BMW liefert 2022 in China 95 Prozent mehr E-Autos als 2021 aus

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Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Laut der China Passenger Car Association (CPCA) hat BMW im vergangenen Jahr in China 44.344 Elektroautos ausgeliefert. Im Vorjahreszeitraum waren es 22.684 Einheiten. Somit konnte BMW ein Absatzplus reiner E-Autos in China von rund 95 Prozent verzeichnen. Dabei zeichnen sich vor allem der BMW iX3 und der i3 (eDrive35L) für den dortigen Erfolg verantwortlich. Auf dem chinesischen BEV-Markt liegt BMW mit einem Marktanteil von 0,93% auf Platz 18.

Direkt zu Beginn die Erläuterung, dass es sich beim BMW i3 eDrive35L nicht um den hier in Europa bekannten BMW i3 handelt. Der BMW i3 eDrive35L ist eine elektrische Limousine, die im April 2022 auf dem chinesischen Markt eingeführt wurde. Sie wird von einem einzigen Elektromotor (Heckantrieb) mit 210 kW (286 PS) und 400 Nm Drehmoment angetrieben. Mit der 70,3 kWh-Batterie kann der i3 bis zu 526 km weit fahren (CLTC).

Spannend ist der Blick auf die monatliche Absatzbetrachtung der Marke. Hier zeigt sich, dass BMW in den ersten zehn Monaten des Jahres 2022 kaum E-Autos in China absetzen konnte. Erst mit Beginn drastischer Preisreduzierungen, teils bis zu 20 Prozent, ist der Absatz in China ab November deutlich angestiegen. Im Jahr 2022 lieferte BMW mehr als 760.000 Fahrzeuge in China aus, darunter 6 % BEVs, was weit unter dem Durchschnittswert liegt, der in China 23 % beträgt.

Wie eingangs erwähnt entfiel der größte Anteil des E-Auto-Absatzes auf den BMW iX3, und etwa ein Drittel auf den i3. Der BMW iX und i4 zeichneten sich für weniger als 8 Prozent am E-Autoabsatz verantwortlich. Die Masse wird auch in China durch den preislich attraktiveren BMW i3 bedient. Da der iX und i4 für viele Verbraucher zu teuer sind.

Unter dem Angriff von Tesla, BYD und anderen chinesischen Marken ist das Elektroauto von BMW in China weit weniger beliebt als sein Benzinauto. Auch der jüngste Preiskrieg, den Tesla Anfang Januar mit einer radikalen Preissenkung begonnen hat, wird der E-Auto-Sparte von BMW in China weiteres Kopfzerbrechen bereiten. Es ist davon auszugehen, dass BMW weitere Marktanteile verliert, wenn man in puncto Rabatt- und Preisschlacht nicht mithalten kann. Wobei sich das Mitziehen bei solchen Preisrunden nicht gerade positiv auf die Marke auswirken kann.

Quelle: ChinaCrunch – BMW delivered more than 40,000 pure EVs in China in 2022, up 95%

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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panib:

Diese Steigerungsrate hat in meinen Augen keine große Aussagekraft, weil sie auf einer sehr niedrigen Ausgangsbasis fußt.

Smartino:

„Da greift der entsprechende Kunde dann lieber zum Porsche oder Maserati, bei denen ist immer klar, dass man ein dickes Portemonnaie hat.“

Arme reiche Kunden, die es nötig haben mit einem Porsche oder Maserati der Welt kundzutun, dass sie ein dickes Portemonnaie haben! Welche Defizite müssen sie dabei verdecken? Sind diese Autos ein Ersatz für den Psychiater?

brainDotExe:

Wie gesagt, als Tesla 100% Wachstum hatte, was auf absolute Zahlen unter 100.000 waren wurde das von den Fans gefeiert ohne Ende.
Wenn andere Hersteller das selbe erreichen ist es eine schwache Leistung?
Soll noch einer dieses Logik verstehen?

Unterm Strich könnte man das so interpretieren:
Tesla = Gut
Alle anderen = Böse

Für mich persönlich ist es eher anders herum ;)

Silverbeard:

Absolute Stückzahlen sind doch egal, es kommt nur auf das Wachstum an. Das behaupteten zumindest Fans einer gewissen anderen Marke, solange diese bei den absoluten Stückzahlen noch relativ niedrig war ;)

Ja, 40% Absatzsteigerung von 2021 auf 22 ist natürlich der totale Einbruch. Wann hatte Porsche oder Maserati so ein Wachstum zuletzt? Als 3, statt 2 Autos im Jahr verkauft wurden?

Silverbeard:

Da greift der entsprechende Kunde dann lieber zum Porsche oder Maserati, bei denen ist immer klar, dass man ein dickes Portemonnaie hat.

Porsche- oder Maseratifans ist nicht die Kundschaft, die Tesla mit 1,3 Millionen verkauften Autos 2022 und wahrscheinlich 1,5-2Mil. 2023 sucht.

Und die zusammen 110.000 Stück S und X wird Tesla auch so auf der ganzen Welt los. Ohne ein super ausgefeiltes Image.

brainDotExe:

Absolute Stückzahlen sind doch egal, es kommt nur auf das Wachstum an. Das behaupteten zumindest Fans einer gewissen anderen Marke, solange diese bei den absoluten Stückzahlen noch relativ niedrig war ;)

weit hinter dem Stand der E-Technik von den chinesischen Herstellern hinterher.

Nenne mir einen chinesischen Hersteller, welcher bessere/effizientere E-Motoren herstellt/verbaut.

Groß:

95% sagen nichts über die realen Stückzahlen aus.

BMW ist wie alle andren deutschen nur ein Bruchteil das Automarktes.
Zu bieder, zu altmodisch und vorallen weit hinter dem Stand der E-Technik von den chinesischen Herstellern hinterher.

Jakob Sperling:

Im sogenannten ‚Premium‘-Segment gibt es viele Käufer, die ein Fahrzeug nur kaufen, wenn man weiss, dass es teuer ist.
Das wird mittelfristig auch das Problem von Tesla sein. Früher konnte man mit einem Tesla angeben, sozusagen die Gucci-Tasche für den Mann, heute wird dieses Bedürfnis nicht mehr bedient. Da greift der entsprechende Kunde dann lieber zum Porsche oder Maserati, bei denen ist immer klar, dass man ein dickes Portemonnaie hat.

Robert:

„Wobei sich das Mitziehen bei solchen Preisrunden nicht gerade positiv auf die Marke auswirken kann.“
Hä warum sollen sich Preissenkungen sich nicht positiv auf den Markt auswirken???? verstehe ich nicht, je billiger desto mehr verkauf und marktanteil um so billiger kann auch produziert werden. Und für den Kunden sind billige Preise immer ein Vorteil

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