Wolfgang Porsche über Europas E-Auto-Markt

Cover Image for Wolfgang Porsche über Europas E-Auto-Markt
Copyright ©

Porsche | Dr. Wolfgang Porsche & Oliver Blume

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Wolfgang Porsche, VW-Patriarch und Enkel des berühmten Ferdinand Porsche, hat kürzlich seine Ansichten über den europäischen Elektroautomarkt und die wachsende Präsenz asiatischer Autobauer in Europa geteilt. In einem Interview mit Henning Krogh von Business Insider äußerte er sowohl Respekt als auch Bedenken gegenüber den neuen Wettbewerbern, insbesondere aus China.

Asiatische Autobauer: Neue Rivalen auf dem europäischen Markt

Porsche betonte, dass viele dieser neuen Marktteilnehmer, darunter Marken wie HiPhi, Nio und Zeekr, erhebliche Vorteile genießen. Sie müssen sich nicht mit der Umwandlung bestehender Produktionsstätten von Verbrennungsmotoren auseinandersetzen und profitieren oft von staatlicher finanzieller Unterstützung. Diese Beobachtungen wurden auch von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen geteilt, die kürzlich die Praktiken Chinas kritisierte, den Markt mit subventionierten E-Autos zu überschwemmen.

Trotz der wachsenden Konkurrenz durch asiatische Marken ist Porsche optimistisch, was die Zukunft des VW-Konzerns angeht. Er betonte das immense Know-how innerhalb des Konzerns und lobte die Ingenieurskunst, das Qualitätsbewusstsein und den Teamgeist. Der VW-Konzern stehe jedoch vor zahlreichen Herausforderungen, darunter die Umstellung von Fabriken auf die Produktion von Elektroautos und die sich verändernde Nachfrage nach E-Autos.

Trotz Beschäftigungssicherung bis 2029 sorgen sich manche VW-Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze. Etwas, was er nicht gänzlich unkommentiert stehen ließ. Porsche äußerte sich eher allgemein darüber, aber zuversichtlich: „Das Gespür des Topmanagements für all die anstehenden Aufgaben ist ausgeprägt. Daher habe ich großes Vertrauen in die Zukunftsfähigkeit unseres Konzerns.“

Ebenfalls äußerte er sich positiv für die Zukunft der deutschen Marktbegleiter außerhalb der VW-Gruppe. „Die deutsche Automobilindustrie sollte man nicht unterschätzen, sie hat enorme Qualitäten und ist schon aus mancher Krise letztlich gestärkt hervorgegangen“, so Porsche gegenüber dem Wirtschaftsmagazin.

Öffentliche Verkehrsmittel vs. individuelle Mobilität

Während Porsche die Bedeutung von Autos für die individuelle Mobilität hervorhob, äußerte er sich skeptisch über den Ausbau von Bus- und Bahnnetzen. Er wies darauf hin, dass die Bahn in Deutschland oft nicht zuverlässig genug sei, da mehr als ein Drittel aller Fernzüge verspätet ankomme. Trotzdem betonte er die Unverzichtbarkeit der Bahn für Deutschland und forderte, dass die Versprechen des Bahnmanagements und der Politiker in die Tat umgesetzt werden müssen.

Während der europäische Elektroautomarkt weiter wächst und sich entwickelt, gibt es sowohl Herausforderungen als auch Chancen. Die Ansichten von Branchenexperten wie Wolfgang Porsche bieten wertvolle Einblicke in die aktuellen Trends und zukünftigen Aussichten des Sektors.

Quelle: BusinessInsider – Wie Wolfgang Porsche über neue Rivalen aus China denkt und was ihm an der Bahn missfällt

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Michael Neißendorfer:

Gehen wir nicht, weil die Aussage „jeder 6. Arbeitsplatz“ nicht stimmt. In der Automobilbranche arbeiten in Deutschland 800.000 Menschen direkt. Siehe: https://www.bmwk.de/Redaktion/DE/Textsammlungen/Branchenfokus/Industrie/branchenfokus-automobilindustrie.html

Kevin Steele:

Dem VW Konzern keine Träne nachweinen. OK. Jeder 6te Arbeitsplatz hängt in Deutschland am KFZ Bau. Und das sind i.d.R. die besser bezahlten Jobs. Zu sagen: Weg mit der deutschen Automobilindustrie. OK…..bedeutet wohl, wir gehen einer sonnigen Zukunft von Sozialhilfempfängern, Paketzustellern und niedrigen Renten entgegen.

Daniel W.:

Es gibt zwischen beiden Orten statt der L-förmigen Straße auch einen Weg für Radfahrer und Landwirtschaft, der gerade verläuft und 1/3 kürzer ist, allerdings gibt es auf ca. 500 m vor dem anderen Ort eine steile Strecke bergab bzw. auf dem Rückweg steil bergauf.

