig Luft für die Annahme, dass es besser werden könnte.

Spiritogre:

Und der nächste China-Flop mit Ansage, den in Europa niemand kaufen wird.

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