BMW zeigt Technik der Neuen Klasse in Shanghai

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BMW

Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 3 min

Einige Besucher hatten sich bereits auf die Enthüllung des ersten Serienmodells der sogenannten Neuen Klasse von BMW auf der Auto China gefreut, doch die Premiere des iX3 lässt noch bis zum Herbst auf sich warten. Immerhin ließ BMW in Shanghai seine chinesischen Fans mit einer Technikshow, die es in sich hatte, von der nahen Zukunft träumen.

Wirklich neue BMW-Modelle sucht man auf der Auto China in Shanghai vergeblich, doch bereits vor der wichtigsten Automesse des Jahres gab es einen Ausblick auf die Fahrdynamik, die die Modelle der Neuen Klasse bieten sollen. Bei der Serienversion des BMW iX3, der rund um die Internationale Automobil Ausstellung IAA Mitte September in München seine Weltpremiere feiert, geht es vorrangig um Design, Antrieb, Effizienz und Fahrverhalten. Um das dynamische Potenzial der neuen BMW-Plattform zu zeigen, haben die Münchner einen Erprobungsträger kreiert, der es in sich hat und bereits auf Rennstrecken für aufgerissene Augen sorgte.

Im Rahmenprogramm der Auto China gab es diesmal eine Show der etwas anderen Art. Alle überraschend der dynamische Auftritt mit einer Fahrt die Steilwand hinauf, denn das Thema Fahrdynamik spielt auf dem größten Automarkt der Welt keine nennenswerte Rolle, sondern es geht dem chinesischen Kunden vorrangig um Komfort, Vernetzung und Fahrerassistenz.

Dass man auch anders punkten kann, zeigten die Münchner auf ihrer Markennacht vor der Messe selbst. Für maximale Fahrdynamik an Bord der Erprobungsträgers sorgt eine Steuereinheit, die die BMW-Marketingstrategen gewohnt blumig „Heart of Joy“ getauft haben. Der Clou: das Modul ist in der Mittelkonsole für alle sichtbar. „Heute Abend präsentierte BMW den stärksten Prototyp, den BMW je gebaut hat. Mit 18.000 Nm Drehmoment zeigte die BMW Vision Driving Experience Freude am Fahren in ihrer ultimativen Form“, freut sich BMW-Vertriebsvorstand Jochen Goller, „ausgestattet mit unserem neuen Superhirn ‚Heart of Joy‘ wandelt der VDX die ultimative elektrische Leistung in kontrollierten Fahrspaß um.“ Dank aktiver Aerodynamik entwickelt der Erprobungsträger einen Abtrieb von 1,2 Tonnen und Querkräfte von bis zu 3G – das ist Formel-1-Niveau.

Doch das freudespendende Technikherz kann es nicht nur hochdynamisch, sondern auch maximal effizient. In der neuen Funktionsarchitektur der Neuen Klasse ist der Zentralcomputer unter anderem für Antrieb, Bremsen, Rekuperation und Teilfunktionen der Lenkung zuständig. Mit Informationsverarbeitung in Sekundenbruchteilen und unverzüglicher Regelung der Elektromotoren gibt es nicht allein eine neue Dimension in Agilität und Fahrstabilität, sondern es können auch 98 Prozent der Bremsvorgänge durch Bremsenergie-Rückgewinnung umgesetzt werden – gegenüber aktuellen Architekturen eine Effizienzsteigerung von 25 Prozent.

Die ersten vollelektrischen Fahrzeuge der Neuen Klasse laufen ab Ende des Jahres mit dem BMW iX3 im Werk Debrecen / Ungarn vom Band. Serienmäßig bei allen Modellen der Neuen Klasse an Bord: der Zentralcomputer „Heart of Joy“.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist Firmeninhaber und Geschäftsführer von press-inform und press-inform consult. Er ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.
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Detlef:

Als durchweg treuer BMW-Kunde der letzten 35 Jahre mit nun knapp 6 Jahren vollelektrischer Erfahrung (i3 und i4) interessieren mich primär Effizienz,Reichweite,Agilität,Fahrkomfort und der bezahlbare Preis der Neuen Klasse im Einstiegslevel. Mercedes mit dem CLA und Smart mit dem #5 bestimmen gegenwärtig den Standard der Mittelklasse. BYD noch ohne Stellenwert in Deutschland drückt deutlich die Preise für das Mittelklassesegment und wird durch Angleichung an deutsche Verkaufsstrategie und der deutschen Sevicegewohnheit zukünftig marktbestimmend sein, sofern BMW und die anderen deutschen Hersteller keine akzeptabele Preisgestaltung implementieren. Das Auto als solches verliert zunehmend die Bedeutung als Statussymbol. Smart hat dies mit der Qualität und moderaten Preisgestaltung verstanden. Ich bin gespannt, ob BMW das mit dem Neuen Einstiegssegment der Elektromobilität auch verstanden hat.

gnal:

Toller Werbetext! Deshalb wenig glaubhaft.