E-Bike habe ich keines. Den Weg von 500 m zum Supermarkt alle 14 Tage und abends in den Garten am Ortsrand zum Gießen der Tomaten im Gewächshaus mache ich zu Fuß.

Wenn ein eigenes Fahrzeug notwendig wird, dann ein günstiges L6e-Fahrzeug, sonst ÖPNV oder BürgerBussle (kostenlos, Spenden willkommen), evtl. Carsharing oder Taxi.

Matthias Geiger:

Daniel. Danke für Deine Kommentare.

Matthias Geiger:

Die deutschen Autohersteller müssen einfach schlanker und bescheidener werden. Die Zeit der Milliardengewinne ist vorbei und die hohen Prämien können zu Lasten des Kunden nicht mehr an die gesamte Belegschaft inkl. Management ausbezahlt werden. Dafür sollten die Preise um 20-30 % gesenkt werden.

Marc:

Du hättest auch mit dem E-Bike fahren können. Da wäre der energetische Fußabdruck noch günstiger und von der Zeit her dürfte es zwischen Bus und Auto liegen.

Smartino:

„Wenn ich in der nächsten Zeit weniger Kommentare abgebe….“ 

Schade! Ich schätze Ihre stets klaren, faktenbasierten Beiträge sehr.

Daniel W.:

Sollte der VW-Konzern untergehen, dann weine ich ihm keine Träne nach.

Für die Zukunft unserer Städte brauchen wir keine deutschen Autohersteller, denn die wollen für ihre Renditen mit Hilfe der Politik die Städte mit immer mehr und immer größeren Autos zu stellen.

Ich bin heute mit dem Bus 4 km in einen anderen Ort zur Bankfiliale gefahren, da die Bank im eigenen Ort nur noch Automaten hat. Der Bus fuhr kurz nach 17:15 Uhr von meinem Wohnort ab und gegen 18 Uhr war ich schon wieder zuhause, das kostete für 2 Einzeltickets 6,20 Euro.

Mit dem eigenen Auto hätte ich nur die halbe Zeit gebraucht, aber für zweimal im Jahr zu teuer.

Wenn ich in der nächsten Zeit weniger Kommentare abgebe, dann liegt es daran, dass mich die großen und schweren E-Autos nicht interessieren, das Thema Wasserstoff und E-Fuels bei Fahrzeugen ein unbedeutendes Nischenthema ist und die kleine E-Autos viel zu teuer sind.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Nur 1990 Stück: VW bringt ID.3 GTX Fire + Ice

Sebastian Henßler  —  

Ultra Violet trifft auf Flaming Red: Der ID.3 GTX Fire + Ice erinnert an den Golf-Klassiker von 1990 – jetzt mit Elektroantrieb, Design von Bogner und 240 kW Power.

Cover Image for Volvo ES90: Große Limousine mit kleinem CO2-Fußabdruck

Volvo ES90: Große Limousine mit kleinem CO2-Fußabdruck

Sebastian Henßler  —  

Der Volvo ES90 verursacht trotz seiner Größe weniger CO₂ als kleinere E-Autos der Marke. Mit Windstrom sinkt der Fußabdruck der Limousine auf nur 26 Tonnen.

Cover Image for Projekt KOOP soll Entwicklung von Natrium-Ionen-Akkus beschleunigen

Projekt KOOP soll Entwicklung von Natrium-Ionen-Akkus beschleunigen

Michael Neißendorfer  —  

Das Projekt KOOP soll als Blaupause dienen und einen entscheidenden Beitrag zur hiesigen Industrialisierung der Natrium-Ionen-Batterie-Technologie leisten.

Cover Image for USA führen kritische Minerale aus China über Drittländer ein

USA führen kritische Minerale aus China über Drittländer ein

Laura Horst  —  

US-Käufer führen offenbar kritische Minerale aus China über Drittländer wie Thailand und Mexiko ein und umgehen damit das von China verhängte Exportverbot.

Cover Image for Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Wie BMW die Serienfertigung seiner neuen E-Auto-Batterien vorbereitet

Michael Neißendorfer  —  

Mit der Neuen Klasse startet BMW ab Ende 2025 in eine neue Ära des rein elektrischen Fahrens. Eine entscheidende Komponente: die Batterien.

Cover Image for Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Zum Driften geboren: Hyundai zeigt Ioniq 6 N

Michael Neißendorfer  —  

Der Ioniq 6 N soll den Erfolg des Ioniq 5 N fortsetzen und integriert Technologien aus dem Motorsport in ein alltagstaugliches E-Auto.