Lkw-Riesen planen Hochleistungs-Ladenetz für Europa

Cover Image for Lkw-Riesen planen Hochleistungs-Ladenetz für Europa
Copyright ©

Daimler

Wolfgang Plank
Wolfgang Plank
  —  Lesedauer 3 min

Die drei führenden Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck, Traton Group und Volvo Group haben eine Absichtserklärung über den Aufbau und den Betrieb eines öffentlichen Hochleistungs-Ladenetzes für batterieelektrische schwere Fernverkehrs-Lkw und Reisebusse in Europa unterzeichnet. Das geht aus einer gemeinsamen Mitteilung hervor. Die Parteien verfolgen demnach das Ziel, den Aufbau einer öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur anzustoßen und deutlich zu beschleunigen. Damit wollen sie zum einen das Vertrauen der Kunden in die Elektrifizierung stärken und zum anderen einen klaren Beitrag zu einem klimaneutralen Transportwesen in der EU leisten.

Die Vereinbarung ist Basis für die Gründung eines zukünftigen Joint Ventures, das von den drei Parteien zu je gleichen Teilen gehalten werden soll. Die Aufnahme des Betriebs des Gemeinschaftsunternehmens ist für das Jahr 2022 geplant. Die Parteien wollen zunächst zusammen 500 Millionen Euro investieren, um mindestens 1700 Hochleistungs-Ladepunkte innerhalb von fünf Jahren ab Gründung des Joint Ventures in der Nähe von Autobahnen sowie an Logistik-Hubs und an Abladestellen zu errichten. Die Ladepunkte sollen mit Ökostrom betrieben werden. Zusätzliche Partner sowie öffentliche Fördermittel sollen dazu beitragen, die Zahl der Ladepunkte im Weiteren deutlich zu erhöhen. Das geplante Joint Venture soll seinen Sitz in Amsterdam in den Niederlanden haben und eigenständig operieren.

Wie es in der Mitteilung heißt, wollen die Parteien mit dem zukünftigen Joint Venture den Weg für die Umsetzung des Green Deal der Europäischen Union für einen klimaneutralen Güterverkehr bis 2050 bereiten – einerseits, indem die nötige Infrastruktur bereitgestellt wird, andererseits durch den Fokus auf Ökostrom an den Ladepunkten.

Martin Daum, CEO Daimler Truck, sagt dazu: „Europas Lkw-Hersteller verfolgen das gemeinsame Ziel, bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu sein.“ Traton-Chef Matthias Gründler ergänzt: „Für uns ist klar, dass die Zukunft des Transports elektrisch ist. Dies erfordert den raschen Ausbau öffentlich zugänglicher Ladepunkte, insbesondere für den schweren Fernverkehr.“ Und Volvo-Boss Martin Lundstedt erklärt: „Die Schaffung eines europäischen Marktführers im Bereich Ladeinfrastruktur bildet die Grundlage, damit wir für unsere Kunden einen Durchbruch bei der Transformation zur Elektrifizierung erzielen können.

Ein aktueller Branchenbericht fordert bis spätestens 2025 bis zu 15.000 Hochleistungsladepunkte und bis spätestens 2030 bis zu 50.000 Hochleistungsladepunkte. Die Pionierarbeit der Partner sei daher ein Aufruf zum Handeln an alle anderen Branchen-Akteure sowie an Regierungen und Gesetzgebe. Das Ladenetz der drei Parteien soll Flottenbetreibern in Europa markenunabhängig zur Verfügung stehen – ein klares Signal an alle anderen Akteure.

Im Rahmen eines kundenzentrierten Ansatzes wollen die Parteien unterschiedliche Anwendungsfälle berücksichtigen. So könnten die Betreiber von Flotten mit batterieelektrischen Fahrzeugen sowohl die in Europa gesetzlich vorgegebene 45-minütige Fahrerruhezeit zum Laden nutzen – vor allem im Fernverkehr, dem Fokus des zukünftigen Joint Ventures – als auch über Nacht laden.

Quelle: Daimler – gemeinsame Pressemitteilung vom 5. Juli 2021

worthy pixel img
Wolfgang Plank

Wolfgang Plank

Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Daniel W.:

Weshalb sind die Bedingungen in Krankenhäuser und Altenheimen so schlecht?

Damit die Gewinne der Konzerne hoch sind – zum Einen die der Betreiber dieser Einrichtungen und zum Anderen die der Arbeitgeber von Millionen aus anderen Berufen, die die Hälfte der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung zahlen müssen.

Bei der Kranken- und Altenpflege verbessert man nicht etwa die Bedingungen, um den Beruf interessanter für Mitarbeiter aus Deutschland zu machen, sondern setzt darauf, dass das in Zukunft billige Arbeitskräfte aus dem Ausland für wenig Lohn machen.

Ähnlich ist es bei den Lkws, je schlechter die Bedingungen für Lkw-Fahrer desto mehr Fahrer aus Osteuropa, denen man das noch zumuten kann, und desto weniger Kosten für den Transport von A nach B und somit höhere die Gewinne der Industrie.

