VWN bereitet Werk Hannover auf neue ID. Buzz-Varianten vor

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Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Im Werk von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWN) startete nach drei Wochen Sommerpause (25. Juni bis 12. August) die Produktion von ID. Buzz, neuem Multivan und T6.1. Das Unternehmen hat den Werksurlaub genutzt, um Modernisierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen durchzuführen. Insgesamt wurden mehr als 550 Projekte umgesetzt, darunter auch die Vorbereitung der Anlagen auf neue Fahrzeugvarianten vom vollelektrischen ID. Buzz und dem neuen Multivan.

Viel Betrieb trotz Sommerpause: Insgesamt waren rund 4000 Beschäftigte von VWN, Service- und Fremdfirmen während der Produktionspause im Werk im Einsatz. „Traditionell nutzen wir den Ferienkorridor, um sehr aufwendige Arbeiten an den Anlagen durchzuführen oder komplette Bereiche neu aufzubauen“, sagt Werkleiter Thomas Hahlbohm. „Wir haben in diesem Sommer an vielen Stellen im Werk Modernisierungen vorgenommen, haben aber auch nochmal einige Prozesse optimiert.“ Das Resultat: Die Produktionsplanung sei flexibler, so könne man noch schneller auf Marktanforderungen reagieren. Im Werk Hannover werden aktuell ID. Buzz und ID. Buzz Cargo, der neue Multivan und T6.1-Varianten gefertigt – in einigen Produktionsabschnitten auf nur einem Band.

Zeitgleich wurden erste Bereiche der Fertigung auf künftige Varianten von ID. Buzz und neuem Multivan vorbereitet. „Obwohl die Serienfertigung des ID. Buzz gerade erst angelaufen ist, bereitet die Marke die Produktion schon auf weitere Derivate vor“, sagt Andreas Laue, Leiter der Standortplanung bei VWN. „Ab kommenden Jahr werden wir den langen Radstand des ID. Buzz hier in Hannover fertigen – dann auch für den nordamerikanischen Markt.“

Ladeinfrastruktur weiter ausgebaut

Pünktlich zum Start nach der Sommerpause wurden auch 52 zusätzliche Ladepunkte im Parkhaus West am Werk in Betrieb genommen. Insgesamt können jetzt bis zu 329 e-Fahrzeuge auf dem Werksgelände (108 Ladepunkte) und auf den Parkplätzen rund um das Werk (221 Ladepunkte) geladen werden. Noch in diesem Jahr sollen weitere 78 Ladepunkte im Parkhaus Ost installiert werden. Bis Mitte 2023 sollen am Standort insgesamt 450 Ladepunkte installiert sein.

Die geplanten Maßnahmen zur Modernisierung, Instandhaltung und Prozessoptimierung seien erfolgreich abgeschlossen worden, so VWN in einer aktuellen Mitteilung. „Dazu braucht es eine sehr detaillierte Planung und ein hoch motiviertes Team. Für den Einsatz während der vergangenen drei Wochen danke ich allen Beteiligten“, sagt Hahlbohm. Unter anderem wurden während des Werksurlaubs folgende Maßnahmen im Werk Hannover durchgeführt:

Montage

Im Bereich der Cockpit-Vormontage wurde ein Bandabschnitt erweitert, um dort jetzt die Cockpits für den neuen Multivan sowie zusätzlich den ID. Buzz zu fertigen, bevor sie anschließend vollautomatisch in die Fahrzeuge verbaut werden.

Plattformbedingt sind die Aufnahmen der Karossen von ID. Buzz, dem neuen Multivan und T6.1 unterschiedlich und müssen in Hängebahnen in der Fördertechnik je nach Fahrzeug angepasst werden. Der Austausch dieser Adapter läuft nun im Serienprozess vollständig automatisiert: Vier Roboter tauschen die jeweils zur Karosse passenden Adapter aus.

Karosseriebau

„Griff in die Kiste“: Ein mit Hochleistungs-Sensorik ausgestatteter Roboter erkennt und greift Teile, die lose in einem Behälter liegen, schnell und zuverlässig und führt sie der weiteren Verarbeitung zu. Durch diesen sogenannten „Bin-Picking“-Prozess entfällt das aufwendige Vorsortieren von Teilen in Magazinen, der Ablauf sei deutlich effizienter.

Im Rahmen der Infrastruktur-Anpassung des Werkes wurde ein Anlagenbereich mit der Gesamtgröße von 1500 Quadratmetern inklusive sämtlicher Systeme und Robotern versetzt.

Lackiererei

Bereiche, in denen Karosserien vor dem Lackierprozess abgedichtet werden, wurden erweitert, um künftig ID. Buzz, neuen Multivan und T6.1 auf einer Linie zu bearbeiten. Hierzu wurde unter anderem ein Roboter mit sieben Achsen installiert, der nun so flexibel einsetzbar ist, dass bei verschiedenen Fahrzeugen automatisch PVC-Nähte gesetzt werden. Diese dienen der Dichtigkeit der Karossen.

Quelle: VWN – Pressemitteilung vom 12.08.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Waldi:

Liebe Autobauer, eine Standard- Garage hat die Maße von 3m x 6m.
Ladeanschlüsse vorne rechts gehen gar nicht, da die Fahrerin bzw. der Fahrer links aussteigen muss und dementsprechend sehr weit rechts rüber fahren muss. Da kommt niemand mehr an die Ladesteckdose.
Auch ein Ladeanschluss vorne ist nicht immer praktisch, da in der Garage vorne schon mal Reifen oder andere Dinge abgestellt werden.
Am einfachsten zu erreichen ist also immer ein Ladeanschluss vorne links, hinten links oder hinten rechts.
Sollte einfach bedacht werden, oder es muss die Möglichkeit zur Konfiguration geben.

Wolfbrecht Gösebert:

2012 erstmalig elektrisch gefahren – halte ich heute »Nasenlader« für praktischer!

Alexandra:

bin mal gespannt, ob/wann sie im Konfigurator die Möglichkeit geben, die Seite der Ladeöffnung zu wählen. Vermutlich wird ja auch bei Rechtslenkern diese auf der Beifahrerseite sein – genau an der Stelle wo ich sie für meinen Linkslenker haben will.

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