VW gibt zu verstehen: ID.3 genauso günstig wie ein Verbrenner

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Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen macht mit der im Sommer anstehenden Markteinführung des ID.3 die E-Mobilität für viele Menschen erschwinglich. Das hat das Unternehmen mehr als einmal im Vorfeld des Verkaufsstarts und Auslieferungsbeginn zu verstehen gegeben. Im Frühjahr 2020 gibt das Wolfsburger Unternehmen nun noch zu verstehen, dass die Basisversion des ID.3 in Deutschland sowohl in der Anschaffung als auch im Betrieb günstiger als vergleichbare Verbrenner auf die Straße kommen. Allein bei den laufenden Kosten sparen ID.3-Fahrer in Deutschland rund 840 Euro im Jahr.

VW macht mit dem ID.3 Elektromobilität bezahlbar

„Mit dem ID.3 wird das EAuto endgültig bezahlbar. Er ist voll alltagstauglich und kostet dank der Umweltprämie sogar weniger als ein Verbrenner“, so Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen. Ulbrich gibt ebenfalls zu verstehen, dass der „Zeitplan steht“ für die Markteinführung des ID.3. Das erste update-fähige Elektroauto von Volkswagen auf Basis des Modularen E-Antriebs-Baukastens (MEB) soll noch im Sommer 2020 auf die Straße kommen.

„Genau das ist unsere Mission bei Volkswagen: Wir wollen klimaneutrale, individuelle Mobilität für breite Bevölkerungsschichten verfügbar machen. E-Mobilität nicht nur für die, die es sich leisten können – sondern für ALLE !!“ – Thomas Ulbrich, Vorstand für E-Mobilität der Marke Volkswagen

Die Fahrzeuge werden in der Produktion zunächst mit einer aktuellen Software bespielt. In den Folgemonaten werden die digitalen Funktionen in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Selbst erklärtes Ziel der VW AG sei es im Sommer europaweit 30.000 vorbestellte ID.3 der 1st Edition nahezu zeitgleich an die Kunden auszuliefern. Das Manager Magazin berichtete im Vorfeld, dass die Markteinführung des ID.3 sich um drei bis zwölf Monate verzögern soll. Von über 300 ausständigen Software-Fehler war die Rede. Der Konzern allerdings wiegelt ab und geht weiter aus, dass der Verkaufsstart des Elektroautos nicht verschoben werden muss, wie Ulbrich Mitte März 2020 erneut zu verstehen gab.

Von Kostenseite gibt es keine Alternative zum E-Auto

Zurück zu den Kosten des ID.3. Die Gesamtkostenrechnung vonseiten VW zeigt, dass der MEB-Stromer in Anschaffung und Betrieb je nach Modellvariante günstiger als ein vergleichbarer Verbrenner auf die Straße kommen. Die Basisversion mit 330 Kilometern Reichweite (WLTP) kostet nach Abzug der Umweltprämie in Deutschland weniger als 23.430 Euro und liegt damit mindestens auf dem Preisniveau vergleichbarer Modelle wie zum Beispiel dem Golf Life.

Des Weiteren profitieren ID.3-Fahrer von der Tatsache, dass diese pro Jahr rund 840 Euro bei den laufenden Kosten einsparen. Unter anderem fällt keine Kfz-Steuer an, Ölwechsel sind nicht mehr nötig und der ID.3 wird in eine günstigere Versicherungsklasse (Klasse 17) eingestuft. Auch die Energiekosten sind niedriger. Silke Bagschick, Leiterin Vertrieb und Marketing Baureihe e-Mobility, gab hierzu zu verstehen: „Der Preis spricht nicht mehr gegen, sondern für das E-Auto. Leasing-Angebote machen den Umstieg einfach und reduzieren die Unsicherheit. In Zukunft wird das EAuto auch ohne Förderung preislich attraktiv sein.“

Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 12. März 2020

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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F:

Sind bei den Einsparungen die jährlichen 99€ für die Connect Dienste schon rausgerechnet? Die sind für E-Autos ja spannender als für Verbrenner (Vorheizen an Ladesäule usw.).

