Daimler Truck liefert bis zu 800 E-Lkw an US-Lebensmittellieferanten

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Daimler Truck North America und die Sysco Corporation, ein führender US-Lebensmittel Lieferant, haben eine Absichtserklärung über die Lieferung von bis zu 800 vollelektrischen eCascadia-Zugmaschinen bis 2026 unterzeichnet. Die ersten eCascadia werden voraussichtlich noch in diesem Jahr an den Sysco-Standort Riverside in Kalifornien ausgeliefert, so Daimler Truck in einer aktuellen Mitteilung.

Sysco ist ein global tätiges Unternehmen im Bereich Verkauf, Marketing und Vertrieb von Lebensmitteln an Restaurants, Gesundheits- und Bildungseinrichtungen, Beherbergungsbetriebe und zahlreiche weitere Kunden, die Mahlzeiten außer Haus zubereiten. Die Produktfamilie umfasst auch Geräte und Zubehör für die Gastronomie und das Gastgewerbe. Mit mehr als 58.000 Mitarbeitern betreibt das Unternehmen weltweit 343 Vertriebsstätten und betreut mehr als 650.000 Kundenstandorte. Sysco möchte einen größeren Teil seiner Lkw-Flotte mit alternativen Kraftstoffen betreiben. Der Einsatz der Freightliner eCascadia in Verbindung mit Kühlanhängern soll eine wichtige Rolle bei der Erreichung des Unternehmensziels spielen, 35 Prozent der US-Flotte bis 2030 zu elektrifizieren.

Nach weit mehr als einer Million Testmeilen (über 1,6 Millionen Kilometer) im täglichen Kundenbetrieb kündigten Daimler Truck und seine US-Marke Freightliner erst vor kurzem die Serienproduktion des vollelektrischen eCascadia an. Der e-Truck basiert auf dem Cascadia, dem meistverkauften Lkw für schwere Langstrecken-Transporte (Class 8, > 15t zGG) im nordamerikanischen Markt.

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Bereits seit 2018 setzt Freightliner zusammen mit Kunden eine Flotte batterielektrischer Lkw im täglichen Transportgeschäft ein, um die Fahrzeuge unter realen Bedingungen zu testen. Dabei wurde eine breite Palette von Anwendungen abgedeckt, einschließlich lokaler Auslieferungen, Lebensmittelverteilung und Paketzustellung. Die sog. Customer Experience (CX) Testflotte von Daimler Truck North America besteht aus mehr als 40 batterieelektrischen Freightliner eCascadia und mittelschweren Freightliner eM2. Mit fast 50 Kunden konnten so die vollelektrischen Trucks im Transportalltag auf Herz und Nieren getestet werden. Mit dabei führende US-Flottenbetreiber wie beispielsweise Penske Truck Leasing, NFI, Knight-Swift, Schneider, Ryder, J.B. Hunt und weitere.

Gepaart mit umfangreicher Entwicklungsarbeit und einem intensiven internen Testprogramm mit mehreren Prototypen resultierte daraus ein leistungsstarker, vollelektrischer Lkw mit mehreren Batterie- und Antriebsoptionen. Je nach Fahrzeugkonfiguration bietet der eCascadia eine Reichweite von etwa 230 Meilen (370 km). Der Elektro-Lkw eignet sich dabei ideal für Kurzstrecken, die ein depotbasiertes Laden ermöglichen, wie z. B. Last-Mile-Logistik, den lokalen und regionalen Verteilerverkehr oder Warehouse-to-Warehouse-Anwendungen.

Daimler Truck setzt im Rahmen seiner globalen Plattformstrategie mit dem ePowertrain auch für vollelektrische Lkw auf eine weltweit einheitliche Basisarchitektur. Nach Einführung des Mercedes-Benz eActros im vergangenen Jahr und des Mercedes-Benz eEconic im späteren Verlauf dieses Jahres ist der Freightliner eCascadia das nächste Produkt, bei dem der ePowertrain in Verbindung mit der US-Marke Detroit zum Einsatz kommt.

Angetrieben wird der eCascadia durch eine eAchse, die mit einem Elektromotor, Getriebe und spezieller Elektronik in einer kompakten Einheit integriert ist. Erhältlich ist der eCascadia mit einem Einzelmotor (320 PS) oder einem Doppelmotor (470 PS). Kunden können zudem zwischen drei Batterieoptionen mit verschiedenen Größen und durchschnittlichen Ladezeiten wählen, beginnend mit 194 kWh (eineinhalb bis drei Stunden), 291 kWh (zwei bis vier Stunden) und 438 kWh (zwei bis sechs Stunden).