Kramer Patrik:

Ich habe mal die KI gefragt.
1.Perplexity

## Unterschiede des „Heart of Joy“ zu anderen Fahrzeugregelsystemen

**1. Zentrale Steuerung statt verteilter Systeme**
Während herkömmliche Fahrzeugregelsysteme meist mehrere, voneinander getrennte Steuergeräte für Antrieb, Bremsen, Rekuperation und Lenkung nutzen, vereint das „Heart of Joy“ alle diese Funktionen erstmals in einem einzigen, zentralen Hochleistungsrechner.

**2. Höhere Rechenleistung und Geschwindigkeit**
Das System verarbeitet Daten bis zu zehnmal schneller als bisherige Lösungen. Dadurch werden Fahrbefehle und Regelvorgänge nahezu verzögerungsfrei umgesetzt, was besonders bei dynamischen Fahrmanövern oder schnellen Richtungswechseln spürbar ist.

**3. Harmonisiertes und präzises Fahrgefühl**
Durch die vollständige Integration und Synchronisation aller Fahrdynamikfunktionen entsteht ein besonders harmonisches, stabiles und direktes Fahrverhalten. Regeleingriffe erfolgen feinfühlig und kaum spürbar, was das Fahrerlebnis verbessert.

**4. Optimierte Rekuperation und Effizienz**
Das System ermöglicht eine intelligente, situationsabhängige Verteilung von Antriebs- und Bremsmomenten. Bis zu 98 % aller Bremsvorgänge werden über Rekuperation abgedeckt, was die Effizienz steigert und die mechanische Bremse schont.

**Zusammengefasst:**
Das „Heart of Joy“ unterscheidet sich von anderen Systemen durch seine zentrale, ultraschnelle Steuerung aller Fahrdynamikfunktionen, die nahtlose Integration und das daraus resultierende, besonders präzise und effiziente Fahrerlebnis.

2. ChatGPT

Das Fahrzeugregelsystem “Heart of Joy” von BMW unterscheidet sich von den Systemen vieler Mitbewerber durch seine besonders fahraktive, emotionale Abstimmung, die den Fahrspaß in den Mittelpunkt stellt – ein zentrales Element der BMW-Markenidentität. Hier ein Überblick, was das System besonders macht:

1. Integrierte Regelung mehrerer Fahrdynamiksysteme

„Heart of Joy“ koordiniert nahtlos verschiedene Regelkomponenten wie:
• Traktionskontrolle (DSC)
• Allradantrieb (xDrive)
• Aktive Fahrwerksregelung (z. B. adaptive Dämpfer)
• Lenksysteme (inkl. Allradlenkung, variable Sportlenkung)

Dadurch reagiert das Fahrzeug vorausschauend und nicht nur reaktiv, was eine präzisere, sportlichere und harmonischere Fahrweise ermöglicht.

2. Fahrerzentrierte Abstimmung

Im Gegensatz zu vielen Konkurrenten, die verstärkt auf Komfort und Sicherheit setzen, priorisiert BMW mit diesem System:
• direkte Rückmeldung
• kontrollierbare Dynamik im Grenzbereich
• emotionale Verbindung zum Fahrzeug

Besonders auf kurvigen Straßen oder in sportlichen Fahrmodi zeigt sich das durch ein natürliches, „mechanisch“ wirkendes Fahrgefühl – trotz digitaler Regelung.

3. KI-gestützte Abstimmung

Das System analysiert eine Vielzahl von Parametern in Echtzeit – darunter:
• Reibwert der Straße
• Fahrstil des Fahrers
• Fahrzeugzustand (Beladung, Reifen, etc.)

So passt sich das Regelverhalten situativ an und schafft eine personalisierte Fahrdynamik, was bei vielen Wettbewerbern noch nicht in dieser Tiefe möglich ist.

4. Kooperation mit M GmbH

In der Entwicklung steckt viel Know-how aus der M-Entwicklung. Selbst in nicht-M-Modellen spürt man die DNA: präzises Einlenken, Heckbetonung trotz xDrive, kontrolliertes Übersteuern in Sportmodi – bei voller Alltagstauglichkeit.

