Batteriezellen für E-Autos: Steigt Porsche bei Varta ein?

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Porsche

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Der deutsche Batteriehersteller Varta befindet sich aktuell in Verhandlungen mit Porsche über ein mögliches Investment des Sportwagenherstellers im Geschäftsbereich für großformatige Lithium-Ionen-Zellen (V4Drive) mittels einer Mehrheits-Beteiligung an der V4Drive Battery GmbH, einer 100 prozentigen Tochtergesellschaft der Varta AG. Varta und Porsche haben hierzu bereits eine nicht-verbindliche Absichtserklärung abgeschlossen, die Parteien befinden sich in der ersten Phase einer Abstimmung über die Dokumentation für eine solche Transaktion, wie Varta per Pressemitteilung verkündet.

Im Vorfeld der Umsetzung des Investments von Porsche ist demnach in einem ersten Schritt geplant, das V4Drive-Geschäft von Varta auf die V4Drive Battery GmbH zu übertragen und anschließend Porsche über eine Kapitalerhöhung zu beteiligen. Ob tatsächlich eine entsprechende Beteiligung von Porsche erfolgt, hänge noch von verschiedenen Faktoren ab, unter anderem dem erfolgreichen Abschluss einer derzeit stattfindenden Due Diligence-Prüfung durch Porsche und der Zustimmung von bestimmten Stakeholdern der Varta-Gruppe und ist derzeit noch offen.

Varta befindet sich derzeit in einem Restrukturierungsprogramm, das bis zum Jahr 2026 abgeschlossen sein soll. Der im vergangenen April kommunizierte Prozess einer Aktualisierung des bestehenden IDW-S6 Gutachtens und möglicher Anpassungen bzw. weitergehender Restrukturierungs- und daraus folgender Finanzierungsmaßnahmen sei noch nicht abgeschlossen bzw. müsse überarbeitet werden. Die Gesellschaft befindet sich nach wie vor in der Ausarbeitung von Optionen in Bezug auf potentielle Rekapitalisierungs- und Finanzierungsmaßnahmen, um sich für die Zukunft stabil aufstellen zu können.

Bereits im März 2021 hatte Varta mitgeteilt, Batteriezellen für Elektroautos produzieren zu wollen, im von mehreren Autoherstellern genutzten Format 21700 mit 21 Millimeter Durchmesser und 70 Millimeter Länge. Als mögliche Abnehmer nannte Varta damals in einer Mitteilung auch einen Hersteller von Fahrzeugen im Premiumsegment und bestätigte Medienberichte, wonach es sich dabei um Porsche handeln soll.

Für Varta wäre der Einstieg von Porsche nicht ganz unwichtig: Erst im Juni musste der Batteriehersteller auf Basis aktueller Geschäftsentwicklungen im ersten Halbjahr seine Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2024 anpassen: So geht das Ellwanger Technologieunternehmen nunmehr von einem Umsatz von nur noch 820 bis 870 Millionen aus, zu Prognose zuvor lautete mindestens 900 Millionen Euro.
Hintergrund der Anpassung ist Varta zufolge eine deutliche Verschlechterung des Marktumfeldes für Energiespeicher, insbesondere im zweiten Quartal des laufenden Jahres.

Quelle: Varta – Pressemitteilungen vom 04.07.2024 und 20.06.2024

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Tom 1:

Aber die Politik…schon alles vergessen,von heute auf morgen einfach die Förderung gestrichen,BEV Pläne von Millionen Stück, Batterie Forschung gekürzt usw.
Das passt doch alles nicht.

Luni:

naja, das liegt wohl eher nicht an den Unternehmen als an den Kapitalgebern und die sind in D oder auch EU weit nicht sehr risikofreudig. Was ja bei dem auf und ab in der Elektromobilität kein Wunder ist. Kapitalgeber möchten eine gewisse Sicherheit wo hin die Entwicklung geht und da hält sich die Politik doch sehr zurück.

Stefan:

Varta ist wie Osram. Die Gründe für den Aufpreis würden weniger.

Tom:

Es ist schon interessant, dass es ein traditionelles Unternehmen aus der richtigen Branche nicht schafft, ein neues in die Zukunft weisendes Geschäftsfeld zu eröffnen.
Varta wurde nicht nur einmal verkauft… man hat wohl lange nur soviel getan, dass der Shareholder verdiente.
Traurig…. kein Wunder, dass es in Europa immer mehr Rückstand aufweist.
Kein Risikokapital, keine Unternehmer (innen).
Genau so, wie in den letzten 15 Jahren viele „Gemeinschafts“-Projekte zum Thema den Bach hinunter gingen.

Europa und seine Unternehmer sind selbst Schuld, sie machen die Chinesen Tag für Tag stärker.

Stefan:

21700 Zellen sind überholt. Short blade LFP aktuell und werden auch neuer Standard werden. Grund: Sie lösen einige „Ängste“ auf.

1.Brand
2. Reichweite
3. Winter
4. Lebensdauer

https://www.auto-infos.fr/article/ce-constructeur-chinois-promet-une-batterie-quasi-immortelle.282931

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