E-Fahrzeuge sind nur ein Teil des Ökosystems. Unter anderem benötigen Flottenbetreiber leistungsfähige Ladegeräte, die zuverlässig und effizient Strom liefern. Detroit eConsulting ist eine kundenorientierte Lösung mit dem Ziel, die Elektrifizierung für Transportflotten handhabbar zu machen. Dedizierte Daimler Truck Beratungsteams unterstützen bei der Planung der benötigten Infrastruktur und bieten ein umfassendes Porfolio für eine nahtlose und effiziente Ladelösung an.

Quelle: Daimler Truck – Pressemitteilungen vom 25.05.2022 und 18.05.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Jakob Sperling:

Keine Angst. Der Tesla Semi Truck ist sicher nur auf dem Papier besonders günstig. Das hat sozusagen Familientradition.

Daniel W.:

Die anderen LKW-Hersteller sind ja noch in der „Testphase“, der E-Lkw-Massenmarkt ist noch weitgehend „unerschlossenes Gebiet“. Einige testen FCEV, andere BEV und einige versuchen es mit umgebauten Dieselmotoren, die mit Wasserstoff betrieben werden.

Der entscheidende Punkt ist der Akku-Preis. Bei zurzeit geschätzt 140.000 Euro für den 1.000-kWh-Akku auf Akkupaket-Ebene plus Marge geschätzt rund 170.000 Euro plus rund 100.000 Euro für das Fahrgestell und den E-Motor, das macht rund 270.000 Euro netto für den E-Lkw (BEV).

Für den von Elon Musk genannten Preis des Semi Trucks müsste sich der Akkupaketpreis etwa halbieren, also kann man in etwa ausrechnen, wann er kommt – vermutlich Mitte des Jahrzehnts (oder etwas später), es sei denn Musk erhöht den Preis des Semi Trucks auf Konkurrenz-Niveau.

Ich bin eher für weniger Lkws auf den Straßen und mehr Güterverkehr auf der Schiene, von daher ginge es auch (oder wäre es besser) ohne Teslas besonders günstigen Semi Truck, denn die Schiene soll ja konkurrenzfähig werden und da sind teuere E-Lkws ein Vorteil für die Schiene.

Jakob Sperling:

Aber das wusste der Prophet doch schon 2017.
Er kann sich doch nicht um ein paar 100% verschätzen, oder?

Jakob Sperling:

Pluralis majestatis.
What else!

Ben:

Ach ja typisch FUDavid

Jakob Sperling:

Das Warten hat sich gelohnt!
Wer genau hinschaut, bemerkt, dass das nur verkleidete Tesla Semi Truck sind.

17.11.2017, MobilityMag

„Nachdem die Vorstellung des Tesla Semi-Truck mehrmals verschoben wurde, war es heute früh endlich soweit: Elon Musk präsentierte in … das neueste Elektrofahrzug aus dem Hause Tesla. Und, soviel sei schon verraten, das Warten hat sich wirklich gelohnt!“

Dazu ebenfalls 2017 zusätzlich noch in diesem Magazin

„Ab 2019 soll der Tesla Semi Truck erhältlich sein. Zum Preis sagte Musk nur so viel: Er sei mit allem Drum und Dran mindestens 20% billiger als ein Diesel-Lastwagen.“

Damals grosser Hohn und Spott über alle anderen LKW-Hersteller, insbesondere die deutschen.
Jetzt sind wir 5 Jahre später und alle ausser einem liefern E-LKW. Selbst mein Verzeichnis von FCEV-LKW hat schon über 20 Einträge und ein paar Tausend Auslieferungen.

David:

Wer ist eigentlich „uns“? Hatte eine Sprecherwahl im Kommentarbereich zu deinen Gunsten stattgefunden?

Jakob Sperling:

Das dürften so 100 bis 150 km sein. Typischer Fall: Restaurants in einer Stadt mit Getränken oder Lebensmitteln beliefern.

David:

Der eCascadia ist der F-150 Lightning unter den Trucks. Er ist konservativ in der Form, hat einen guten Nutzwert und es gibt ihn. Das unterscheidet ihn von den Träumen des Propheten.

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