VW: Steigende Energiekosten machen Batteriezellenfabriken unrentabel

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Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Thomas Schäfer, CEO von Volkswagen, gab gegenüber Bloomberg zu verstehen, dass die steigenden Energiekosten den Aufbau von Batteriezellenfabriken behindern werden. Investitionen in deutsche und EU-Industrieprojekte wie Batteriezellenfabriken werden nicht realisierbar sein, wenn es den politischen Entscheidungsträgern in der Region nicht gelingt, die explodierenden Energiepreise langfristig in den Griff zu bekommen, so Schäfer.

„Europa ist in vielen Bereichen preislich nicht wettbewerbsfähig. Insbesondere bei den Kosten für Strom und Gas verlieren wir immer mehr den Anschluss. Wenn es uns nicht gelingt, die Energiepreise in Deutschland und Europa rasch und verlässlich zu senken, sind Investitionen in energieintensive Produktion oder in neue Batteriezellfabriken in Deutschland und der EU praktisch nicht mehr darstellbar. Die Wertschöpfung in diesen Bereich wird anderswo stattfinden“, so der CEO von VW am gestrigen Montag auf seinem LinkedIn-Profil.

Sechs Gigafabriken in Europa mit einer Gesamtkapazität von 240 Gigawattstunden bis 2030 sollen die Batterieversorgung sichern. So die Pläne von VW im Juli 2021. Darüber hinaus gibt es Pläne, eine eigene Gigafactory in Nordamerika zu errichten. Mögliche Produktionsstandorte werden derzeit geprüft. Ob die Pläne für Europa weiterhin wie geplant umgesetzt werden können, das gilt es zu betrachten.

Schäfer gibt auf seinem LinkedIn-Profil abschließend zu verstehen: „Wir haben keine Zeit zu verlieren. Die EU braucht dringend neue Instrumente, um die schleichende De-Industrialisierung noch abzuwenden und den Standort Europa für Zukunftstechnologien und Jobs attraktiv zu halten!“ Von Seiten Volkswagen sei man bereit seinen Teil dazu beizutragen. Denn man wolle doch, „dass Europa ein industrielles und technologisches Powerhouse bleibt.“

Quelle: Automotive News Europe – VW warns soaring EU energy costs render battery plants unviable | Thomas Schäfer – LinkedIn

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Ltom:

Ich kenne viele Unternehmer, die sich gerne eine PV Anlage auf das Hallendach installieren lassen würden, doch leider ist es Ihnen aus Gründen der Statik nicht möglich. Also lieber Johannes – alles abreißen und neu bauen??? Windkraftanlagen im urbanen Raum sind auch sehr schwierig zu realisieren. Ganz zu schweigen von komplizierten Zulassungs- und Baugenehmigungen, fehlenden Kapazitäten zu Installation und Problemen in den Lieferketten.
Zweitens müssten sich diese Kosten auch betriebswirtschaftlich darstellen lassen. Mit reinem Wunschdenken lassen sich solche Projekte nicht realisieren.

Spock:

Komisch, ich höre die anderen Unternehmen die Batteriewerke in Deutschland geplant haben gar nicht stöhnen.

Läubli:

Doch… in anderem Zusammenhang gibt es das: z.Bs. Holz ist eine klare erneuerbare Energiequelle… das kann man immer und immer wieder neu an forsten. Nur passt das hier nicht zum Thema E-Mobilität oder „Grundlastfähige Energieerzeugung“, sorry.

Perr:

Grundsätzlich: Es gibt keine „Erneuerbaren Energien“ dieser Begriff ist Physikalischer Unsinn! Physik 5 Klasse denke ich.
Bei energieintensiven Produktionsstätten muss durch „Grundlastfähige Energieerzeugung“ das Ausfallrisiko minimiert werden. Das funktioniert nicht mit Sonne, Wind und Geothermie nicht. Auch zusätzliche Speicher werden das nicht ändern. Durch solch einen „Energetischen Unsinn“ der auch noch publiziert wird, sind wir jetzt gerade do wo wir sind!

Musicman:

Die Kosten für die Energiewende steigen drastisch weil diese viel zu langsam vollzogen wird. Wenn wir die letzten 10 Jahre nicht verpennt hätten könnte der Strom heute die Hälfte kosten. Im übrigen habe ich auch nicht PV alleine gemeint sondern natürlich die Kombination aus Wind+Sonne+evtl. Geothermie/Regelenergie aus Speichern in Form von Second-Life-Akkus. Siehe BMW in Leipzig. Dort stehen 4 Nordex Windenergieanlagen auf dem Produktionsgelände und speisen direkt in das Hausnetz ein. Alles möglich wenn man nur will. Aber wir leben in einem Land in welchem uns die Menschen immer wieder erklären warum etwas nicht geht statt einfach los zu marschieren und nach Lösungen zu suchen.
Und ich sage es nochmal. Die Firma SMA in Kassel hat eine Fertigung dort zu 100% mit Erneuerbaren. Es geht alles wenn man nur will.

Djebasch:

Es ist so einfach Solar auf das Dach, Windkraft in der Nähe und keine Gedanken über Folgekosten…

Johannes:

Das neue Unternehmertum: Nach Subventionen rufen.
Sind denn schon alle Hallendächer mit PV belegt?

Jan:

Die Sonne scheint aber nicht immer. Und zu den Zeiten, in denen sie nicht scheint, muss man sich trotz PPA Energie billig oder teuer zukaufen. Außerdem sagen die 4 Cent nichts über die Gesamtkosten aus. Vor einigen Jahren habe ich mal Strom zu 3,1 Cent eingekauft. Mit allen zusätzlichen Entgelten (Netznutzung, Steuern, …) lag der Nettopreis (ohne Umsatzsteuer) bei 16 Cent. Ich habe mal gehört, Strom koste in China 8 Cent. Selbst bei einem Strompreis von 0 Cent über PPA liegen wir da drüber. Übrigens: Der Artikel spricht davon, dass die Zellproduktion in Deutschland sich nicht rechne. In den meisten Fällen werden Zellen in Asien beschafft, die Batterieproduktion (also das Zusammenfassen der Zellen usw.) geschieht in Europa. Vielleicht ist ja nicht die Zellproduktion, aber die Batterieproduktion in Europa möglich. Wenn wir autark werden wollen, werden wir gleichzeitig arm. Die Kosten für die Energiewende steigen drastisch

Tom62:

Ein richtiges Zukunftsdenken und somit die gemähte Wiese für die anderen,,die es beinhart ausnutzen… weiter so! :(

Musicman:

VW wie immer um Jahre zurück in der Denke. Andere Industrieunternehmen wie z.B. Bosch haben sich bereits per PPA Solarstrom für ca.4 ct/kWh gesichert. Regelt eure Energieversorgung selbst statt immer in Richtung Staat die Hand auf zu halten. Es ist heut zu Tage ohne weiteres möglich auch Industriestandorte mit 100% Wind/Solar und anderen Erneuerbaren zu betreiben. Weiteres Beispiel die Firma SMA aus Kassel. Heult nicht! Tut was!

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