Bei der Rente das gleiche Prinzip wie bei Krankenhäusern und Altenheimen. Je weniger die Arbeitnehmer in die Rentenkasse einzahlen desto geringer ist der Arbeitgeberanteil und desto mehr Gewinn bleibt für die Industrie.

Dass sich die Bedingungen bei Krankenhäusern, Altenheimen und der Rente verschlechtern, das nimmt die Industrie hin. Denn deren Chefs, Manager und Vorstände sind privatversichert mit allen Annehmlichkeiten, können sich im Alter eine Seniorenresidenz leisten, falls sie der eigene Haushalt überfordert.

Für den Ruhestand haben die Leute aus den höheren Etagen aufgrund der hohen Gewinne bzw. der hohen Einkommens bestens vorgesorgt, während die unteren Etagen mit kleinen Renten, mageren Auszahlungen von Lebensversicherungen und Betriebsrenten sowie den unrentablen Riester- und Rürup-Renten abgespeist werden.

Es ist die Lobby der Millionäre und Milliardäre, die für schlechtere Bedingungen für die Bevölkerung sorgt, damit das große Geld immer auf dem großen Haufen landet.

Fabian Uecker:

Welches Interesse hat die lobby die Bedingungen für alle LKW Fahrer schlecht zu halten? In keinem anderen Land sind die LKW Fahrer Bedingungen so schlecht. Ob Frankreich, Österreich oder Schweiz überall ist es deutlich besser. Aber ja es zeigt was für Politiker haben und das die eigene Interessen wichtiger sind als die Probleme welches es gibt anzugehen. Ob Andreas Scheuer, Peter Altmaier oder Juli Klöckner. Was die in den letzten Jahren abgeliefert ist absolut nicht mehr wählbar. Folgen? Fehlanzeige. Anscheinend wollen die Deutschen ein weiter so und sind glücklich.

Daniel W.:

Nicht umsetzbar? – es sind Lobbyinteressen, die etwas verhindern – aber wie das E-Auto zeigt, wenn die Politik entsprechende Gesetze erlässt und der Industrie die Daumenschrauben anlegt, dann geht etwas sehr schnell.

Auch für mehr Gütertransporte auf den Schienen und weniger Lkws auf den Autobahnen ist der politische Wille erforderlich – vielleicht sind die begrenzten Parkplätze auch nur der hilflose Versuch die Zahl der Lkws zu begrenzen.

Fabian Uecker:

Hätte wenn und aber. Fakt ist die Situation wie sie täglich auf jeden Parkplatz an der Autobahn in ganz Deutschland herrscht. Somit ist die die traumvorstellung auf der Autobahn nicht umsetzbar. Für den Verteilerverkehr bin ich voll bei euch. Auch für den Werkverkehr könnte man sich das vorstellen wenn die Reichweite passt. Aber für tausende von LKW die täglich auf deutschen Straßen unterwegs sind und auch parken, wird das schwierig bis unmöglich. Sicher ist die Politik schuld.

Daniel W.:

Wenn am Stadtrand ein Gewerbegebiet entsteht – wer legt die Stromleitungen und wer zahlt?

Wer hat „Just in Time“ eingeführt und Autobahnen inkl. Parkplätzen zu riesigen „Lagerhallen“ gemacht?

Nicht die ganzen Probleme den BEV zuschieben. Für all die aufgeführten Probleme gibt es Verantwortliche, Zuständige und Leute, die diese Probleme lösen können und dafür bezahlen.

Das Problem der überfüllten Autobahnen und Parkplätzen, als Folge einer lobbygesteuerten Flut an Lkws europaweit durch die Lkw-Hersteller, sollte die Politik nach den verschlafenen Jahrzehnten endlich angehen und den Güterschienenausbau vorantreiben.

Gut 20% der Lkw-Fahrten sind Leerfahrten, diese Lkws könnte man sparen. Langstreckentransporte ließen sich zum Großteil auf die Schiene verlangern, so dass wir in Zukunft mit der Hälfte an Lkws auskämen und wieder Platz auf den Autobahnen und Parkplätzen hätten.

Jakob Sperling:

Sie haben es nicht gelesen oder nicht verstanden: Nicht die Menge an Energie ist das Problem (wir müssen die zur Dekarbonisierung sowieso gewaltig steigern), sondern die Tatsache, dass für BEV der Strom genau dann produziert werden muss, wenn sie (alle) laden wollen, darum ‚Werktag, 13:00‘.
Bei H2 kann man den Strom irgendwann irgendwo produzieren und in Reserve halten.

Jens:

Es ist aber künstlich erzeugte Nachfrage.

Falsch. Nicht mehr oder weniger künstlich als die aktuelle Nachfrage nach Diesel/Benzin.

Müsste sich das BEV rein marktwirtschaftlich durchsetzen hätte es sich schon erledigt.