Zusammengefasst: „Heart of Joy“ ist kein rein technisches Feature, sondern Ausdruck der BMW-Philosophie: Fahrfreude durch technologische Exzellenz, die nicht entkoppelt, sondern verbindet. Während andere Systeme oft isoliert und sicherheitsfokussiert regeln, setzt BMW auf Involvement und Harmonie zwischen Mensch und Maschine.

Oliver:

Ich meinte ja nicht, dass jedes Elektroauto rein mit dem Elektromotor eine Gefahrenbremsung hinlegen kann. Dass geht natürlich nicht und dafür wird man immer (bzw für längere Zeit) noch eine Reibbremse brauchen. Allerdings behauptet BMW, dass 98% der Bremsvorgänge über den Elektromotor erledigt werden. Toll. Wenn ich normal und nicht hochdynamisch fahre, schafft mein Elektroauto einer anderen Marke das locker auch.

Eine Antriebsregelung läuft doch schon immer in Sekundenbruchteilen. Oder warum sollten die Hersteller beim Wechsel von Verbrennern – wo Millisekunden genau die Zündzeitpunkte und vieles anderes gesteuert werden muss – plötzlich in einen Steuerungsbereich von Sekunden zurück wechseln? Vielleicht hat BMW jetzt den Schritt von 10ms Zyklen auf 0.1ms Rechenzyklen gemacht und kann damit nochmal präziser steuern. Ein Ausdruck „Sekundenbruchteile“ ist bei einer Mikrocontroller-Steuerung aber seit 20 Jahren schon nichts neues mehr.

Die zentralisierte Elektronikarchitektur welche BMW hier macht, machen alle anderen Hersteller auch inzwischen. Tesla hat hier ja bereits vor 10 Jahren den Weg vorgegeben. Ist die Frage ob BMW noch eine Domänenarchitektur macht oder schon eine Zonenarchitektur…

J. Lindner:

Na da ist ein ‚Techniker‘ am Werk. Gerechnet wird in Mikrosekunden, jedoch muss man schließlich auch was Regeln und das ist im Normalfall im Millisikundenbereich. Und je Leistungsstärker der Motor, Höhere Querkräfte, Drehmoment oder Höhere Geschwindigkeiten sind, desto genauer und schneller muss Kalkuliert werden. Es ist schon ein Unterschied ob ich mit 50 mit nem BYD um ne Kurve Fahre oder mit 100km/h und 18.000Nm unterm Hintern..

Frank2:

Also das mit der Bremse ist gar nicht so trivial wie Oliver vielleicht glaubt.

Um die vorgeschriebene minimale Verzögerung für Kraftfahrzeuge von 2.5m/s*s zu erreichen benötigt man (bei einem Gewicht um die 2.2 Tonnen) so ca. 700kW Leistung.

Ich denke mal das kommt vielleicht bei dem einen oder anderen BMW gerade noch so hin – aber auf die Bremse kann man wohl trotzdem auf absehbare Zeit nicht verzichten – denn:

Eine gute Bremse im BMW bringt so ca. 10 m/s*s auf die Strasse !!!
Solche Motore haben wir glaube ich noch nicht?

Und selbst wenn wir Sie hätten – die Batterie könnte diese Leistung nie akzeptieren.

Und selbst wenn die Batterie das akzeptieren könnte – was machst Du wenn die Batterie schon voll (oder fast voll. oder kalt) ist?

Calitry:

Dann gib uns doch mal Dein Wissen darüber frei?
Oder möchtest Du nur trollen?

Um Infos bin ich froh, um leere Worthülsen, Anstacheleien und Angriffe nicht.

Stef:

Du scheinst ja ein echter Profi und Insider zu sein. Top.

Oliver:

„ sondern es können auch 98 Prozent der Bremsvorgänge durch Bremsenergie-Rückgewinnung umgesetzt werden“

Nichts anderes würde ich von aktuellen Plattformen der letzten 5 Jahren eigentlich erwarten…

Und eine „Regelung in Sekundenbruchteilen“: Würde mich ja wundern, wenn Antriebssteuerungssysteme nicht im Millisekundentakt rechnen würden.

Ehrlich gesagt hört sich dieses „Heart of Joy“ so an als hätten sie einfach nur alle Fahrsystem-Steuergeräte in einen Rechner integriert. Das haben andere vorher auch schon gemacht.

—> somit hat BMW lediglich zum aktuellen Stand der Technik aufgeholt? Oder machen sie irgendwas besser als alle anderen?

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