CATL: Endspurt für Batteriezell-Werk in Thüringen

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Wolfgang Plank
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Der chinesische Batteriehersteller CATL wird die Produktion in seinem neuen Werk im thüringischen Arnstadt in der zweiten Jahreshälfte hochfahren. Das meldet „zeit.de“ unter Berufung auf verschiedene Quellen. „Wir sind im Endspurt„, wird Europa-Präsident Matthias Zentgraf zitiert. Anlass war demnach der Erhalt einer Betriebsgenehmigung des Landes Thüringen für die erste Ausbaustufe des Werkes mit einer Kapazität von zunächst acht Gigawattstunden. Das entspreche einer Jahreskapazität an Batterien für etwa 120.000 E-Autos, sagte Zentgraf gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

In dem Neubau im Gewerbegebiet „Erfurter Kreuz“ sollen demnach bis zum kommenden Jahr sechs Fertigungslinien in Betrieb gehen. Das Werk bei Arnstadt sei das erste von CATL außerhalb Chinas. Es werde künftig alle großen deutschen Automobilhersteller für ihre E-Autos mit Batteriezellen beliefern. Bis Jahresende sollen nach Zentgrafs Worten rund 1500 Mitarbeiter aus der Region eingestellt sein. Hinzu kämen einige hundert Fachleute aus China, die bei der Installation der Produktionsanlagen und in der Startphase der Fertigung eingesetzt seien, aber nicht dauerhaft blieben.

Bereits an Bord seien etwa 500 Arbeitnehmer aus der Region, heißt es. Derzeit laufe der Innenausbau in dem über einen halben Kilometer langen Neubaukomplex, in den das chinesische Unternehmen rund 1,8 Milliarden Euro investieren wolle, sagte Zentgraf laut dpa. Die Produktionsmaschinen seien schon auf dem Weg nach Arnstadt. Das Batteriezellwerk stehe in seiner Komplexität Chipfabriken nicht nach – auch dort gebe es sogenannte Reinräume.

Thüringens Umweltministerin Anja Siegesmund sprach laut „zeit.de“ von einer der größten Batteriezellenfabriken in Europa mit künftig bis zu 2000 Arbeitsplätzen. Das Beispiel CATL zeige, dass schnelle Genehmigungen trotz aufwendiger Prüfungen möglich seien. Erfreulich sei, dass die großen Hallendächer für die Gewinnung von Solarstrom genutzt würden. Nach Einschätzung von Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) habe die Investitionsentscheidung des chinesischen Konzerns eine Signalwirkung für den Industriestandort Ostdeutschland. So habe sich der Chip-Hersteller Intel bei seiner Entscheidung für Magdeburg auch auf CATL bezogen.

Quelle: zeit.de – 1500 Jobs bei Batteriehersteller CATL bis Jahresende

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Wolfgang Plank

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Wolfgang Plank ist freier Journalist und hat ein Faible für Autos, Politik und Motorsport. Tauscht deshalb den Platz am Schreibtisch gerne mal mit dem Schalensitz im Rallyeauto.
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R. Lomnica:

Zellen ausreichend für Batterien für etwa 120.000 E-Autos pro Jahr. Und damit „alle großen deutschen Automobilhersteller beliefern“. Na das reicht also bloß für wenige 10.000 Batterien jeweils pro Hersteller. Hmm:(
Mag so sein, aber Ausbau der Kapazitäten ist ja in der Tat fest vorgesehen.

Jakob Sperling:

„Ob uns eine Demokratie oder eine Diktatur ausbeutet – …“

Darum geht es nicht. Think again.

David:

Ob uns eine Demokratie oder eine Diktatur ausbeutet – was ist das finanziell für ein Unterschied? Eher ist es so, dass wir über jedes Elektroauto, dass in Deutschland recycelt wird, plötzlich an Bodenschätze kommen. Diese Chance müssen wir ergreifen. So lange bei Google Earth nur geschätzt jedes 200. Dach Solarkollektoren trägt, müssen wir nicht dumme Reden führen, dass der Strom nicht reicht.

Josef:

Mit dem Unterschied, dass die Fabrik in Deutschland steht. Genau wie GazProm Germania, Rosneft kann dies im Härtefall von der staatlichen Treuhand verwaltet werden.
Eine Fabrik in China, wäre einfach nicht mehr nutzbar.

Stefan:

Das nächste trojanische Pferd, was uns in Abhängigkeit bringt und erpressbar macht !

Nach North Stream 1 und 2 und Russland sollte doch langsam jedem klar werden, das wir ein Wettrennen um Macht zwischen Demokratien und Diktaturen haben.

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