Meikel:

Ist schon witzig, die E-Auto-Kritiker sehen vieles zu negativ und die E-Auto-Befürworter zu positiv. Warum bleibt man nicht einfach bei den Fakten: Das Basismodell hat eine Norm-Reichweite von 330 km (steht aber zur Zeit gar nicht zur Verfügung). Im realen Betrieb (bei mäßiger Fahrweise) dürften davon 280 km im Sommer übrig bleiben. Im Winter dürften es dann eher 220 km werden. Lange Strecken werden schwierig, weil das Basismodell nicht über die Schnellladefähigkeit verfügt. Kauft man den großen Akku, dann kann man zwar schnell laden, aber man darf nur zu viert fahren, weil der schwerere Akku die Zuladung reduziert. Damit könnte ich leben. Ein großer Pluspunkt: Endlich kommt ein E-Fahrzeug auf dem Markt, was ausreichend Platz bietet und kein SUV ist! Geht doch! Eigentlich müsste der ID.3 das Zeug dazu haben, ein Erfolg zu werden. Eigentlich!

Das Problem sind aber nicht die Privatkunden, sondern die Geschäftskunden! Die Mehrheit der Geschäftskunden (fast 70% der Neuwagenkäufer) wird vermutlich nicht mehrheitlich auf E-Fahrzeuge wechseln. Zum Zwischenladen haben die gar keine Zeit (und keine Lust) und die Tankkarte gibt es ohnehin kostenfrei vom Betrieb. Warum dann E-Mobilität. Und die meisten Privatkunden kaufen ohnehin Gebrauchtwagen (ca. 8 Mio Gebrauchtwagenkäufer zu 1,2 Mio Neuwagenkäufer), weshalb sie nicht alleine den Umbruch zur E-Mobilität initiieren können. Und die begrenzte Lebensdauer der Batterie macht den Gebrauchtwagenkauf zum Risiko. Wenn die Batterien nach 8 bis 12 Jahren hin sind, dann gibt es keinen Ersatz mehr, weil diese veraltete Zellchemie gar nicht mehr am Markt verfügbar ist und ein Upgrade weit über den Restwert eines E-Fahrzeugs hinausgeht. Und es gibt durchaus Gebrauchtwagenkäufer, die sich über diesen Sachverhalt bewusst sind. Deshalb dürfte der Siegeszug der E-Mobilität noch etwas dauern. Ein haltbarer Akku (kalendarische Lebensdauer von 20 Jahren), der keine Einschränkungen im Winter hat, könnte das E-Auto zum Durchbruch helfen.

Thomas F.:

..natuerlich wird er guenstig. So, wie es aussieht, kostet er garnichts, da er wohl nie zu haben sein wird. Sorry, aber die Arroganz der deutschen Autobauer raecht sich nun mit aller Vehemenz.

Chris:

Und was man noch vergisst: keine Petro Dollars mehr zu den mordenden Scheichs.

Stefan:

Der Gewinn ist saubere Luft. Warum das noch immer nicht in den Diskussionen angekommen ist, erschließt sich mir nicht. Die Umwelt und die damit verbundene Gesundheit ist wertvoller, als das ständig zitierte Geld.

Martin:

Hmm, der ID.3 soll keine Rabatte seitens Händler mehr erhalten, sondern nur noch zum Festpreis von VW direkt vertrieben werden. Wenn man die mind. 20%, die es wahrscheinlich bei jedem herkömmlich erworbenem VW gibt, abzieht und bedenkt, dass viele Leute kein High-End-Internet-Fahrzeug benötigen, kann ich mir nocht vorstellen, dass innerhalb der nächsten 5 Jahre die Anschaffung eines Elektrowagens im Vergleich zu einem ähnlichen Verbrenner günstiger sein kann.
Aber der Gewinn ist der geringere Wertverlust durch Produktionsengpass in der Lithium-Zellen-Produktion und natürlich gesteigerter Komfort sowie weniger Verschleiß

Egon meier:

ist häufig so .. keine Ahnung aber ne Meinung..?

Silverbeard:

Ab Morgen wird das Model Y ausgeliefert. Das gibt bestimmt nochmal einen kleinen Extrapush.

Noticed:

Oder ein Kommentierender hat einfach keine Ahnung und tut dies dafür umso lauter kund…

VW müsste viel radikaler umdenken:

Wenn der gleich teuer ist wie ein Benziner, dann kann jemand nicht rechnen oder nicht Auto bauen – oder beides. Hier ist wohl einfach die Überschrift falsch. E-Autos sind selbstverständlich günstiger als Verbrenner. Sie müssen es sowohl in der Herstellung, als auch im Betrieb sein. Nur schon die Anzahl Einzelteile, die viel einfacheren Zuliefererketten sind klarer Hinweis, dass diese Autos günstiger sein müssen. Aktuell spielt der Markt noch zu wenig. Aber die Chinesen werden den Markt noch ordnetlich durchmischen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass VW die Kosten runterbringen wird, um noch rechtzeitig die Trendwende zu schaffen. Das viele Blabla und die wenigen Resultate sind erschreckend beängstigend.

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