Falsch. Würden alle Kosten in Benzin und Diesel eingepreist, wären die BEV bereits seit Jahren wirtschaftlicher und hätten sich längst durchgesetzt.

Nicht nur tätigen Sie hier eine Falschaussage nach der anderen. Sie konstruieren hier hanebüchene Szenarien, die überhaupt nicht relevant sind, um durch Maximalforderungen eine positive, notwendige und überfällige Entwicklung schlecht zu reden. Ihr Agieren ergibt aus keiner Perspektive einen Sinn. Die schnellstmögliche Umstellung des Verkehrssektors auf Erneuerbare Energien ist komplett alternativlos. Und dies ist nach aktuellem technischen und wirtschaftlichen Stand nur mit der Batterietechnik erreichbar.

Was wollen Sie also mit ihren Milchmädchenrechnungen bezwecken, wenn nicht FUD? Sie versuchen hier Angst (Fear) zu schüren, durch das Erzeugen von Unsicherheit (Uncertainty) mittels streuen von Zweifeln (Doubt).

Dass sie das auf einer Elektrauto-Seite machen entlarvt sie als Provokateur, mithin Troll genannt.

Jens:

Wie wir wissen, ist der Well-to-Wheel-Wirkungsgrad bei BEV um ein vielfaches besser als der eines H2-Elektrischen Antriebs.

Nun die Königsfrage:

Wenn schon die Versorgung der Ladepunkte ein solches Problem darstellt, wie könnte dann die Versorgung der H2-Erzeugung gewährleistet werden? Diese benötigt ja ein vielfaches der Primärenergie.

Jens:

Man muss immer alles im Gesamtsystem betrachten. Ein Autohof ist keine Insel.

Für 1 kWp installierte Leistung werden ca. 8-10 qm benötigt.

Nein, es sind nur ca. 5qm. Ihre Milchmädchenrechnung käme dann bei 1750 qm aus.

Natürlich werden nicht kontinuierlich 350 kW gezogen.

Natürlich wird die PV nicht immer die Peak-Leistung liefern.

Natürlich wird die Ladesäule nicht ausschließlich von lokalen PV-Anlagen gespeist.

usw.

Fabian Uecker:

Daniel deine Rechnung ist ja schön und gut. Auch das ich für 500mio 1700 Ladepunkte installieren kann. Wer zahlt die Zuleitung zum Rastplatz? Die werden aktuell nicht ansatzweise ausreichend Zuleitung besitzen. Bei der kompletten Überdachung der Parkplätze gehe ich mit. Ein Teil der benötigen Menge des Strom könnte erzeugt werden. Desweiteren würden die LKW und PKW im Schatten stehen und wir müssten nicht weiter Felder und Äcker versiegeln. Was aber alle bev Fans nicht verstanden haben ist, dass die Parkplätze jetzt schon bei einer Auslastung von über 100%. Und dem Fahrer eines LKW ist es egal wo er parkt wenn seine lenkzeit vorbei ist. Aktuell können LKW nicht legal die nacht verbringen. Bevor Rastplätze Flächendeckend mit hpc ausgestattet werden, sollten erst einmal ausreichend Parkplätze vorhanden sein. Ansonsten können die Manager, Politiker und sonstige Träumer weiter in ihrer blase Projekte planen die mehr als realitätsfremd sind.

Ähnliche Artikel

Cover Image for MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

MG zündet nächste E-Auto-Stufe: IM5 und IM6 setzen auf 800-Volt-Technik

Michael Neißendorfer  —  

Auf einer 800-Volt-Plattform aufbauend, versprechen die Elektroautos nicht nur flotte Ladezeiten sondern auch hohe Reichweiten und viel Leistung.

Cover Image for Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Munro Series M startet mit 20 Millionen Euro Auftragsvolumen

Sebastian Henßler  —  

Für härteste Einsätze gemacht: Munros elektrischer 4×4 bietet Nutzlast, Zugkraft und drei Aufbauformen – wartungsarm, geländetauglich und alltagstauglich.

Cover Image for Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Mit V2G und Heimladen bares Geld sparen: Ford zeigt, wie sich Elektromobilität rechnet

Michael Neißendorfer  —  

Ein entscheidender Gamechanger in der Elektromobilität spielt sich nicht auf der Straße ab – sondern in der Einfahrt, wie Zahlen von Ford zeigen.

Cover Image for Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Rivian: Quad-Motor mit 754 kW Leistung für R1S und R1T

Sebastian Henßler  —  

Vier Motoren, 1625 Nm Drehmoment und Launch Cam: Rivian stattet R1T und R1S mit verbesserter Technik für Alltag und Offroad aus.

Cover Image for Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Wie Accumotive die Batterien für den Mercedes-Benz CLA fertigt

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Serienproduktion der Batterien für den vollelektrischen CLA setzt die Mercedes-Benz Tochter Accumotive in Kamenz einen großen Meilenstein.

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.